Überlegenheit genutzt: TSG schlägt Potsdam
Ausgangslage
Seit sechs Pflichtspielen ist die TSG ungeschlagen, der 1. FFC Turbine Potsdam feierte seinen letzten Sieg hingegen Mitte September im DFB-Pokal gegen Viktoria Berlin. In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga konnten die Potsdamerinnen erst einmal punkten, am 1. Spieltag trennte sich der Vorjahresvierte mit einem 1:1 (0:0) vom SV Werder Bremen. Das derzeitige Tabellenschlusslicht entschied sich vor drei Wochen für einen Trainerwechsel, das neue Gesicht an der Seitenlinie ist Sven Weigang.
Aufstellung
Drei Änderungen nahm Chef-Trainer Gabor Gallai im Vergleich zum Pokal-Achtelfinale in Potsdam vor. Für Martina Tufekovic rückte die junge Laura Dick zwischen die Pfosten, die Viererkette blieb hingegen unverändert. Im Mittelfeldzentrum begann Isabella Hartig statt Gia Corley, Melissa Kössler ersetzte Nicole Billa bei der Rückkehr zu ihrem Heimatverein im Angriff.
Spielverlauf
In den ersten zehn Minuten war die Partie noch relativ ausgeglichen, weil die Potsdamerinnen gut mitspielten. Die TSG brauchte die wilde Anfangsphase, um ins Spiel zu finden. Danach war es jedoch ein einziger Sturmlauf der Kraichgauerinnen - mit zahlreichen Großchancen. Unter anderem trafen Chantal Hagel (32.) und Julia Hickelsberger (40.) die Latte. Einzig die Linie wollte der Ball in den ersten 45 Minuten nicht überqueren. Dafür klappte es in der zweiten Halbzeit umso schneller: Erst markierte Katharina Naschenweng ihr fünftes Saisontor (48.), dann machte Ereleta Memeti ihr viertes (64.) und eine Minute später traf auch Melissa Kössler gegen ihren Ex-Verein (65.). Potsdam antwortete noch einmal in der 72. Minute und verkürzte durch Pauline Deutsch. Zu mehr kamen sie aber nicht und der über weite Strecken überzeugenden Leistung der TSG folgten verdiente drei Punkte.
Zitat des Spiels
Gabor Gallai: „Ich freue mich über ein gelungenes Auswärtsspiel. Wir haben das Spiel über weite Strecken dominiert, hatten gute Ansätze für das letzte Drittel und haben uns viele Chancen herausgespielt. Leider haben wir die Partie relativ lang offen gelassen und sind mit einem 0:0 in die Halbzeit gegangen. Dort mussten wir nicht viel umstellen, weil wir gut im Spiel waren. Ich habe zu meiner Mannschaft gesagt, dass wir auf das erste Tor spielen müssen, dann folgen das zweite und dritte mit hoher Wahrscheinlichkeit relativ schnell. Und genauso kam es dann auch. In den letzten 20 Minuten haben wir die Struktur etwas verloren, zu viel einfache Fehler gemacht und Potsdam dadurch zu Gelegenheiten kommen lassen. Am Ende sind wir froh, die drei Punkte gegen einen Gegner geholt zu haben, der heute alles versucht hat."
Ausblick
Zwei Ligaspiele kommen nun vor der Winterpause noch auf die TSG zu. Am kommenden Freitagabend empfängt Hoffenheim den FC Bayern München zum Flutlichtspiel (19.15 Uhr), bevor es am 11. Dezember im hohen Norden gegen den SV Werder Bremen geht (16 Uhr).
Schema
Aufstellungen:
TSG Hoffenheim: Dick – Krumbiegel (84. Leimenstoll), Feldkamp, Hagel, Naschenweng – Dongus, Harsch (84. Billa), Hartig (69. De Caigny) - Hickelsberger (71. Linder), Kössler, Memeti
1. FFC Turbine Potsdam: Wellmann - Meister, Gerhardt, Kuznezov, Jordan - Selimhodzic, Rouse - Grincenco, Wiankowska - Deutsch, Kyokawa (62. Cramer)
Tore: 0:1 Naschenweng (48.), 0:2 Memeti (64.), 0:3 Kössler (65.), 1:3 Deutsch (72.)
Schiedsrichterin: Irina Stremel
Zuschauerzahl: 713
Gelbe Karten: Wiankowska (44.), Linder (72.)
