Erster Saisonsieg: TSG dreht Spiel gegen Bremen
Taktik & Personal:
Der erste Punkt der Saison 2020/21 landete am 3. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga durch ein torloses Remis bei der Eintracht Frankfurt auf dem Konto der Hoffenheimerinnen, eine Woche später sollten beim Heimspiel gegen den SV Werder Bremen drei weitere folgen. Vor der Partie gegen den noch punktelosen Aufsteiger häuften sich jedoch die schlechten Nachrichten: Lena Lattwein fiel mit einer Reizung im Knie weiter aus, auch Isabella Hartig und Luana Bühler mussten mit Knieproblemen pausieren und standen Chef-Trainer Gabor Gallai damit am 4. Spieltag nicht zur Verfügung. Die Torhüterinnen Martina Tufekovic (Schulterverletzung) und Janina Leitzig (Muskelfaserriss) sowie Michaela Specht (Scheinbeinkopffraktur) mussten ebenfalls passen. Im Vergleich zum Spiel in Frankfurt veränderte Gallai die Anfangsformation somit auf zwei Positionen: Judith Steinert begann statt Chantal Hagel, die für Luana Bühler in die Innenverteidigung rutschte, im zentralen Mittelfeld. Anne Fühner ersetzte Paulina Krumbiegel auf der linken Außenbahn.
Im heimischen Dietmar-Hopp-Stadion starteten die Hoffenheimerinnen gut ins Spiel. Die TSG hatte deutlich mehr Ballbesitz, der SV Werder Bremen verteidigte kompakt und aufmerksam. Den ersten Torschuss des Spiels verzeichneten dann aber die Gäste (7.) und fortan fraß sich eine nicht zu übersehende Verunsicherung durch die Reihen der TSG. Im Offensivspiel fehlte die Überzeugung, immer wieder unterliefen der Gallai-Elf technische Fehler. Auf diese lauerten die Bremerinnen gierig, schnappten sich so auch ein ums andere Mal die Kugel und spielten dann mutig nach vorne. Die Hoffenheimerinnen gerieten ins Wanken und die Gäste nutzen das: Nach 20 Minuten traf Agata Tarczynska zur Führung für Bremen. Der Gegentreffer tat sein Übriges und der SV Werder blieb das selbstbewusstere Team, das durchaus hätte erhöhen können. Die TSG fing sich bis zum Halbzeitpfiff nicht, mit hängenden Köpfen trotteten die Hoffenheimerinnen in die Kabinen.
Chef-Trainer Gabor Gallai schien für den zweiten Durchgang die richtigen Worte zu finden, denn mit Wiederanpfiff präsentierte sich die TSG wie verwandelt. Die Sicherheit und Genauigkeit im Passspiel war plötzlich da, es stimmten die Körpersprache und der Einsatz in den Zweikämpfen. Schon in den ersten Minuten drückten die Hoffenheimerinnen ihren Gegner in seine Hälfte und auch der Ausgleichstreffer ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Zuspiel von Tabea Waßmuth traf Angreiferin Nicole Billa zum 1:1. Das Tor gab der TSG weiter Auftrieb, die Gastgeberinnen bestimmten nun das Spiel und Bremen schaffte es nur selten, sich zu befreien. Mit einem Doppelschlag von Franziska Harsch (65.) und Tabea Waßmuth (66.) drehte die TSG das Spiel und holte sich Selbstbewusstsein. In Folge versuchte der SV Werder wieder mehr nach vorne, gute Chancen erspielten sich aber nur die Hoffenheimerinnen. Immer wieder setzten sich Waßmuth und die eingewechselte Paulina Krumbiegel auf den Außenbahnen durch, die Querpässe führten allerdings nicht zum Torerfolg. "Wir sind am Ende einfach überglücklich, dass wir unseren ersten Dreier geholt haben", betonte Gabor Gallai nach dem schwierigen Spiel.
