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AKADEMIE
10.11.2020

Mein TSG-Moment (3): Gabriel Meister und die weiße Weste

Der Fußball steckt voller Emotionen, vor allem, wenn der eigene Verein beteiligt ist. In unserer neuen Serie „Mein TSG-Moment“ blicken aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Trainer und Spieler der Akademie auf ihre ganz besonderen Momente mit der TSG – ob als aktiv Beteiligter oder als Zuschauer. Heute: Gabriel Meister, aktuell Scout und früher zehn Jahre lang Co-Trainer diverser Akademie-Teams, der sich an ein einmaliges U14-Hallenturnier vor sechs Jahren und an ein Finaltor mit besonderem Jubel erinnert.

»Ich war insgesamt zehn Jahre Co-Trainer – erst bei der U12, dann bei der U13 und die letzten vier Jahre von 2013 bis 2017 bei der U14. Hallenturniere habe ich in dieser Zeit natürlich einige miterlebt, aber keines ist mir so in Erinnerung geblieben wie der Junior-Cup in Northeim im Dezember 2014.

In der Saison 2014/15 hat der 2001er-Jahrgang die U14 gebildet, also die Jungs, die jetzt gerade ihre erste Herrensaison absolvieren. Wir hatten eine richtig gute Truppe, von der es Antonis Aidonis mittlerweile ja sogar in die Bundesliga geschafft hat. Daniel Klein und Max Geschwill spielen außerdem in unserer U23 und Melesse Frauendorf als 2002er noch in der U19.

Northeim ist ein kleiner Ort in Niedersachsen. Die TSG war 2014 zum ersten Mal beim Junior-Cup dabei und wir waren sofort begeistert von der Atmosphäre. Die Veranstalter haben sich dort besonders viel Mühe gegeben. Außerdem war die Northeimer Schuhwallhalle richtig schön eng und stimmungsvoll und das Turnier hervorragend besetzt. Das hat von Anfang an viel Spaß gemacht. Wir im Trainerteam sind damals geschlossen angereist, also waren neben mir auch noch der damalige Cheftrainer Patrick Westermann und der zweite Co-Trainer Timmo Hardung dabei. Patrick hat sich während der beiden Turniertage aber eher zurückgehalten und die Spiele von der Tribüne aus verfolgt. An der Bande standen Timmo und ich.

Die Jungs haben dann Top-Leistungen gezeigt und in der Vorrunde nacheinander Werder Bremen, den 1.FC Köln, Hertha BSC, den JFV Northeim, den VfL Wolfsburg und Hannover 96 geschlagen. In der darauffolgenden Zwischenrunde ging es gerade so weiter – mit Siegen gegen Bayer Leverkusen, Mainz 05, Eintracht Frankfurt und Arminia Bielefeld. Man muss schon sagen, dass die 2001er eine ganz besondere Mannschaft waren, die uns Trainern unheimlich viel Freude gemacht hat.

Im Halbfinale haben wir dann noch einmal Bayer Leverkusen geschlagen und im Finale ging es abermals gegen Hannover 96. Mit einem 4:2-Sieg haben wir dann das Turnier gewonnen – und das mit blütenweißer Weste. Zehn Spiele, zehn Siege – und das nahezu ausschließlich gegen namhafte Gegner. So etwas habe ich in meinen zehn Jahren bei der TSG nicht noch einmal erlebt. Die Jungs haben einfach wie aus einem Guss gespielt und sind unglaublich konstant geblieben. Lukas Schappes war bester Torjäger, Daniel Klein wurde als bester Torwart ausgezeichnet, aber eigentlich hätten alle Jungs, die dabei waren, Sonderauszeichnungen verdient.

Der Moment, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war das Tor von Max Kias im Finale gegen Hannover. Es war ein enges Spiel, aber dann schweißt Max den Ball plötzlich in den Winkel ein und bringt uns auf die Siegerstraße. Dieses Tor war die Krönung eines tollen Turniers – und der Jubel setzte noch einen drauf. Max war genauso wie ich früher Leistungsturner und so hat er nach seinem Treffer mal eben eine Radwende mit anschließendem Flick-Flack und Rückwärtssalto hingelegt.

Neben den tollen sportlichen Auftritten der Jungs denke ich auch immer noch gerne an den angenehmen Austausch mit den Trainern der anderen Mannschaften und das Miteinander bei uns im Trainerteam. Zwischen Patrick, Timmo, mir und den anderen aus dem U14-Staff hat einfach die Chemie gestimmt. Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Auf dem Heimweg im ICE haben wir dann im Bordbistro noch einmal dieses einmalige Turnier Revue passieren lassen und ich habe schon damals gesagt, dass das, was wir in den vergangenen beiden Tagen erlebt haben, nicht viele schaffen. Da waren einfach viel Stolz und Anerkennung für die Jungs, die die TSG an diesen beiden Tagen in Northeim hervorragend repräsentiert haben.«

 

Ein Blick zurück: 9. Dezember 2014 | U14 gewinnt in Northeim Turnier und Sympathien

 

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