Schicker: „Fußball muss unbequem sein“
Seit fünf Wochen ist Andreas Schicker nun als Geschäftsführer Sport bei der TSG Hoffenheim verantwortlich. Der 38-Jährige, der mit Sturm Graz große Erfolge feierte und im Sommer in Österreich sowohl die Meisterschaft als auch den Pokal gewann, möchte nun in Hoffenheim wieder für einen sportlichen Aufschwung und neue Begeisterung sorgen: „Ich möchte perspektivisch mit einem jungen Team, das dann bestenfalls zu den drei jüngsten der Liga gehört, immer wieder auch um Europa kämpfen – und so für Überraschungen sorgen“, sagt der gebürtige Steirer in seinem ersten SPIELFELD-Interview. „Es soll wieder deutlicher werden, wofür die TSG steht.“
Dazu gehört für den 38-Jährigen eine klare Idee des gewünschten Spielstils: „Es geht darum, immer aktiv zu sein, viel vertikales Spiel, schnell nach vorne, rein in die Endzone, mit zahlreichen Strafraumsituationen. So stelle ich mir den Fußball vor, dafür braucht es dann aber auch das entsprechende Personal. Da versuche ich künftig in den Entscheidungen klar zu sein.“
Das ruhige Umfeld im Kraichgau bietet laut Schicker dabei eine große Chance, junge Spieler bestmöglich zu entwickeln. Allerdings: „Ruhig darf niemals bequem heißen, nicht Wohlfühloase bedeuten“, sagt der Österreicher und führt aus: „Ich will auf Dauer jedenfalls keine Spieler haben, die vor allem die Ruhe genießen.“ Deshalb ist seine Grundeinstellung eindeutig: „Fußball muss unbequem sein, damit du erfolgreich bist.“
Klare Ideen hat Andreas Schicker auch für die grundsätzliche Ausrichtung des Klubs: Man müsse „konsequent den Fan von morgen ansprechen. Wir wollen die jungen Fans für uns gewinnen. Dazu gehört auch, die Profis wieder deutlich anfassbarer zu machen. (…) Wir als Klub müssen aktiv werden, rausgehen – nicht umgekehrt.“
Im Interview spricht der frühere Fußball-Profi zudem über seinen Unfall vor zehn Jahren, als er seine linke Hand verlor und erklärt, inwieweit ihn diese Verletzung noch heute prägt: „Ich war schon immer sehr geerdet, denke ich, entsprach nie dem Klischee eines klassischen Profis, aber diese Erfahrung macht trotzdem was mit einem. Das holt dich schon richtig runter, führt dir das Privileg als Fußballer vor Augen. Für mich war einfach klar, dass ich meine Ziele noch konsequenter verfolgen möchte.“
Zudem gibt es in der November-Ausgabe des SPIELFELD, dem Klub-Magazin der TSG Hoffenheim, ein ausführliches Porträt über Neuzugang Adam Hložek, Valentin Gendrey stellt sich den Fragen in der beliebten Rubrik „Kein Kommentar“, Torwart Lukas Petersson klärt in „Fakt oder Fake“ über seine Heimat Island auf und Grischa Prömel erzählt von seinem „schönsten Tor“. Des Weiteren spricht Klima-Experte und Meteorologe Sven Plöger über die Auswirkungen des Klimawandels auf den Sport und SPILFELD erklärt, was es im neuen TSG-Podcast „Elchtastisch“ zu hören gibt. Das alles und vieles mehr gibt es ab Freitag in der 100-seitigen Ausgabe unseres TSG-Monatsmagazins zu lesen.