Torriecher aus Finnland
Die vergangenen Jahre glichen einer Achterbahnfahrt: 2020 bejubelte der SV Meppen erstmals den Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Nach nur einem Jahr war das Abenteuer jedoch fürs Erste vorbei, als Vorletzter ging es wieder eine Liga tiefer. Doch zurück in der zweiten Liga drehten die Emsländerinnen richtig auf und spielten eine tolle Saison 2021/22, an dessen Ende sie mit 61 Punkten und 19 Siegen aus 26 Partien als Meister die direkte Rückkehr ins deutsche Oberhaus feierten. In der zweiten Bundesliga-Spielzeit der Vereinsgeschichte läuft es durchwachsen. Mit 13 Zählern steht Meppen derzeit auf dem achten Tabellenrang, bis zu den Abstiegsplätzen sind es aber nur drei Punkte. Zudem wartet die Mannschaft von Cheftrainerin Carin Bakhuis noch auf den ersten Sieg im Jahr 2023, zuletzt spielte sie 1:1 gegen den Tabellennachbarn SGS Essen.
In der Offensive tut sich Meppen bisher schwer. Erst zehnmal trafen die Emsländerinnen in der laufenden Saison – nur Köln und Bremen netzten ebenfalls so selten und nur Turbine Potsdam erzielte noch weniger Treffer. Mit drei Treffern führt Lisa Josten die Torschützinnenliste des SV Meppen an. Zum Vergleich: Fünf Spielerinnen der TSG haben häufiger getroffen. Um an diesem Trend etwas zu ändern, verpflichteten die Emsländerinnen in der Winterpause Milla Punsar vom viermaligen finnischen Meister FC Honka Espoo. Die Offensivspielerin traf für ihren Ex-Club in 155 wettbewerbsübergreifenden Spielen 43-Mal und soll mit ihren Toren nun in Meppen zum Ziel Klassenerhalt beitragen. In den drei bisherigen Partien gegen Frankfurt, Freiburg und Essen stand sie jeweils von Beginn an auf dem Feld und konnte immerhin schon ein Tor erzielen.
Zum Erfolgsrezept des SV Meppen zählt sicherlich die stabile Defensive. Mit 17 Gegentreffern kassierte der Verein aus dem Emsland nach Bayern, Wolfsburg und Frankfurt die wenigsten der gesamten Liga und hat damit aufgrund der besten Tordifferenz einen Vorteil vor den anderen Teams im Abstiegskampf. Mitverantwortlich ist dafür auch Schlussfrau Laura Sieger, die in dieser Saison bisher alle Bundesliga-Partien bestritt. Eine weitere Torfrau im Kader ist gleichzeitig eine ehemalige Hoffenheimerin: In der Saison 2012/13 stand Anke Preuß 16-Mal bei der TSG zwischen den Pfosten und half mit ihren Paraden, dass die Hoffenheimerinnen am Ende der Spielzeit in die Bundesliga aufstiegen. Preuß wechselte nach der Saison zum 1. FFC Frankfurt, wo die 30-Jährige Pokal- und Champions League-Siegerin wurde.