TSG verliert gegen Essen
Taktik & Personal:
Eine gute Woche nach dem Pokal-Aus gegen den FC Bayern München empfingen die Hoffenheimerinnen die SGS Essen zum 16. Spieltag in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga im Dietmar-Hopp-Stadion. Gegen den Tabellenachten musste die Mannschaft von Chef-Trainer Gabor Gallai neben Lena Lattwein auch auf Katharina Naschenweng verzichten, die der TSG aufgrund von muskulären Problemen nicht zur Verfügung stand. Laura Wienroither ersetzte ihre österreichische Teamkollegin in der Linksverteidigung.
Bei strahlendem Sonnenschein entwickelte sich in Hoffenheim eine ausgeglichene Anfangsphase. Die SGS Essen begann mutig, lief die Gastgeberinnen immer wieder aggressiv an, verteidigte phasenweise aber auch kompakt in der eigenen Hälfte. Die Gallai-Elf tat sich gegen den bissigen und aufmerksamen Gegner schwer, es fehlten im Spielaufbau oft die Ideen. Durchsetzen konnte sich die TSG dennoch mehrfach über die Außenbahnen, die Querpässe in den Strafraum klärte Essen aber konsequent. Den ersten Torschuss verzeichnete schließlich die SGS, nach einem guten Ballgewinn scheiterte Jana Feldkamp aber an Martina Tufekovic (20.). Auch im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs fand die TSG nur wenige Lösungen, SGS-Schlussfrau Stina Johannes erlebte im Dietmar-Hopp-Stadion ereignislose 45 Minuten. Mit einem gerechten 0:0 ging es schließlich auch in die Pause.
Etwas verbessert startete die TSG in den zweiten Durchgang. Die Offensivaktionen der Hoffenheimerinnen wurden zielstrebiger, das Geschehen verlagerte sich mehr und mehr in die Spielhälfte der Gäste. Dennoch blieb die SGS Essen das lebhaftere und spritzigere Team. Zwar weckte der Spielstand in Folge immer mehr Kampfgeist der Gallai-Elf, doch die Angriffe blieben gegen tiefstehende Essenerinnen zu harmlos und es fehlte die Präzision. Im Mittelfeld zog die TSG in den Zweikämpfen, meist umzingelt von mehreren Essenerinnen, zu oft den Kürzeren. Die Hoffenheimerinnen verzeichneten schließlich ihre ersten beiden Torabschlüsse des Spiels, doch die Druckphase der TSG unterbrach die SGS mit immer gefährlicher werdenden Kontern. Als im Dietmar-Hopp-Stadion schon alles nach einem torlosen Unentschieden aussah - die TSG erhöhte nun zwar den Druck, fand aber gegen die weiter energisch verteidigenden Essenerinnen kein Durchkommen - bestrafte die SGS Essen die Heimelf doch noch für ihren zu mutlosen Auftritt. In der Nachspielzeit traf Laureta Elmazi nach einem Konter mit einem platzierten Schlenzer zum 1:0 für Essen (90. +3).
"Wir haben heute gegen einen kompakten Gegner nur wenige Lösungen gefunden und uns so auch kaum Chancen herausgespielt", erklärte Chef-Trainer Gabor Gallai. "Wir hatten definitiv keinen guten Tag und Essen hat sich den Sieg durch einen guten Auftritt auch verdient. Solche Spiele gehören zu einem Entwicklungsprozess dazu und wir haben einmal mehr aufgezeigt bekommen, dass wir in jeder Begegnung hart arbeiten müssen. Wir werden das nun analysieren und dann unsere Lehren daraus ziehen."
Der Spielfilm
Guter Konter der Gäste! Jill Baijings steckt Jana Feldkamp die Kugel nach einem Ballgewinn stark durch die Gasse, den Abschluss aus spitzem Winkel wehrt Martina Tufekovic mit dem Fuß ab.
Endlich mal die TSG! Über Isabella Hartig und Jule Brand geht es über die linke Seite, der Querpass landet im Strafraum bei Laura Wienroither, die den Ball aus zwölf Metern rechts am Tor vorbeischiebt. Weiter so!
Gute Aktion und fast die Führung! Laura Wienroither zieht auf der linken Seite davon und legt im Strafraum ab für Tabea Waßmuth, die die Kugel aus spitzem Winkel rechts vorbeispitzelt.
Essen hat das 1:0 auf dem Fuß! Carlotta Wamser tankt sich bei einem Konter durch die Hälfte der TSG, ihr Schuss aus dem Strafraum wird dann aber geblockt.
Tabea Waßmuth versucht es aus 25 Metern mit Gewalt, ihr Schuss geht aber knapp links vorbei.
Das gibt's doch nicht: 0:1. Die TSG drückt und Essen trifft. Nach einem Ballgewinn schickt Jana Feldkamp die kurz zuvor eingewechselte Laureta Elmazi auf die Reise, die Angreiferin setzt sich stark durch und schlenzt den Ball aus 20 Metern in den Winkel. Traumtor.