Max Moerstedt mit DFB-Team zur U17-EM: „Stolz, dabei zu sein“
Der Hoffenheimer bei der U17-EM
Es war keine große Überraschung mehr, als Max Moerstedt, Angreifer aus der U19 in der TSG-Akademie, davon erfuhr, dass U17-Nationaltrainer Christian Wück ihn in den 20-köpfigen Kader für die EM berufen hat. Moerstedt zählt bereits seit der U16 zum festen Stamm im DFB-Nachwuchs. Bisher wurde er in 15 Länderspielen eingesetzt (vier Mal in der U16, elf Mal in der U17). Dabei gelangen ihm sieben Treffer – zwei für die U16 und fünf für die U17.
Gleichwohl: Als offiziell feststand, dass er mit nach Ungarn fahren wird, entlud sich die Freude bei Moerstedt heftiger als bei bisherigen DFB-Nominierungen. „Es erfüllt mich mit Stolz, dabei zu sein. Die EM wird das größte Turnier sein, das ich bisher in meiner Laufbahn gespielt habe. Ich war richtig glücklich, als die Nominierung kam“, sagt der 1,94 Meter große Mittelstürmer, der über Einsätze mit dem deutschen Team grundsätzlich feststellt: „Es ist etwas Besonderes, mit dem Adler auf der Brust aufzulaufen. Vorfreude habe ich grundsätzlich vor jedem Spiel, aber wenn man mit dem Nationalteam einläuft und die Hymne hört, ist das einfach außergewöhnlich.“
Moerstedt hat sich die Berufung ins U17-Nationalteam mit seinen Leistungen in dieser Saison erarbeitet. In 20 Pflichtspielen sowohl für die Hoffenheimer U17 bis zum Jahreswechsel als auch, nach der „Beförderung“, für die U19 markierte er 16 Treffer selbst und legte sechs Mal erfolgreich für seine Teamkollegen auf. Mit der U17 wurde Moerstedt Süddeutscher Meister, auch wenn er die letzten Partien in der Bundesliga Süd/Südwest nicht mehr absolvierte – zugunsten von Einsätzen in der U19, mit der er den BFV-Verbandspokal gewann und sich für die Liga-A-Phase der Sonderspielrunde qualifizierte.
Moerstedt ist gebürtiger Mannheimer. Vor seinem Wechsel nach Hoffenheim war er unter anderem für den Karlsruher SC und den FC Bayern München aktiv.
Das deutsche Team
Naturgemäß hat sich U17-Nationalcoach Christian Wück für seinen Kader deutschlandweit flächendeckend ein Bild über die infrage kommenden Talente gemacht – in der Zusammenstellung des Aufgebots spiegelt sich das wider: Die 20 Akteure verteilen sich auf 14 Klubs. Borussia Dortmund (vier) der FC Bayern (drei) und Schalke 04 (zwei) entsenden mehrere Spieler nach Ungarn. Die SpVgg Unterhaching, der FC St. Pauli, Mainz 05, Hertha BSC, der SC Freiburg, 1.FC Köln, 1.FC Nürnberg, VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg und RB Leipzig sind ebenso wie die TSG-Akademie einmal im Aufgebot vertreten.
Ein besonderes Turnier unter familiären Gesichtspunkten steht für DFB-Talent Bence Dárdai an, den jüngsten Sohn von Pal Dárdai, Trainer der Bundesliga-Fußballer von Hertha BSC, der als Spieler 61 Partien (fünf Treffer) für die ungarische A-Nationalmannschaft absolvierte.
Bekannt aus Hoffenheimer Sicht ist der Wolfsburger David Odogu, auf den die U17 im DM-Halbfinale getroffen war. Der Innenverteidiger saß zuletzt zum ersten Mal bei einem Spiel der Bundesliga-Profis auf der Reservebank der „Wölfe“, wurde gegen den FSV Mainz 05 allerdings nicht eingewechselt.
