Das emotionale Spiel Eins
Die größte deutsche Fußball-Legende ist tot – Franz Beckenbauer starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren. Der Name des „Kaisers“ ist untrennbar mit dem FC Bayern München verbunden. „Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte. Als Spieler, Trainer, Präsident, Mensch: unvergesslich. Niemand wird ihn jemals erreichen“, sagte Uli Hoeneß. Die Allianz Arena wird zu Ehren Beckenbauers beleuchtet, vor dem Anpfiff wird es eine Schweigeminute geben.
Sobald Schiedsrichter Benjamin Brand aber das Spiel freigibt, erwartet die TSG bei eisigen Temperaturen – bis zu -11°C sind angekündigt – eine schwere Aufgabe. Die Bayern gewannen zwölf von bisher 15 Bundesliga-Partien. Eine Ausbeute, die normalerweise für den ersten Rang ausreicht, doch die Münchner müssen sich aktuell mit der Rolle des Jägers abfinden. Bayer 04 Leverkusen hat – mit einem Spiel mehr auf dem Konto – vier Punkte Vorsprung.
Trotz der guten Punktausbeute war Trainer Thomas Tuchel mit seinem Kader nicht restlos glücklich, so standen ihm etwa nur drei etatmäßige Innenverteidiger zur Verfügung, durch Verletzungsprobleme musste sogar Leon Goretzka im defensiven Zentrum aushelfen. Min-jae Kim weilt dazu aktuell beim Asien-Cup. Der 29 Jahre alte Eric Dier, gerade erst von den Tottenham Hotspur verpflichtet, verschafft den Bayern nun eine weitere Option. Sturmstar Harry Kane wird es freuen – gemeinsam mit Dier absolvierte er bereits 359 Pflichtspiele.
Der im Sommer verpflichtete Engländer erwies sich als Volltreffer, in 15 Bundesliga-Partien erzielte er 21 Tore und bereitete fünf weitere vor. Die Offensive, dank Ausnahmekönnern wie Jamal Musiala, Leroy Sane oder Kingsley Coman bereits vor der Ankunft des Top-Stürmers mit Qualität gesegnet, ist dank des 30-Jährigen nochmal deutlich gefährlicher geworden. „Wir brauchen als Abwehrverbund einen guten Tag“, sagt TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo, der sich den Gefahren durch Kane bewusst ist: „Er ist ein Weltklasse-Stürmer, er bewegt sich sehr clever und hat einen super Abschluss.“
Doch trotz der offensiven Gefahr fährt die TSG nicht in der Statistenrolle nach München: „Wir brauchen eine sehr gute Performance. Wenn wir das über 90 Minuten schaffen, dann haben wir natürlich auch eine Chance, das haben wir bereits in der Vergangenheit bewiesen. Mit diesem Anspruch fahren wir hin“, sagt Matarazzo.