U17 beißt sich an Heidenheim die Zähne aus
Die Gäste von der Alb hielten von Beginn aggressiv dagegen und ließen der Elf von Trainer Pellegrino Matarazzo, der auf die Stürmer Tidiane M’Baye und Lukas Schappes verletzungsbedingt verzichten musste, kaum Luft zum Atmen. Nach einer knappen Viertelstunde kombinierten sich die Platzherren das erste Mal in den Strafraum durch, doch als Thomas Selensky zu Fall kam, blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm.
Die Hoffenheimer kamen nun öfter gefährlich vor das Heidenheimer Tor, in dem aber Schlussmann Luis Idjakovic einen sehr sicheren Eindruck machte. TSG-Keeper Daniel Klein verbrachte hingegen einen ruhigen ersten Durchgang. Das erlösende Tor wollte aber nicht fallen, weil die Hoffenheimer oftmals im Abseits standen oder eben an Idjakovic scheiterten, der etwa Max Geschwills Schuss parierte (23.) und auch Benedikt Landwehrs Versuch von der linken Seite nach Amid Khan Aghas Vorarbeit festhielt (24.). „Die ersten 30 Minuten waren sehr enttäuschend, danach waren wir wenigstens bemüht“, so Matarazzo, der aber oftmals die tiefen Laufwege und das richtige Timing vermisste. „Das war nicht ausreichend.“ Nach 35 Minuten musste Amadou Onana verletzt runter, für ihn kam Niklas Mahler.
Der Führung am nächsten kam nach einer halben Stunde der aufgerückte Außenverteidiger David Reitarow, dessen Schuss Idjakovic an den Außenpfosten lenkte. Die darauffolgende Ecke auf den langen Pfosten fand in Selensky einen Direktabnehmer, der Ball flog in den Fünfmeterraum, wo Landwehr nur den Kopf hinhalten musste – aber den Fuß benutzte und somit unfreiwillig klärte.
Hoffen auf Trotzreaktion
Auch im zweiten Abschnitt wollten die Heidenheimer einfach nicht nachlassen. Zwar ließ die TSG überhaupt nichts zu, aber die Gäste standen hinten mit ihren kantigen Innenverteidigern ebenfalls sehr sicher. Khan Agha probierte es nach einer schönen Kombination, doch auch er konnte Idjakovic nicht in Verlegenheit bringen (52.).
Dann die 56. Minute. Als ein Hoffenheimer im Mittelfeld ein scharfes Zuspiel klatschen ließ, sprang Heidenheims Mohammad Zaher in den Ball. Zwar wurde der Mittelfeldspieler nach rechts außen abgedrängt, schaffte es dann aber dennoch, eine punktgenaue Flanke auf den eingewechselten Omar Sijaric zu schlagen, der Klein aus kurzer Distanz keine Chance ließ.
„Heidenheim hat zwar nicht gezaubert, aber sehr geradlinig gespielt und viel mehr Leidenschaft gezeigt“, sagte Matarazzo. „In jeder Aktion ging es für sie um Leben und Tod, das konnten unsere Jungs nicht spiegeln.“ Zwar war seiner Elf anzumerken, dass sie das Spiel biegen wollte und an sich glaubte, doch es sollte ihr nichts mehr gelingen. Nach Maurice Schah Sedis Flanke von der linken Seite vergab Bleart Dautaj eine gute Einschussmöglichkeit (77.), die letzte Gelegenheit hatte Joshua Keßler in der Nachspielzeit, doch nach einer Ecke bekam er bei seinem Kopfball keinen richtigen Druck auf die Kugel.
„Wir haben heute mit dem Widerstand nicht umgehen können, scheinbar hat den Jungs das Vertrauen gefehlt“, haderte ein unzufriedener Matarazzo, der sich für die kommende Woche im Heimspiel gegen den 1.FC Kaiserslautern eine Trotzreaktion erhofft.
TSG 1899 Hoffenheim – 1.FC Heidenheim 0:1 (0:0)
Hoffenheim: Klein – Aidonis, Curda, Reitarow (72. Keßler), Selensky, Onana (35. Mahler), Khan Agha, Landwehr, Geschwill, John (60. Schah Sedi), Dautaj.
Heidenheim: Idjakovic – Stark, Gölz, Cerkez, Hirschle, Ramusovic, Zaher (78. Perosevic), Piljek (80.+2 Köse), Riedinger, Mollo (53. Sijaric), Gueli (68. Tulino).
Tor: 0:1 Sijaric (56.). Zuschauer: 110. Schiedsrichter: Jonas Beinhofer (Murnau). Karten: Gelb für Selensky, Dautaj, Curda / Gölz.