Den Schnupperkurs im Konzert der Großen hat Odogu exklusiv im Kreise seiner U17-Nationalmannschaftskollegen – anders als im vergangenen Jahr, als gleich drei Akteure („Hoffe“-Profi Tom Bischof sowie Paul Wanner vom FC Bayern und Sidney Raebiger von RB Leipzig) sogar schon mit Profi-Einsatzminuten zur EM nach Israel gefahren waren.
Die Gegner
Frankreich, Portugal und Schottland heißen die Gegner der deutschen U17 in Gruppe C. „Wir haben bereits gegen Frankreich und Portugal gespielt, gegen Schottland bisher noch nicht. Alle Teams mussten sich in zwei Qualifikationsrunden durchsetzen, daher werden alle drei Gegner sehr viel Qualität mitbringen“, ordnet Moerstedt das Los für sein Team ein, um dann noch zu ergänzen: „Portugal zeichnet aus, dass sie aggressiv und eklig spielen können. Über Frankreich muss man nicht viele Worte verlieren, ein sehr starkes Team. Schottland erwarte ich sehr robust.“
Es dürfte ein heißer Tanz ums Weiterkommen werden – Titelverteidiger Frankreich, Portugal und das deutsche Team dürften dabei den Rhythmus vorgeben. Sowohl die Franzosen als auch die Portugiesen hatten sich in ihrer abschließenden Gruppe schadlos gehalten. Die Franzosen bezwangen Schweiz, Albanien und Lettland, die Iberer holten neun Punkte gegen Polen, Tschechien und die Slowakei. Zum Vergleich: Deutschland hatte sich mit sechs Punkten als Gruppenzweiter hinter Spanien durchgesetzt (Ergebnisse: 2:1 gegen Türkei, 7:0 gegen Finnland, 3:4 gegen Spanien). Den Schotten hingegen reichte ein 2:1 gegen Montenegro sowie ein 0:0 gegen Island – das 2:4 gegen Wales konnte verschmerzt werden.
Beim Blick auf die Aufgebote der deutschen Kontrahenten stechen noch keine Akteure heraus, die schon zum erweiterten Aufgebot eines europäischen Topteams zählen oder sogar schon regelmäßig in einer der großen Profiligen zum Einsatz kommen. Ins Blickfeld spielen könnten sich die Portugiesen Gonçalo Ribeiro (17, Torhüter) und Martim Fernandes (17, Rechter Verteidiger), die bereits für den FC Porto B in der Zweiten portugiesischen Liga zum Einsatz kommen, sowie Frankreichs Mittelfeldspieler Daouda Traoré (16, OGC Nizza B) und der schottische Angreifer Ryan Oné (16), der für den Hamilton Academical FC in der Scottish Championship (Zweite Liga) stürmt.
Der zweite (halbe) Hoffenheimer in Ungarn
Aus den aktuellen Kadern der TSG-Akademie in der Saison 2022/23 fährt neben Max Moerstedt zwar kein weiterer Spieler zur EM nach Ungarn – wenn das Turnier beginnt, richten sich die Blicke aus dem Kraichgau dennoch auf einen zusätzlichen Akteur: Matthew Moore, Neuzugang für die U17 in der kommenden Saison, ist mit dem irischen Nationalteam dabei und trifft in Gruppe A auf Gastgeber Ungarn, Polen und Wales.
Modus und Termine
16 Teams haben sich für die Europameisterschaft qualifiziert, sie verteilen sich auf vier Gruppen. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten der Gruppen sind im Viertelfinale dabei. Bei Punktgleichheit zählt zunächst die höhere Punktzahl aus den Direktbegegnungen der betreffenden Mannschaften. Anschließend wird die bessere Tordifferenz aus den Direktbegegnungen zu Rate gezogen.
Im Viertelfinale steht für alle qualifizierten Teams bereits das erste Endspiel an, denn die vier Teams, die den Weg ins Halbfinale einschlagen, lösen automatisch das Ticket für die U17-WM (Ort noch offen).
Zu den Terminen: Das deutsche Team spielt zunächst am Mittwoch, 17. Mai, um 20 Uhr in Debrecen gegen Portugal.
