DFB ahndet Böllerwurf von Augsburg
„Wir wissen es sehr zu schätzen, dass der DFB gleich mehrere Aspekte zur Bewertung dieser irrsinnigen Tat berücksichtigt hat. Bedanken möchten wir uns in diesem Zusammenhang noch einmal bei unserer aktiven Szene, die maßgeblich dazu beigetragen hat, den Täterkreis schnell auszumachen“, betont TSG-Geschäftsführer Alexander Rosen. Vergangene Woche hat die Staatsanwaltschaft Augsburg mitgeteilt, Anklage gegen den Tatverdächtigen zu erheben. Ihm wird „Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung“ vorgeworfen. Drei weitere Angeschuldigte müssen sich wegen Beihilfe zur Tat verantworten.
Zu Gunsten der TSG Hoffenheim bewerte der DFB-Kontrollausschuss „die vorbildliche Aufarbeitung der Vorkommnisse, auch im Hinblick auf die Täter-Ermittlung“. Zudem berücksichtigte das Gremium die unmittelbare Kommunikation des Klubs, in der er Verantwortung übernommen, die Vorfälle verurteilt und sich von ihnen distanziert habe. Straferschwerend fiel ins Gewicht, dass durch das Werfen des Knallkörpers etliche Personen verletzt wurden und das Spiel längere Zeit unterbrochen werden musste. „Unter Abwägung dieser Strafzumessungsgesichtspunkte beantragt der DFB- Kontrollausschuss eine Geldstrafe in Höhe von nur 20.000 Euro, die im summarischen Verfahren gerade noch vertretbar erscheint“, heißt es. Der DFB verwies in seiner Urteilsbegründung zudem darauf, dass „Vorkommnisse der vorliegenden Art keinen für eine standardisierte Betrachtung geeigneten Fall im Sinne der Richtlinien für die Arbeit des Kontrollausschusses in sportgerichtlichen Verfahren gegen Vereine und Kapitalgesellschaften“ darstellen.
Am 11. November 2023 musste das Bundesligaspiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim (1:1) in der 56. Spielminute von Schiedsrichter Dr. Felix Brych rund sieben Minuten lang unterbrochen werden, nachdem aus dem Gästeblock heraus ein Knallkörper geworfen wurde, der am Spielfeldrand mit einem lauten Knall detonierte. Durch die Detonation wurden 13 Personen verletzt. Im Nachgang konnten zwei Tatverdächtige durch die Polizei ermittelt und festgenommen werden.