Midtjylland: Offensiv und erfolgreich
Das Abenteuer Europa League beginnt für die TSG Hoffenheim nach vier Jahren Abstinenz bei einem international erfahrenen Klub. Seit der erstmaligen Qualifikation für den UEFA-Cup im Jahr 2001 ist der dänische Verein bis auf wenige Ausnahmen Stammgast im Europapokal, das Highlight der Klubgeschichte war dabei die Qualifikation für die Champions League in der Saison 2020/21, als Midtjylland zwar in der Gruppenphase scheiterte, dem FC Liverpool aber im heimischen Stadion ein 1:1 abtrotzte. In dieser Spielzeit sollte der Sprung in die Königsklasse erneut gelingen, nach Siegen gegen UE Santa Coloma und Ferencvaros Budapest scheiterten die Dänen aber in der letzten Qualifikationsrunde nach einem 1:1 und 2:3 an Slovan Bratislava.
So tritt Midtjylland nun erneut in der Europa League an, in der als größter Erfolg bislang der Einzug in die Zwischenrunde steht: 2022/23 war dort gegen Sporting Lissabon (1:1/0:4), 2015/16 gegen Manchester United (2:1/1:5) Endstation. Im neuen Modus will der Klub nun endlich einmal länger im Wettbewerb verbleiben – und das Selbstvertrauen ist groß: Im Vorjahr gewann der FC seinen vierten dänischen Meistertitel, und auch in dieser Saison steht das Team aus der Stadt Herning nach neun Spielen mit 21 Punkten ungeschlagen an der Spitze. Allerdings verpatzte Midtjylland die Generalprobe vor dem Spiel in Hoffenheim: Beim Mittelfeld-Team Randers FC reichte es nur zu einem 2:2.
Doch auch beim Tabellensechsten konnte sich der Tabellenführer auf seine Top-Spieler in der Offensive verlassen. Mittelstürmer Franculino (20) erzielte das zwischenzeitliche 1:1 und damit bereits sein siebtes Pflichtspieltor dieser Saison, Linksaußen Aral Simsir traf zum 2:2 – es war der fünfte Treffer des 22-Jährigen, der zudem vier Tore vorbereitete. Die Top-Scorer komplettiert Rechtsaußen Edward Chilufya (25), dessen Bilanz bei drei Treffern und vier Assists steht.
Die rechte Seite des Meisters steht dabei für geballte Angriffslust. Hinter Chilufya sorgen auch Mittelfeldspieler Oliver Sörensen (5/2) und Verteidiger Adam Gabriel (1/2) stets für Gefahr. In den vergangenen beiden Partien kam in der Viererkette dort aber der frühere Wolfsburger und Augsburger Kevin Mbabu zum Einsatz, der Ende August vom FC Fulham verpflichtet wurde.
Last-Minute-Verstärkung erhielt die Offensive durch den Transfer von Jan Kuchta: Der tschechische EM-Teilnehmer wechselte von Sparta Prag nach Dänemark und verzeichnete in seinen ersten vier Einsätzen drei Scorerpunkte (1/2). Im polnischen Mittelstürmer Adam Buksa wurde im Sommer ein weiterer EM-Teilnehmer verpflichtet. Der 28-Jährige kam aus Lens und mit der Empfehlung von einem Treffer bei der Endrunde beim 1:2 gegen die Niederlande. Für Midtjylland erzielte er in vier Ligaspielen bereits drei Tore.
Im Gegensatz zum funktionierenden Angriff zeigt das stets im 4-4-2 offensiv ausgerichtete Team von Trainer Thomas Thomasberg (49) in der Defensive durchaus Schwächen: In den vergangenen fünf Ligaspielen kassierte der FC jeweils mindestens einen Treffer.