Es folgt das Aufeinandertreffen mit Frankreich am Samstag, den 20. Mai, um 20 Uhr in Balmazújváros – die beiden Standortbestimmungen also direkt zu Beginn.
Abermals in Debrecen geht es am Dienstag, 23. Mai, um 15 Uhr im letzten Gruppenspiel gegen Schottland.
Die Viertelfinals werden am 27. Mai ausgespielt, die Halbfinals am 30. Mai. Das Endspiel beschließt das Turnier am 2. Juni in Budapest.
Austragungsorte
Die EM wird in sechs Städten oder Gemeinden und sieben Stadien ausgetragen. Von einigen dieser Gemeinden dürften selbst promovierte Erdkundelehrer noch nie etwas gehört haben: Telki zum Beispiel zählt gerade mal 3.000 Einwohner und liegt etwas nordwestlich der Hauptstadt. Hier befindet sich das Trainingszentrum der ungarischen Nationalmannschaft und werden drei Begegnungen ausgetragen. Die Gemeinde Felcsút in Zentralungarn ist sogar noch einwohnerärmer (1.700), verfügt aber mit der Pancho Aréna über ein 3.800 Zuschauer fassendes Stadion, in dem der Erstligist Puskás Akadémia beheimatet ist. Der Höhenflug des 2005 gegründeten Klubs mit seinem 2014 gebauten Stadion wird der Tatsache zugeschrieben, dass Felcsút die Heimatgemeinde des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán ist. Namensgeber des Vereins und der Arena ist die ungarische Fußball-Legende Ferenc Puskás (siehe unten), die viele Jahre lang auch in Spanien spielte und dort den Beinamen „Pancho“ erhielt. Budaörs (Wudersch) befindet sich ebenfalls im Großraum Budapest und beherbergt neben drei Gruppenspielen auch ein Halbfinale (das andere wird in der Pancho Aréna gespielt).
Budapest selbst stellt von seinen fünf größeren Arenen lediglich eine zur Verfügung. Im nach Nándor Hidegkuti benannten Stadion in der Stadtmitte, Heimat des Traditionsklubs MTK, wird unter anderem das Endspiel stattfinden. Im östlichen Teil des Landes befinden sich die weiteren Spielorte, in denen auch die DFB-U17 ihre Partien bestreitet: In Debrecen (Debrezin), der namensgebenden Stadt der Debrecziner Wurst, befinden sich das Nagyerdei Stadion, die mit einem Fassungsvermögen von 20.300 Zuschauern größte Spielstätte des Turniers, sowie das kleinere DEAC-Stadion. Hier treffen Moerstedt und Co. auf Portugal respektive Schottland. Das Duell mit Frankreich findet im Städtchen Balmazújváros statt, das vor den Toren Debrecens liegt. Der Városi Sportpálya, der Städtische Sportplatz, verfügt über eine Kapazität von knapp 2.500.
EM-Fakten
Die U17-Europameisterschaft wird seit 1982 jährlich (einzige Ausnahme: 1983) ausgetragen, 2020 und 2021 wurde das Turnier pandemiebedingt abgesagt. Rekordchampion ist Spanien mit neun Siegen, aktueller Titelverteidiger sind die Franzosen, die bei der jüngsten Ausgabe 2022 die Niederlande im Endspiel mit 2:1 bezwangen. Die bevorstehende U17-EM ist die insgesamt 39. Auflage, Ungarn ist zum zweiten Mal nach 1985 Ausrichter. Die Magyaren kamen damals nicht über die Gruppenphase hinaus, nur einmal bei insgesamt neun Teilnahmen erreichten sie das Viertelfinale (1997).
Deutschland hat sich bislang drei Mal (1984, 1992, 2009) in die Siegerliste eingetragen. Zuletzt waren auch immer wieder Hoffenheimer Jungs beim Kontinentalwettbewerb dabei: Niklas Süle erreichte 2012 mit der DFB-Elf in Slowenien das Finale, scheiterte aber im Elfmeterschießen an den Niederlanden. Der heutige TSG-Profi Dennis Geiger kehrte 2015 mit der Silbermedaille aus Bulgarien zurück. 2019 feierte Melayro Bogarde (derzeit an PEC Zwolle ausgeliehen) mit den Niederlanden den Titel, im vergangenen Jahr waren gleich vier Hoffenheimer am Start: Tom Bischof und Tim Drexler für Deutschland (Viertelfinal-Aus im Elfmeterschießen gegen Frankreich) sowie Diren Dağdeviren und Ali-Eren Ersungur für die Türkei (Gruppenphase).
