TSG punktet auch in Wolfsburg
Aufstellung:
Im Vergleich zur Partie gegen den 1. FC Nürnberg nahm Cheftrainer Stephan Lerch in Wolfsburg zwei Änderungen in der Startelf vor. Für Vanessa Diehm und Gia Corley begannen Fabienne Dongus und Franziska Harsch im Mittelfeldzentrum. Taktisch agierte die TSG gegen den Tabellenführer erneut im 4-3-3.
Ausgangslage:
Top-Spiel zwischen dem Tabellenführer und den ersten Verfolgerinnen: An den ersten vier Spieltagen ließ der VfL Wolfsburg in der Google Pixel Frauen-Bundesliga keine Punkte liegen und belegt damit den Platz an der Sonne. Die TSG ist ebenfalls ungeschlagen, sammelte bisher zehn Punkte und reist damit als Tabellenzweiter zu den Wölfinnen, die am Mittwoch mit dem Verpassen der Gruppenphase der Champions League eine herbe Enttäuschung einstecken mussten.
Spielverlauf:
Die Gastgeberinnen begannen schwungvoll und übernahmen früh die Spielkontrolle. Die TSG hatte mit diesem Druck zu Beginn merklich zu kämpfen und war vor allem auf defensive Kompaktheit bedacht. Mit der Zeit kam sie dann immer besser in die Partie, Wolfsburg blieb dennoch das spielbestimmende Team und war der Führung nah. Plötzlich lag der Ball allerdings auf der anderen Seite im Tor und die Hoffenheimerinnen lagen vorn. Michaela Specht hatte Ereleta Memeti mit einem tollen Pass bedient, den die Außenstürmerin aus kurzer Distanz verwerten konnte (18.). In der Folge entwickelte sich ein Auf und Ab, beide Mannschaften hielten sich nicht lange mit kontrolliertem Spielaufbau auf. Die gefährlicheren Aktionen hatte weiterhin der VfL. Die TSG kam nicht wirklich in Abschlusspositionen - baute dann aber kurz vor der Halbzeit die Führung durch Mara Alber weiter aus (45.+1). Mit diesem Höhepunkt endete ein erster Durchgang, in dem sich die TSG sehr effizient präsentiert hatte.
Druckvoll starteten die Gastgeberinnen in den zweiten Durchgang. Der Wille, die Partie noch zu drehen, war deutlich spürbar und es dauerte nur zehn Minuten, ehe Wolfsburg den Anschlusstreffer erzielte. Nach einem Foulspiel von Michaela Specht entschied Schiedsrichterin Naemi Breier auf Elfmeter, den Dominique Janssen eiskalt verwandelte (55.). Auch im Anschluss dominierte der Tabellenführer das Spielgeschehen, immer wieder segelte der Ball in die Gefahrenzone. Für die TSG ergaben sich auf der Gegenseite aussichtsreiche Umschaltmomente, die aber nicht zielstrebig genug ausgespielt wurden. Tapfer verteidigten die Hoffenheimerinnen bis in die Schlussphase die knappe Führung, dann schlug Wolfsburg aber doch nochmal zu. Alexandra Popp erzielte mit einem satten Schuss den unter dem Strich gerechten Ausgleich (89.).
Zitat des Spiels:
Stephan Lerch: "Wir fahren mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause. Vor dem Spiel hätten wir den Punkt gerne mitgenommen. Wenn man dann aber zur Halbzeit 2:0 führt und den Ausgleich erst kurz vor dem Ende kassiert, dann ist das natürlich bitter. Gerade in den Anfangsminuten ist Wolfsburg mit viel Wucht und Wut im Bauch ins Spiel gegangen. Da hätten wir uns auch nicht beschweren dürfen, wenn wir in Rückstand geraten wären. Wir wollten aber auf unsere Chancen warten. Die konnten wir heute sehr effizient nutzen und uns so diese Zwei-Tore-Führung erarbeiten. In der zweiten Halbzeit wurde der Druck immer größer. Wir haben es nicht mehr so geschafft, Entlastungsagriffe zu spielen oder Konter zu setzen. Ich bin aber wirklich stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Sie hat sich reingehauen und den Punkt auch erarbeitet, sodass das Fazit auch eher positiv ausfällt. Wir sind auf einem guten Weg und haben auch heute wieder einen Schritt in die richtige Richtung gemacht."
