Die Heinleins – Mehr Hoffenheim geht nicht (3/3)
Achim Heinlein
Selbstverständlich wurde auch Achim, als Jahrgang 1966 der jüngste der Heinlein-Brüder, in Hoffenheim geboren. Auch er kam übers Turnen und startete seine Laufbahn bei der TSG, wechselte aber in der B-Jugend zum SV Sinsheim – weil es zu dieser Zeit in Hoffenheim keine B-Jugend gab. Hier brachte es der Linksaußen in die Badische Auswahl und spielte zusammen mit Jürgen Kohler, Maurizio Gaudino oder Oliver Kreuzer. 1984 kehrte er nach einem Bänderriss, der ihn acht Wochen außer Gefecht setzte, in die Silbergasse zurück und war bis 1999 für die erste und zweite Mannschaft am Ball.
Der gelernte Büro-Informationselektroniker und Vater zweier Söhne hielt dem Verein als Spielleiter und Betreuer der zweiten Mannschaft die Treue. Seit 2004 ist er Schiedsrichterbetreuer – sowohl in der Regional- als auch in der Bundesliga. In dieser Funktion ist er an Spieltagen Ansprechpartner der Unparteiischen und koordiniert im Vorfeld deren Abholung. Auch den sogenannten Kleinkram darf er nicht aus den Augen lassen. So muss er zum Beispiel dafür sorgen, dass der Akku der Auswechseltafel immer geladen ist. „Einmal gab es da ein technisches Problem“, erinnert er sich. „Aber ein Stadionmitarbeiter hat das in letzter Sekunde noch mit dem Lötkolben hingekriegt und die Tafel wurde während des Spiels mit einer Kabeltrommel beim 4. Offiziellen geladen!“
Als seinen größten „Hoffenheim-Moment“ bezeichnet Achim Heinlein neben dem Bau des Dietmar-Hopp-Stadions die Verpflichtung von regionalen Fußball-Größen wie Erwin Rupp und Alfred Schön Anfang der 90er. „Für mich war es eine Ehre, mit solchen Fußballern in einer Mannschaft spielen zu dürfen.“ Bis zur Verbandsliga stieg Achim Heinlein aktiv mit auf, und auch über die folgenden Aufstiege bis hin zum Sieg beim DFB-Pokal 2003 gegen Bayer Leverkusen konnte er sich freuen, als sei er selbst dabei gewesen.
Besonders gerne denkt er an eine Anekdote aus dem Jahr 1991 zurück. Die TSG Hoffenheim und der FC Zuzenhausen spielten erstmals zusammen in einer Liga, der Bezirksliga. Zuvor war immer der FCZ der ranghöhere Klub gewesen. In dieser Saison kam es auch im Pokal zum direkten Aufeinandertreffen. Die TSG gewann 7:4 und Achim Heinlein netzte vier Mal ein. „Nach dem Spiel wies mich unser Präsident Peter Hofmann darauf hin, dass ein elfjähriger Junge mein Trikot mit der Nummer 11 haben wollte“, erinnert sich er sich. Der kleine Junge war Daniel Hopp.
Die Gebrüder Heinlein gehören zur TSG 1899 Hoffenheim wie die Concorde zu Sinsheim. Auch abseits des Fußballs kommen sie noch regelmäßig zusammen. „Jeden Freitagnachmittag treffen wir uns bei unserer Mutter zum Kaffeetrinken“, bestätigt Horst Heinlein. Mutter Heinlein ist 84 – und wohnt selbstverständlich in Hoffenheim.
Horst Heinlein | Willi Heinlein