In der Liste der Torschützenkönige oder der als „Golden Player“ gekürten besten Spieler finden sich spätere Top-Stars, wie Jadon Sancho (2017), Mario Götze (2009), Cesc Fàbregas (2004) oder Wayne Rooney (2002), aber auch solche, deren Karrieren anschließend nicht so in Fahrt kamen.
Fußball in Ungarn
Die große Zeit des ungarischen Klub-Fußballs sowie der Nationalmannschaft reicht mehrere Generationen zurück: 1985 stand letztmals ein Verein in einem Europapokal-Finale, die letzte WM-Teilnahme Ungarns datiert von 1986. Die Geschichte vom „Wunder von Bern“, dem sensationellen 3:2-Sieg Deutschlands gegen die hochfavorisierten Magyaren im WM-Endspiel 1954, kennt zwar hierzulande jedes Kind, weil es zum deutschen Kulturgut und Allgemeinwissen gehört, aber nur fußballhistorisch Interessierte wissen, dass Ungarn den europäischen Kontinentalfußball von den späten 1920er Jahren bis Mitte der 1960er über mehrere Dekaden entscheidend prägte.
Schottische Trainer hatten den Fußball in die „Donaumonarchie“ Österreich-Ungarn gebracht, wo in den Hauptstädten Wien und Budapest zahlreiche Klubs entstanden, die den talentierten Straßenkickern eine Heimat gaben. Nach dem Ende der Doppelmonarchie 1918 entwickelten sich zwei verschiedene Fußball-Stile, die „Wiener“ und die „Budapester Schule“. Der Mitropa-Cup, ein Vorläufer des Europapokals, der von 1927 bis 1940 ausgespielt wurde, ging vier Mal nach Budapest, je zwei Mal an Ferencváros, dem noch heute populärsten Klub des Landes, und an Újpest. Herausragende Spieler und Tormaschinen wie György Sárosi oder Gyula Zsengellér prägten auch das Spiel der Nationalmannschaft, die 1938 Vizeweltmeister wurde.
Aber auch ungarische Trainer machten sich nach und nach auf internationaler Bühne einen Namen, wie etwa der später von den Nazis ermordete Árpad Weisz in Italien oder Béla Guttmann, der mit Benfica Lissabon zwei Mal den Cup der Landesmeister gewann, und exportierten die „Budapester Schule“ in die weite Welt hinaus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein im Stadtteil Kispest ansässiger Klub in „Honvéd“ (Vaterlandsverteidiger) umbenannt und – ähnlich wie die Zentralsport-Klubs der Armee (ZSKA) in anderen kommunistischen Nationen – zum Verein des Militärs umfunktioniert, der die Vorherrschaft der Lokalrivalen Ferencváros, Újpest und MTK durchbrach. Zwei Jungs, die in unmittelbarer Nachbarschaft des kleinen Kispest-Stadions aufgewachsen waren, sollten nicht nur die Geschicke Honvéds, sondern auch die der Nationalmannschaft leiten: Um Ferenc Puskás und József Bozsik („Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn…“) herum baute der Verband die „Aranycsapat“, die „Goldene Mannschaft“, die bis zum schicksalhaften WM-Finale 1954 viereinhalb Jahre unbesiegt blieb und Olympiasieger 1952 wurde. Nicht zu vergessen die legendären Erfolge gegen England: Das 6:3 in Wembley im November 1953, das die erste Heimniederlage der „Three Lions“ gegen ein kontinentales Team seit 1863 besiegelte und das den Mittelläufer Nándor Hidegkuti zum Weltstar katapultierte, sowie das 7:1 im Budapester Népstadion wenige Monate später. Aus den „Vaterlandsverteidigern“ bei Honvéd wurden schließlich „Vaterlandsverräter“: Puskás sowie die Angreifer Sándor Kocsis und Zoltán Czibor setzten sich 1956 nach einem Europapokalspiel in Brüssel von ihrem Team ab und ihre Karrieren in Spanien und Italien fort – sie wurden aus der Nationalmannschaft verbannt. Bozsik hingegen blieb.