Ausblick:
Nach fünf Spieltagen steht in der Google Pixel Frauen-Bundesliga erneut eine Pause an, für die Nationalspielerinnen geht es auf Länderspielreisen. Am 4. November (12 Uhr) spielen die Hoffenheimerinnen im Baden-Derby vor heimischer Kulisse gegen den SC Freiburg (Tickets).
Schema:
Aufstellung VfL Wolfsburg: Schmitz - Wilms (82. Wedemeyer), Hendrich, Janssen (59. Hegering), Rauch (83. Blanco) - Lattwein, Popp - Endemann, Huth (70. Oberdorf), Brand (83. Kalma) - Pajor
Aufstellung TSG Hoffenheim: Tufekovic - Linder, Doorn, Specht, Krumbiegel - Dongus, Feldkamp (79. Corley), Harsch - Memeti (87. Cazalla), Janssens (87. Diehm), Alber (66. Billa)
Tore: 0:1 Memeti (18.), 0:2 Alber (45. +1), 1:2 Janssen (55.), 2:2 Popp (89.)
Der Spielfilm
Gefährliche Ecke
Es wird zum ersten Mal gefährlich im TSG-Strafraum. Nach einer Ecke landet der Ball am langen Pfosten bei der freistehenden Felicitas Rauch, die aber knapp verpasst.
Tufekovic hält
Jule Brand zieht aus 18 Metern einfach mal ab, den abgefälschten Schuss lenkt Martina Tufekovic gerade noch um den rechten Pfosten. Glück gehabt!
Memeti zum 1:0
Die Führung für die TSG! Michaela Specht spielt den Ball aus dem Halbfeld präzise in den Strafraum, wo Ereleta Memeti im Rücken der Abwehrkette einläuft. In vollem Tempo nimmt die Offensivspielerin den Ball mit und schiebt in mit etwas Glück an der machtlosen Lisa Schmitz vorbei.
Fast das 2:0!
Schade! Sarai Linder flankt von der linken Seite in die Strafraum, wo mit Kathrin Hendrich und Felicitas Rauch gleich zwei Wolfsburgerinnen am Ball vorbeirauschen. Paulina Krumbiegel taucht frei vor Schmitz auf, verpasst aber knapp.
Alber macht das 2:0
Kurz vor der Halbzeit noch der zweite Treffer! Mara Alber lässt im Strafraum Felicitas Rauch stehen, ihre scharfe Hereingabe von der Grundlinie lenkt Dominique Janssen ins eigene Tor.
Anschlusstreffer per Elfmeter
Wolfsburg trifft. Nach einem Querpass von Ewa Pajor bringt Michaela Specht Alexandra Popp im Strafraum zu Fall und Naemi Breier entscheidet auf Elfmeter. Dominique Janssen tritt an und trifft flach ins rechte Eck.
Glück gehabt!
Es wird wilder. Eine Flanke von Svenja Huth köpft Alexandra Popp aus fünf Metern an die Latte, Ewa Pajor scheitert daraufhin ebenfalls per Kopf.
Doorn rettet
Der VfL Wolfsburg steuert mit drei Spielerinnen aufs TSG-Tor zu und Alexandra Popp kommt im Strafraum zu Abschluss. Lisa Doorn wirft sich in letzter Sekunde in den Schuss und blockt diesen entscheidend ab.
Später Ausgleich
Doch noch das 2:2: Die TSG kann sich kaum mehr aus der Gefahrenzone befreien und über Umwege fällt das Leder im Strafraum vor die Füße von Alexandra Popp, deren satter Flachschuss im rechten Eck einschlägt.