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AKADEMIE
25.08.2023

Thomalla, Beck, Gimber: Drei Akademie-Absolventen in Heidenheim

Der 1.FC Heidenheim hat am vergangenen Wochenende als insgesamt 57. Verein sein Debüt in der Fußball-Bundesliga gegeben. Im Kader des Aufsteigers, der am Samstag bei seiner Heimspielpremiere in der höchsten Spielklasse Deutschlands die TSG Hoffenheim empfängt, stehen auch drei ehemalige Spieler aus der TSG-Akademie – zwei von ihnen waren bei den Heidenheimer Aufstiegsfeierlichkeiten im Mai mittendrin. Wir haben uns mit Denis Thomalla, seit 2016 ein Heidenheimer, Adrian Beck (2022) und Benedikt Gimber (2023) unter anderem über ihre TSG-Vergangenheit und die FCH-Gegenwart unterhalten.

Steigen wir mit eurem aktuellen Klub ein. Wo landet der 1.FC Heidenheim am Ende seiner ersten Bundesliga-Saison?

Thomalla: Wir sind erst einmal glücklich darüber, dass wir den Aufstieg geschafft haben. Da ist schon ein Traum in Erfüllung gegangen. Diese Saison wollen wir einfach genießen und alles raus[1]hauen, was wir haben. Wir versuchen, so viele Punkte wie möglich einzufahren, und dann werden wir sehen, wo wir stehen. Aber natürlich ist der Klassenerhalt das Ziel!

Beck: Hoffentlich mindestens auf Platz 15, so dass wir am Ende den Klassenerhalt feiern dürfen.

Gimber: Das Ziel ist natürlich über dem Strich zu landen und damit den Klassenerhalt zu sichern. Darauf arbeiten wir hin.

Denis, Du bist der einzige von euch Dreien, der vor Saisonbeginn schon auf ein paar Bundesliga-Einsätze zurückblicken konnte …

Thomalla: Ja, aber mein letztes Spiel lag vor dieser Saison schon zwölf Jahre zurück. Das ist eine lange Zeit. Man darf nie aufhören, zu träumen und zu glauben. Dann können diese Träume auch in Erfüllung gehen – und vergangene Saison hat es bei mir geklappt.

Adrian, Du hast vor eineinhalb Jahren noch mit Ulm in der Regionalliga gegen „Hoffe zwo“ gespielt. Hättest Du Dir das träumen lassen, jetzt in einem Bundesliga-Kader zu stehen?

Beck: Hätte mir das damals jemand gesagt, wahrscheinlich nicht, aber mit dem Wechsel zu einem ambitionierten Zweitligisten wie Heidenheim, der in den vergangenen Jahren immer eine gute Rolle in der Zweiten Liga gespielt hat, habe ich insgeheim natürlich gehofft, dass sich dieser Traum irgendwann erfüllt. Dass es dann so schnell geklappt hat, ist natürlich umso schöner.  

Bene, Du bist mit Regensburg aus der Zweiten Liga abgestiegen, spielst jetzt aber mit Heidenheim sogar eine Etage höher. Wie fühlt sich das an?

Gimber: Es fühlt sich natürlich mega an, in dieser Saison in der Bundesliga anzutreten. Dieses Jahr wollen wir genießen und möglichst erfolgreich abschneiden.

Wenn ihr an eure TSG-Zeit zurückdenkt, woran erinnert ihr euch gerne?

Gimber: Die Zeit bei der TSG war eine sehr schöne Zeit. Sie war geprägt von großartigen Erfahrungen und Erinnerungen. Mein Top-Moment dabei war die deutsche A-Jugend Meisterschaft in der Saison 2013/14, wo wir ein überragendes Team hatten und Hannover 96 im Finale mit 5:0 besiegt haben. Das war schon etwas ganz Besonderes.

Beck: Ich hatte fünf sehr schöne und vor allem erfolgreiche Jahre bei der TSG und habe bis heute einen sehr engen und guten Draht, so dass ich fast von einer zweiten Heimat sprechen würde. Höhepunkte waren die zwei aufeinanderfolgenden Endspiele um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft 2015 und 2016, die wir jedoch leider nicht gewinnen konnten. Aber auch die Reisen zu Turnieren in den USA oder in Japan werde ich definitiv nicht vergessen.

Thomalla: Die TSG war meine erste Profistation. In Hoffenheim durfte ich Bundesliga-Luft schnuppern, obwohl ich noch sehr jung war. Aber es hat mich geprägt und mich in meiner Entwicklung weitergebracht. Mein erstes Bundesliga-Spiel war mein schönster Moment. Damals bin ich gerade 18 Jahre alt geworden und durfte ein paar Tage später mein Bundesliga-Debüt geben.

Euer Trainer Frank Schmidt ist seit 2007 Chefcoach des FCH. Denis, Du trainierst seit sieben Jahren unter ihm, Adrian, Du hast eine Saison hinter Dir. Was ist er für ein Typ?

Thomalla: Er fordert einem sehr viel ab. Das sieht man auch im Training, dass da immer 100 Prozent gegeben wird. Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie, wie er seine Mannschaft einstellt und auch er hat seine eigene Idee, Fußball zu spielen. Ich glaube nicht, dass der Erfolg auch ohne ihn möglich gewesen wäre, da er den Weg schon so lange mit dem Verein geht.