Der ungarische Fußball erholte sich von diesem Schock. Die Nationalelf erreichte 1962 und 1966 jeweils das WM-Viertelfinale, angeführt von Stürmer Flórián Albert, der mit Ferencváros 1965 den Messestädte-Pokal (Vorläufer des UEFA-Pokals) gewann und 1967 als erster und bis heute einziger Ungar zu Europas Fußballer des Jahres gewählt wurde. Natürlich war das athletische Niveau damals nicht mit dem heutigen vergleichbar, zum jeweiligen Zeitpunkt waren die genannten Spieler allerdings unbestritten Weltstars. Anschließend ging es jedoch bergab. Nach zwölfjähriger Flaute nahm Ungarn 1978, 1982 und letztmals 1986 an einer WM teil, schied aber jeweils in der Gruppenphase aus und konnte sich danach trotz verdoppelter Teilnehmerzahl nie wieder qualifizieren. Seit 1985 hat kein ungarischer Klub mehr auch nur ein europäisches Viertelfinale erreicht, die letzte Champions-League-Gruppenphase mit ungarischer Beteiligung (Ferencváros) fand 1995 statt. Die Budapester Top-Klubs Ferencváros (34), MTK (23), Újpest (20) und Honvéd (14) haben zusammen 91 der 121 ungarischen Meisterschaften für sich entschieden (75 Prozent), nur 18 Mal wurde der Titel außerhalb der Hauptstadt gefeiert.
Noch vor dem Zusammenbruch des Kommunismus Ende der 1980er Jahre lag der magyarische Fußball am Boden, danach gaben ihm Korruption, Krisen und Konkurse den Rest. Durch die Öffnung der Grenzen verlor das Land frühzeitig seine hoffnungsvollsten Talente, die nun ihr Geld im westlichen Ausland verdienen wollten – ein Schicksal, das Ungarn mit allen anderen Nationen des ehemaligen Ostblocks teilt. Zwar bezeichnen sich die meisten Ungarn noch immer als Fußball-Fans, verfolgen aber lieber die großen Ligen in England, Spanien oder Deutschland. Erfolge werden hingegen nur noch im Handball gefeiert.
Ungarn in Hoffenheim
Auch in Hoffenheim haben Ungarn ihre Spuren hinterlassen. Zsolt Lőw, aktuell Co-Trainer beim FC Bayern München, spielte von 2006 bis 2008 im Kraichgau und war am Bundesliga-Aufstieg der TSG beteiligt. Sein Namensvetter Zsolt Petry trainierte von 2009 bis 2015 die TSG-Torhüter. Und nicht zu vergessen Stürmer Ádám Szalai (2014-19), der die TSG am 12. Mai 2018 mit seinem 2:1 gegen Borussia Dortmund in die Königsklasse schoss. Der 35-Jährige ist einer von 21 Spielern, die mindestens 100 Bundesliga-Spiele für Hoffenheim bestritten haben, und gehört mit 23 Treffern zur Top-10 der ewigen TSG-Bundesliga-Torschützenliste.
Ein wahres Hoffenheimer Urgestein ist Gyula (Julius) Illés. Der Physiotherapeut arbeitet seit 2003 für die TSG Hoffenheim, viele Jahre davon in der TSG-Akademie, und tut es im Rentenalter noch immer. Der über 70-Jährige erlebte das dunkle Kapitel der kommunistischen Herrschaft in seinem Land hautnah mit und hat seine traurige Geschichte vor vielen Jahren auf tsg-hoffenheim.de erzählt. Als er noch in Budapest lebte, lernte er den Boxer György Süle kennen, dessen Enkel Niklas Jahre später in der TSG-Akademie auf seiner Massagebank lag.