Der Spielfilm
Chantal Hagel prüft Wellmann
Aus gut 20 Metern in zentraler Position schließt die Innenverteidigerin mit links ab. Ihr Schuss ist jedoch zu unplatziert und stellt für die Torfrau keine Gefahr dar. Dennoch eine gute erste Gelegenheit!
Wieder Hagel!
Nach einem Eckball für die TSG von der rechten Seite kommt die Nummer 7 links am Fünfmetereck zum Schuss. Dieses Mal muss sich Wellmann lang machen, um die Kugel über die Latte lenken zu können.
Dicke Chance durch Hickelsberger!
Jetzt gibt es Möglichkeiten beinahe im Minutentakt! Ereleta Memeti schlägt eine Flanke aus dem linken Halbraum ins Zentrum. Auf Höhe des langen Pfostens kommt Julia Hickelsberger an den Ball und schließt volley ab. Aus kurzer Distanz hält die Postdamer Schlussfrau den kraftvollen Schuss. Das wäre es gewesen!
Doppelchance TSG!
Hier spielt nur noch eine Mannschaft! Erst ist es erneut Chantal Hagel, die aus etwa 18 Metern zentral schießt. Wellmann kann den Ball nur mit aller Not an die Latte lenken! Nur kurz darauf steht Memeti völlig frei und kommt aus ähnlicher Position zum Abschluss. Doch auch sie verfehlt, das Leder geht knapp links vorbei.
Wieder Aluminium-Pech!
Ereleta Memeti spielt einen super Pass durch die Schnittstelle und Hickelsberger genau in den Lauf. Die Österreicherin ist im Strafraum und chipt den Ball über die herauseilende Torfrau an die Latte. Die Führung ist eigentlich nur eine Frage der Zeit!
Naschenweng bringt die Führung!
Da ist das erste Tor der Partie - und was für eins! Bereits in der Entstehung ist Katharina Naschenweng beteiligt, auf der rechten Seite spielt sie einen Doppelpass mit Ereleta Memeti. Im Anschluss hat die ÖFB-Nationalspielerin das Leder 20 Meter vor dem Potsdamer Kasten halblinks auf ihrem starken linken Fuß. Unnachahmbar schlenzt sie den Ball in den rechten Winkel und macht damit als Linksverteidigerin bereits ihr fünftes Saisontor im achten Spiel!
Dongus an den Pfosten!
Beinahe der Doppelschlag! Eine TSG-Ecke von links können die Brandenburgerinnen zunächst noch klären, im Rückraum steht jedoch Fabienne Dongus und zieht aus gut 16 Metern ab. Der Ball knallt ans rechte Aluminium.
Memeti erhöht!
Da ist der nächste Treffer für die Hoffenheimerinnen! Wieder ist es ein Eckball, der für Gefahr sorgt. Die Potsdamerinnen kriegen ihn nicht geklärt, am Ende kommt der Ball über Umwege im Fünfer zu Memeti, die dort genau richtig steht und einschiebt. Für die kosovarische Nationalspielerin ist es bereits das vierte Saisontor!
Kössler trifft in der Heimat!
Jetzt klappt gerade alles - und wieder ist die Torschützin schon in der Entstehung beteiligt! Melissa Kössler erobert im Mittelfeld den Ball und schickt Memeti. Die wird zunächst noch rechts nach außen gedrängt und legt zurück auf Hickelsberger. Die Flügelspielerin der TSG passt wiederum auf Memeti und die legt quer. Auf Höhe des Elfmeterpunktes ist Kössler in Position gelaufen und markiert gegen ihren Ex-Club ihren zweiten Saisontreffer!
Anschluss für Potsdam
Aus der ersten richtigen Chance macht Turbine Potsdam ihr erstes Tor. Wiankowska läuft auf links bis auf die Grundlinie und legt ins Zentrum. Dort steht Pauline Deutsch und schiebt im zweiten Anlauf ein, nachdem Laura Dick zunächst noch aus kürzester Distanz stark gehalten hatte.
Nochmal Kössler!
Beinahe der zweite Treffer der ehemaligen Turbine-Spielerin. Die eingewechselten De Caigny, Billa und Leimenstoll kombinieren sich an den gegnerischen Sechszehner. Dann kommt der Ball zu Melissa Kössler, das linke untere Eck nur um Zentimeter verfehlt.