TSG kassiert erste Saisonniederlage
Aufstellung:
In der Viererkette vor Martina Tufekovic vertraute Cheftrainer Stephan Lerch wie schon in Wolfsburg Sarai Linder, Michaela Specht, Lisa Doorn und Paulina Krumbiegel. Davor begann die TSG taktisch etwas verändert und agierte mit Jana Feldkamp und Fabienne Dongus auf einer Doppelsechs. Mara Alber spielte im Zentrum etwas offensiver, auf den Flügeln starteten Ereleta Memeti und Gia Corley. Im Sturm ersetzte Nicole Billa im Vergleich zur Partie in Wolfsburg Belgierin Jill Janssens.
Ausgangslage:
Vor der Länderspielpause holte die TSG beim VfL Wolfsburg einen Punkt und blieb damit auch am 5. Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga ungeschlagen. Der SC Freiburg musste hingegen eine bittere 0:2-Heimniederlage gegen den Aufsteiger 1. FC Nürnberg hinnehmen. Der Sport-Club reist mit fünf Punkten als Tabellenneunter in den Kraichgau.
Spielverlauf:
Die ersten zehn Minuten im Dietmar-Hopp-Stadion gehörten den Gästen aus Freiburg, die in der Anfangsphase wacher und zielstrebiger wirkten. Gleich mehrfach spielte sich der Sport-Club so auch in die Gefahrenzone, Abschlusssituationen konnte die TSG aber verhindern. Das änderte sich in der 14. Minute, als Svenja Fölmli einen haarsträubenden Fehler im Spielaufbau zum 1:0 nutzte. Die Freiburgerinnen überließen dem Heimteam anschließend den aktiveren Part, die Lerch-Elf fand gegen ihren gut sortierten Gegner aber kaum Lösungen. Die Gäste setzten durch gute Umschaltsituationen immer wieder Nadelstiche. Erst nach einer guten halben Stunde fand die TSG etwas besser ins Spiel und wurde durch Eckbälle auch erstmals gefährlich. Bis zu Pause blieb es aber beim leistungsgerechten 0:1.
Die TSG startete mit zwei Wechseln in den zweiten Durchgang, dieser begann jedoch denkbar ungünstig. Zwei Minuten waren gespielt, als Hasret Kayikci von links unbedrängt in den Strafraum dribbeln durfte und aus spitzem Winkel das 2:0 für den Sport-Club erzielte. In der Folge wachten die Hoffenheimerinnen aber endlich auf und die ersten wirklich gefährlichen Angriffe rollten auf das Gästetor zu. Ihre gute Phase nutzte die TSG dann auch zum Anschlusstreffer: Nach einem Ballgewinn von Corley und einem Pass von Alber erzielte Nicole Billa das 1:2 (60.). Mit den gut 1.200 Zuschauern im Rücken blieb das Heimteam anschließend bissig und es entwickelte sich ein spannendes Baden-Derby. Die Kraichgauerinnen setzten alles daran, den Ausgleich erzwingen. Die größer werdenden Räume nutzte Freiburg auf der Gegenseite zum Kontern, einer davon führte in der 82. Minute zum 1:3 durch Cora Zicai. Unbeirrt vom Rückschlag warf die TSG in der Schlussphase nochmal alles nach vorne, ein schöner Treffer aus der Distanz von Ereleta Memeti kam aber zu spät (90. +3).
Zitat des Spiels:
Stephan Lerch: "Natürlich hätten wir die drei Punkte sehr gerne hier behalten. Aber nur eine gute Halbzeit reicht auf dem Niveau nicht aus. Im ersten Durchgang haben wir unsere wohl schwächste Saisonleistung auf den Platz gebracht und sind verdient mit dem Rückstand in die Pause gegangen. Was wir uns vorgenommen hatten, hat nicht funktioniert. Das haben wir in der Halbzeit thematisiert, ein paar Umstellungen vorgenommen und zwei Wechsel vorgenommen. In den zweiten 45 Minuten haben wir dann eine Reaktion gezeigt, das ist das Positive heute. Wir waren sehr dominant, haben Freiburg hinten rein gedrückt und hatten Drangphasen. Die Mannschaft hat sich gegen das 0:2 gewehrt und hat den Anschluss erzielt. Das spricht für sie. Uns hat aber der Ausgleich gefehlt, den haben wir nicht gemacht. Stattdessen haben wir dann hinten aufgemacht und noch das Dritte kassiert. Trotzdem sind wir nochmal zurückgekommen und haben das 2:3 erzielt. Insgesamt war die zweite Halbzeit einfach eine klare Steigerung zur ersten. Unsere Überlegenheit hätte uns durchaus noch einen Punkt bringen dürfen oder können. Jetzt steht die erste Niederlage, von der wir wussten, dass sie irgendwann kommen würde. Dass sie jetzt so gekommen ist, ist sehr bitter, weil mehr drin war. Aber das gehört auch zur Entwicklung dazu, in der wir uns befinden. Jetzt gilt es das aufzuarbeiten, abzuschütteln und nach vorne zu blicken."
