Stefan Wagner in der DFL-Kommission „Nachhaltigkeit“
Stefan! Herzlichen Glückwunsch zur Wahl in die Kommission „Nachhaltigkeit“. Du bist zunächst für drei Jahre gewählt. Aus wie vielen Mitgliedern besteht die Kommission „Nachhaltigkeit“ und welche Aufgaben hat sie?
„Diese neu geschaffene Kommission ist eines von acht offiziellen Beratungsgremien für die Deutsche Fußball Liga (DFL). Gewählt wurden noch Anne-Kathrin Laufmann (Werder Bremen), Marieke Johanne Patyna (Hamburger SV), Marieke Köhler (Borussia Dortmund) und Neele Rickers (SC Paderborn). Fünf weitere Mitglieder standen bereits fest. Wir werden uns sehr intensiv mit einer Stärkung des Nachhaltigkeits-Engagements des Profi-Fußballs auseinandersetzen.“
Die Profiklubs sollen nachhaltiger werden, erste Mindestkriterien gelten für die Saison 2023/24. Welche Kriterien sind es?
„Es geht um insgesamt gut 100 Kriterien, die im März 2023 und September 2023 schrittweise eingeführt werden. Sie umfassen alle wesentlichen ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitsaspekte. Wir arbeiten zum Beispiel an einem neuen Mobilitätskonzept für die An- und Abreise zur PreZero-Arena. „Das dauert ja noch“, werden jetzt einige sagen. Stimmt, dennoch kann jeder Fan heute schon einiges tun: Wir haben das hep-Klimaticket: Ein Ticket für ein TSG-Heimspiel kaufen und mit 1 Euro zusätzlich soziale Projekte unterstützen. Gemeinsam mit unserem Partner PreZero machen wir die PreZero Arena zum ersten Zero Waste-Stadion der Bundesliga. Hier wollen wir unsere Erfahren einbringen und weitergeben. Zum Kriterienkatalog gehören ansonsten auch noch die vielen Fragen rund um Ressourcen, Energie und CO2-Emissionen.“
Beamen wir uns einmal ins Jahr 2030. Wird die TSG bis dahin klimaneutral sein?
„Da der Begriff etwas schwammig ist, müssen wir hier etwas genauer werden. Wir sind bereits seit 2019 „bilanziell klimaneutral“ in einem bestimmten Umfang unseres Handelns. Im Kern sind dies die Energieverbräuche abseits unserer selbst erzeugten Solarenergie, die Fahrzeugflotte und eigene Reisen. Im Profibetrieb fallen längere Flugreisen an. Vor allen Dingen, wenn wir uns – hoffentlich – wieder für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren sollten. Das heißt, dass wir unseren Fußabdruck über Projekte kompensieren, über die nachweislich dieselbe Emissionsmenge eingespart wird – aktuell beispielsweise in Kenia zum Schutz des letzten dort verbliebenen Regenwalds. Bis zu einem sogenannten „Netto-Null“-Ziel ist es noch ein weiter Weg: Dafür müssen wir mehr als 90 Prozent unserer heutigen Emissionen faktisch vermeiden, nur der Rest darf dann noch kompensiert werden. Das wollen wir bis 2040 schaffen, bis 2030 sollen es minus 50 Prozent sein.“