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MÄNNER
07.12.2023

Erprobt im Existenzkampf

Die TSG muss sich im Heimspiel am Freitagabend (20:30 Uhr/Liveticker auf tsg-hoffenheim.de) gegen den VfL Bochum auf einen unangenehmen Gegner einstellen – der Klub aus dem Revier ist grundsätzlich gestählt im Ringen gegen den Abstieg und kommt mit einem Erfolgserlebnis in den Kraichgau.

Tief im Westen war die Erleichterung mit Händen zu greifen: Das 3:1 gegen den VfL Wolfsburg bedeutete den ersten Dreier in dieser Saison vor eigenem Anhang für den VfL Bochum nach zuvor fünf vergeblichen Versuchen. Patrick Osterhage und der Brasilianer Bernardo mit ihren ersten Bundesliga-Treffern sowie Christopher Antwi-Adjei sorgten für den befreienden Erfolg und einen Sprung auf Platz zwölf im Tableau. Zwei Tage zuvor hatte der VfL bereits ein wichtiges Signal gesetzt und den Vertrag mit Chefcoach Thomas Letsch bis zum 30. Juni 2026 verlängert. „Für mich ist und bleibt es ein Privileg, den VfL Bochum auch in Zukunft trainieren zu dürfen", sagte der 55-Jährige, der das Team im September 2022 auf Rang 18 übernommen hatte und sich nach dem 3:1 gegen Wolfsburg „ein bisschen wie an Weihnachten“ fühlte. Kein Wunder, war es doch der erste Heimsieg für die Blau-Weißen seit dem 3:0 gegen Bayer 04 Leverkusen, mit dem die Bochumer am letzten Spieltag der vorigen Saison noch dem drohenden Abstieg entronnen waren.

Der sportliche Überlebenskampf ist in der DNA des Vereins für Leibesübungen von 1848 tief und fest verankert. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga 1971 etablierten sich die wehrhaften Bochumer trotz schmalem wirtschaftlichen Budget länger als zwei Jahrzehnte im Oberhaus, zementierten Vereins-Ikonen wie „Ata“ Lameck, Jupp Tenhagen, Lothar Woelk oder „Tiger“ Hermann Gerland den scheinbar unverbrüchlichen Ruf als die „Unabsteigbaren“. Doch 1993 erfolgte erstmals der Sturz in die Zweitklassigkeit, der VfL entwickelte sich fortan zu einer Fahrstuhlmannschaft und erlebte fünf weitere Abstiege zwischen 1995 und 2010. Danach schien der Klub plötzlich unaufsteigbar – ehe im Sommer 2021 nach über einem Jahrzehnt das ersehnte blau-weiße Comeback in Liga eins glückte.

Seitdem mühen sich die Bochumer wieder mit bewährten Mitteln und langem Atem um dauerhaftes Bleiberecht im Oberhaus. Die Saison begann indes mit Nackenschlägen: Aus im DFB-Pokal gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld und zum Bundesliga-Auftakt ein 0:5 beim VfB Stuttgart. Dem folgten acht weitere Begegnungen ohne Sieg, darunter ein happiges 0:7 beim FC Bayern. Doch seit dem ersten Erfolg mit dem 2:1 in Darmstadt gab es fünf Punkte aus den weiteren Partien gegen Köln, Heidenheim und Wolfsburg. Der VfL um seinen unverwüstlichen, bereits 37 Jahre alten Kapitän Anthony Losilla ist sportlich wieder auf Kurs – aber Erstliga-Fußball bleibt in Bochum grundsätzlich eine Herausforderung, wie Ilja Kaenzig als Sprecher der Geschäftsführung betont: „Wir sind von Klubs wie Mainz, Augsburg oder Union Berlin innerhalb von zehn Jahren abgehängt worden. Diesen Rückstand gilt es aufzuholen. Es geht darum, aus sehr wenig sehr viel zu machen.“

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