Ausblick:
Am 7. Spieltag gastiert die Mannschaft von Cheftrainer Stephan Lerch beim 1. FC Köln. Die Partie wird am Montagabend (13. November, 19.30 Uhr) ausgetragen und live auf Magenta Sport, DAZN und im Free-TV bei Sport1 gezeigt. Das nächste Heimspiel der TSG findet bereits fünf Tage später gegen die SGS Essen statt (17. November, 18.30 Uhr im Dietmar-Hopp-Stadion, Tickets).
Schema:
TSG Hoffenheim: Tufekovic - Linder (46. D'Angelo), Doorn, Specht, Krumbiegel (80. Cazalla) - Dongus (46. Diehm), Feldkamp - Memeti, Alber, Corley (68. Janssens) - Billa (89. Leimenstoll)
SC Freiburg: Lambert - Steinert, Axtmann, Steuerwald, Karl (65. Punsar) - Schasching, Minge - Hoffmann (58. Gudorf), Kayikci (90. Vobian), Müller - Fölmli (65. Zicai)
Tore: 0:1 Fölmli (14.), 0:2 Kayikci (47.), 1:2 Billa (60.), 1:3 Zicai (82.), 2:3 Memeti (90.+3)
Der Spielfilm
Fölmi nutzt Patzer
Der SC Freiburg führt. Lisa Doorn schiebt den Ball im Spielaufbau in die Füße von Svenja Fölmi, die völlig frei auf Martina Tufekovic zudribbelt und das Leder eiskalt an der Hoffenheimer Schlussfrau vorbeischiebt.
Gute Chance für Minge
Wieder kommt Freiburg gefährlich vor das Hoffenheimer Tor. Janina Minge zieht aus 18 Metern wuchtig ab, der Flachschuss streicht nur wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.
Jetzt mal die TSG!
Jana Feldkamp bringt eine Ecke in den Fünfmeterraum, wo Paulina Krumbiegel den Ball mit dem Kopf Richtung Tor lenkt. SC-Torhüterin Gabrielle Lambert reagiert gut und rettet auf der Linie.
Wieder eine gute Ecke!
Die TSG kommt besser ins Spiel und wird immer wieder über Standards gefährlich. Nach einer Ecke von Feldkamp versucht es Gia Corley aus 14 Metern mit einer Volleyabnahme, die knapp über das Tor geht.
Doppelter Lattentreffer
Das muss doch der Ausgleich sein! Ereleta Memeti treibt das Leder nach vorne und bedient Mara Alber, die von links auf Gia Corley querpasst. Die Hoffenheimerin kommt erst nicht richtig an den Ball, den Klärungsversuch der Freiburger Abwehr setzt sie im zweiten Versuch aber per Fallrückzieher an die Latte. Den Abpraller köpft Nicole Billa ebenfalls ans Quergebälk.
Kayikci erhöht
Der SC Freiburg stellt kurz nach der Pause auf 2:0. Hasret Kayikci darf von der linken Seite ungestört in den Strafraum dribbeln, vom Fünfmetereck drischt die Freiburgerin das Leder in den rechten Winkel.
Anschlusstreffer!
Die TSG ist aufgewacht, es steht nur noch 1:2. Gia Corley erobert im Zentrum stark den Ball zurück, Mara Alber steckt durch zu Nicole Billa, und die Hoffenheimer Angreiferin lässt sich nicht zweimal bitten. Aus zwölf Metern schiebt sie das Leder an der machtlosen Lambert im Gästetor vorbei.
Toller Angriff über Billa
Ein schöner Angriff, ein guter Abschluss, aber Lambert verhindert den Ausgleich. Eine Halbfeldflanke von Ereleta Memeti legt Nicole Billa im Strafraum mit der Brust für Jill Janssens ab, der Volleyschuss der eingewechselten Offensivkraft kommt aber nicht platziert genug aufs Tor.
Ein Konter und das 1:3
Der SC Freiburg nutzt eine Umschaltsituation zum dritten Treffer. Annabel Schasching schickt aus der eigenen Hälfte die startende Cora Zicai auf die Reise, die an der Strafraumkante einen Haken schlägt und das Leder platziert ins lange Eck schiebt.
Memeti trifft zum 2:3
Was für ein schöner Treffer! Ereleta Memeti fasst sich 18 Meter vor dem Tor ein Herz und trifft sehenswert in den linken Winkel. Der erneute Anschlusstreffer für die TSG, geht da noch was?