Beck: Frank Schmidt ist bereits seit Oberliga-Zeiten Trainer des Vereins und hat ihn nun in die Bundesliga geführt. Eine solche Erfolgsgeschichte ist einmalig und ich glaube kaum, dass Heidenheim heute dort stehen würde, wenn Frank Schmidt nicht da gewesen wäre. Vermutlich verkörpert kein anderer Trainer die Werte eines Vereins so sehr wie Frank Schmidt in Heidenheim.

Denis, Du bist nach Norman Theuerkauf und Keeper Kevin Müller der dienstälteste Heidenheimer. Ihr habt die vergangenen Jahre konstant in den oberen Tabellenregionen der Zweiten Liga mitgemischt und 2020 den Aufstieg nur knapp in der Relegation verpasst. Was macht diesen Klub so besonders?

Thomalla: Ich schätze am FCH, dass er seinen Weg von der Landesliga bis ganz nach oben immer mit der Identität durchgezogen hat, die der Klub auch heute noch lebt. In den sieben Jahren, die ich jetzt hier bin, hat sich der Verein stetig weiterentwickelt, ist sich aber dabei immer treu geblieben.

Kommen wir noch einmal zur TSG: Welche Kontakte habt ihr noch in den Kraichgau?

Beck: Da ich erst vor kurzem nach meiner Achillessehnenverletzung in der Reha in Hoffenheim ein Aufbautraining absolviert habe, besteht nach wie vor eine sehr enge Bindung mit vielen ehemaligen Spielern und Mitarbeitern.

Gimber: Kontakt habe ich noch zu Grischa Prömel, aber auch zu Jens Rasiejewski, der damals mein U17-Trainer war und jetzt Akademie-Leiter ist.

Thomalla: In Hoffenheim habe ich nur noch zu Otmar Rösch Kontakt. Er ist Reha-Trainer und hat mich in meiner Zeit damals sehr unterstützt. Ihm schreibe ich immer wieder mal. Aber auch mit Andreas Ludwig, der jetzt beim SSV Ulm spielt, habe ich noch einen guten Kontakt. Mit ihm habe ich mir damals eine Wohnung geteilt. Außerdem verstehe ich mich immer noch besonders gut mit dem Ex-Hoffenheimer Vincenzo Grifo, da wir beide aus Pforzheim kommen.

Adrian, Du hast noch einen anderen Kontakt nach Hoffenheim!

Beck: Ich habe meine Partnerin Sara (Đurić, Anm. d. Red.) damals in Hoffenheim kennengelernt. Ihre Familie wohnt dort, ihr Bruder spielt in der U23 der TSG und ihre Eltern arbeiten beide im Verein. Von daher bin ich nach wie vor öfter zu Besuch und schaue mir auch mal das ein oder andere Spiel der U23 an, sofern es die Zeit zulässt.

Ende Januar 2024 steht das Auswärtsspiel des FCH in Hoffenheim auf dem Programm. Denis hatte in diesem Stadion schon drei Bundesliga-Einsätze, aber auch Bene und Adrian haben schon einmal zusammen in der PreZero Arena gespielt. Teilt eure Erinnerung an diesen Auftritt!

Gimber: Wir haben damals zusammen im A-Jugend-Finale gegen Dortmund gespielt. Wir haben aber leider verloren. Es war trotzdem etwas Besonderes, im großen Stadion zu spielen.

Beck: Damals war es das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den BVB. Leider konnten wir es nicht gewinnen. Ich hoffe, dass uns dies dagegen im Januar gelingen wird.

Denis, erinnerst Du Dich noch das DFB-Juniorenpokal-Finale 2010?

Thomalla: Natürlich. Da wurden alle A-Junioren, die schon bei den Profis gespielt haben, gefragt, ob sie in der U19 aushelfen wollen, und das haben wir natürlich gemacht. Da haben wir den Pokal gewonnen und mir sind sogar zwei schöne Tore gelungen. Wir haben Hertha BSC 2:1 geschlagen.

Es gab auch unschöne Momente für Dich. Wir denken da an das Trainingslager der U23 im Februar 2012 in Namibia…

Thomalla: Das Trainingslager in Namibia war an sich sehr schön, allerdings war das Ende eher bitter und unschön. Wir hatten einen Busunfall, bei dem wir uns überschlagen haben und es einige Verletzte gab. Zum Glück sind wir da nochmal glimpflich herausgekommen.

Bene, auch Du hast ein Negativerlebnis verarbeiten müssen! Ein U19-Heimspiel gegen Saarbrücken…

Gimber: In dieser Partie habe ich mir meinen Knöchel gebrochen. Das war meine erste größere Verletzung, ich war anschließend vier Monate außer Gefecht. Das war eine sehr anstrengende Zeit, weil ich parallel dazu mein Abitur geschrieben habe und im Nachgang zu den Profis hochgezogen wurde.

Im Nachhinein betrachtet seid ihr gestärkt aus diesen Rückschlägen hervorgegangen. Adrian, von Unfällen und schweren Verletzungen bist Du in Deiner Akademie-Zeit verschont geblieben, aber Du hast dafür eine peinliche Anekdote zu erzählen. Stichwort: Dallas Cup 2015!

Beck: Wir sind damals mit der U19 zum Dallas Cup in die USA geflogen. Wenn ich mich recht erinnere, war irgendwann morgens in der Früh Treffpunkt bzw. Abfahrt zum Flughafen, und ich war der einzige Spieler, der natürlich verschlafen hatte. Auf einmal klingelte es an meiner Wohnungstür und der Mannschaftsbus inklusive Trainer (Julian Nagelsmann, Anm. d. Red.) standen in der kleinen Straße. Als ich in den Bus kam, war mir das ziemlich unangenehm. Zum Glück haben sie mich aber noch mitgenommen.

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