Serienmeister mit großer Historie
31 nationale Meisterschaften, 24 Pokalsiege, dazu der Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1991 und des Weltpokals – Roter Stern Belgrad ist einer der erfolgreichsten Vereine der Welt und hat unzählige Spieler hervorgebracht, die später in den europäischen Top-Ligen für Furore sorgten: Dragan Stojković, Darko Pančev, Robert Prosinečki, Siniša Mihajlović und Nemanja Vidić sind große Namen. Auch das Stadion ist eine Berühmtheit und nach dem Klubidol Rajko Mitic benannt: Der frühere Angreifer bestritt von 1945 bis 1958 insgesamt 572 Spiele (262 Tore) für den Klub. Bis Anfang der 90er Jahre bot die Arena mehr als 100.000 Zuschauern Platz und erhielt in Anlehnung an das legendäre Pendant in Rio de Janeiro den Namen „Marakana“.
Zwar wurde die Arena mehrfach umgebaut und hat mittlerweile nur noch rund 55.000 Plätze – ein bei Gästespielern gefürchteter Abschnitt ist aber geblieben: Der lange, morbide Spielertunnel, der auf dem Weg von den Umkleiden aufs Feld durchquert werden muss. Real-Madrid-Profi Luka Jovic, mit 16 Jahren, fünf Monaten und fünf Tagen der jüngste Torschütze der Belgrader Vereinsgeschichte, erinnert sich noch genau an den Weg, der eher an ein Gefängnis als ein Fußballstadion erinnert: „Ich habe erlebt, wie manchen Gegenspielern dort die Knie schlotterten. Zumal unsere alten Hasen immer schon im Tunnel anfingen, den Gegner auch mit Trash-Talk einzuschüchtern“, sagte er dem Magazin „11 Freunde“.
Weltweite Beachtung fanden auch die oft von Ausschreitungen überschatteten Lokalduelle gegen den großen Stadtrivalen Partizan. Beim „ewigen Derby“ wird auf sämtlichen Tribünen Pyrotechnik abgefackelt – visuell brennt das Stadion jedes Mal. In den vergangenen Jahren hat sich der serbische Serien-Meister, der zuletzt drei Titel nacheinander gewann, mit zwei Bundesligisten gemessen: 2019 unterlag der Klub in der Gruppenphase der UEFA Champions League zu Hause 0:6 und in München 0:3. Zwei Jahre zuvor gelangen in der UEFA Europa League zwei 1:0-Erfolge gegen den 1. FC Köln.