Der Spielfilm
Den ersten Torschuss des Spiels verzeichnet der SV Werder Bremen. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau bedient Agata Tarczynska die startende Jasmin Sehan, die in den Strafraum zieht, den Ball aus 15 Metern dann aber knapp neben den langen Pfosten setzt.
Nach einem Eckball für die TSG zieht Anne Fühner aus 16 Metern von halblinks ab, der stramme Schuss geht aber deutlich rechts neben das Tor.
Schade! Nach einem Pass von Judith Steinert steuert Nicole Billa aufs Tor der Werder-Frauen zu, Schlussfrau Lena Pauels kommt weit heraus und Billa versucht es mit einem Lupfer. Pauels ist noch dran und den in Richtung Tor trudelnden Ball klärt Ina Timmermann in letzter Sekunde vor der Linie.
Tor für Bremen. Chantal Hagel springt in der Innenverteidigung der Ball vom Fuß und der Aufsteiger reagiert blitzschnell. Agata Tarczynska treibt die Kugel nach vorne und überwindet Ann-Kathrin Dilfer im TSG-Tor mit einem schönen Lupfer.
Wieder Bremen. Nina Lührßen setzt sich auf der linken Seite stark durch und spielt von der Grundlinie einen Pass ins Zentrum, wo Jasmin Sehan den Ball aus kurzer Distanz links am Tor vorbeischiebt.
Ausgleich! Die TSG kommt deutlich stärker aus der Halbzeit und belohnt sich! Maximiliane Rall und Tabea Waßmuth spielen sich über die rechte Seite und Waßmuth flankt in den Strafraum, wo Nicole Billa den Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie schießt. Weiter so!
Die Chance zur Führung! Franziska Harsch macht nach einem Ballgewinn im Zentrum Tempo und bedient die eingewechselte Paulina Krumbiegel, die von links in den Strafraum zieht und wuchtig abschließt. Werder-Torhüterin Lena Pauels pariert.
Führung für die TSG! Katharina Naschenweng schlägt einen Freistoß aus dem Halbfeld in die Gefahrenzone, wo Franziska Harsch den Ball mit dem Kopf in die Maschen verlängert. Stark!
3:1! Doppelschlag! Bremen ist weit aufgerückt, die TSG gewinnt den Ball und Nicole Billa schickt Tabea Waßmuth auf die Reise, die mit unglaublichem Tempo an Lina Hausicke vorbeizieht und von halbrechts aus dem Strafraum einen satten Schuss aufs Tor von Lena Pauels abfeuert, die zwar zur Stelle ist, den Ball aber gegen die Beine von Waßmuth abwehrt. Von dort springt das Leder ins Tor.
Guter Angriff! Tabea Waßmuth setzt sich auf der rechten Seite durch und legt den Ball von der Grundlinie überlegt ab für Franziska Harsch, deren Schuss aus elf Metern aber zu unpräzise ist.
Fast das 4:1! Jule Brand bedient Paulina Krumbiegel im Strafraum, die den Ball nicht richtig erwischt und mit vollem Tempo in Lena Pauels rauscht.
Riesen-Chance für Hoffenheim: Paulina Krumbiegel tankt sich mit Tempo über die linke Seite bis in den Strafraum und legt quer für die freistehende Nicole Billa, die den Ball aus elf Metern deutlich rechts am Tor vorbeischiebt.
Die Szene des Spiels:
Der so wichtige Ausgleich. Nach einer schwachen ersten Halbzeit raffte die TSG in der Halbzeitpause nochmal all ihr Selbstbewusstsein zusammen und zeigte zum Start in den zweiten Durchgang ein völlig anderes Gesicht. Schnell belohnten sich die Hoffenheimerinnen für ihre deutliche Leistungssteigerung: In der 50. Minute vollendete Nicole Billa einen Angriff über Maxi Rall und Tabea Waßmuth zum 1:1. Ein Wendepunkt im Spiel, in dem die TSG fortan keinen Zweifel mehr aufkommen ließ, dass gegen den SV Werder Bremen der erste Saisonsieg gelingen würde.