Mara Alber: „Schaue mir immer wieder die Videos an“
Hallo Mara, herzlichen Glückwunsch zum Europameister-Titel. Konntest du diese Erlebnisse schon realisieren?
„Noch nicht so richtig. Ich schaue mir immer wieder die Videos an, kann es aber trotzdem nicht wirklich begreifen, was da passiert ist. Ich habe diese ganzen Erfahrungen einfach sehr genossen. Dass wir jetzt Europameister sind, ist total unrealistisch. Aber es ist einfach ein schönes Gefühl.“
In der 88. Minute hast du im Finale gegen Spanien zum Ausgleich getroffen und dein Team damit ins Elfmeterschießen gerettet. Was ist dir in diesem Moment durch den Kopf gegangen?
„Ich war einfach unglaublich erleichtert, dass wir doch noch das 2:2 gemacht haben. Weil es schon kurz vor Schluss war und wir damit das Elfmeterschießen fast sicher hatten, kannte der Jubel schon keine Grenzen mehr. Ich hatte auch einfach ein richtig gutes Gefühl, dass wir das Spiel dann für uns entscheiden.“
Was hat euch bei der Europameisterschaft als Mannschaft ausgezeichnet?
„Schon seit der ersten Qualifikationsrunde haben wir vom EM-Titel geträumt, dieses Ziel wollten wir alle unbedingt erreichen. Deshalb hat auch jede für jede gekämpft, alle haben einfach alles gegeben, egal ob auf dem Platz oder von der Bank aus.“
Am Montag seid ihr nach Frankfurt zurückgereist, beim DFB gab es noch einen feierlichen Empfang. Am Dienstag ging es für dich dann wieder ganz normal zur Schule. Wie schwer ist es, nach so einem Abenteuer wieder hier in den Alltag zu finden?
„Als ich am Dienstagmorgen aufgestanden bin, dachte ich mir erstmal: ‚Krass, gestern waren wir einfach noch in Sarajevo und haben den EM-Titel gefeiert.‘ So richtig auf die Schule konzentrieren konnte ich mich auch noch nicht. Ich denke es wird noch ein paar Tage dauern, bis ich wieder ganz hier angekommen bin.“
Für die U20 lief es in der 2. Frauen-Bundesliga in den vergangenen Wochen alles andere als rund. Hast du die Spiele aus Bosnien-Herzegowina verfolgt?
„Ja, wir haben die Spiele natürlich angeguckt. Sogar am Finaltag haben wir noch die Partie gegen Elversberg verfolgt, das war auch eine gute Ablenkung. Wir haben mitgefiebert, aber das hat ja nicht so viel geholfen.“
Am Sonntag geht es im vorletzten Saisonspiel gegen FC Ingolstadt, der wie ihr nur wenige Punkte vor den Abstiegsplätzen steht. Wie geht ihr die Partie an?
„Für mich war der erste Gedanke nach dem Finale: Jetzt zählt’s in Hoffenheim! Der Fokus liegt für mich nun voll und ganz darauf, in Ingolstadt ein gutes Spiel zu machen und dann auch drei Punkte mitzunehmen. Damit könnten wir einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.“