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CAMPUS
11.11.2015

Robin Hack: „Es wird von Tag zu Tag besser“

Nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch vor zweieinhalb Monaten ist U19-Flügelflitzer Robin Hack wieder auf dem Weg der Besserung. Hinter ihm liegt jedoch keine einfache Zeit, und auch der Moment der Verletzung verfolgt den 17-Jährigen noch hin und wieder.

Niemand, der am 19. August im Dietmar-Hopp-Stadion saß und die A-Jugend-Bundesligapartie zwischen der TSG und dem FC Ingolstadt verfolgte, dürfte diese Szene so schnell vergessen: In der 20. Minute erhält Robin Hack auf seinem linken Flügel den Ball. Kurz darauf rauscht FCI-Verteidiger Marin Pongračić von hinten in den Mittelfeldspieler der TSG rein und bricht ihm das Schien- und Wadenbein. „Den Schlag habe ich immer noch im Ohr“, sagt Hack heute.

Auch Zuschauer, Mit- und Gegenspieler sowie Trainer und Betreuer sind geschockt von der Verletzung des Blondschopfs – und von seinen Schreien. Denn nachdem im ersten Moment noch der Schock überwogen hat, besiegen nach einigen Sekunden die Schmerzen das Adrenalin. Für den 17-Jährigen eine extrem unangenehme Erinnerung: „Solche Schmerzen habe ich vorher noch nie gehabt.“

Acht Kilogramm verloren

Sie sind so groß, dass Hack am Spielfeldrand kollabiert und erst knapp sechs Stunden später wieder richtig zu Bewusstsein kommt. Da ist er bereits operiert worden und hat vier Schrauben und einen Nagel im linken Unterschenkel. Eine Woche muss er im Krankenhaus bleiben, an seinem 17. Geburtstag wird er entlassen – und die mühsame Reha beginnt.

„Der erste Monat war der schlimmste“, sagt Hack. Es erschreckt ihn, wie wenig er mit seinem Bein machen kann. Innerhalb kurzer Zeit baut der sowieso schon eher schmale Mittelfeldmann acht Kilogramm Muskelmasse ab. Auch sportlich reißt die Verletzung ihn raus. „Zu dem Zeitpunkt war ich eigentlich gerade richtig gut drauf.“ Hinzu kam, dass er die U17-WM in Chile verpasste. „Ich hatte das Gefühl, dass ich sonst dabei gewesen wäre.“

All das macht es für Hack schwierig, die erste Zeit positiv zu sehen. Zwar unterstützen ihn seine Mitspieler, das Trainerteam und vor allem seine Familie aus Pforzheim, die, so oft es geht, bei seinen Spielen vor Ort ist und auch die schwere Verletzung live mitangesehen hat. Doch der Optimismus will sich erst langsam wieder einstellen. Heute versucht Hack aber immerhin, etwas Positives aus seiner Verletzungspause zu ziehen: „Nun kann ich eben etwas mehr an meinen Defiziten arbeiten – zum Beispiel an der Beweglichkeit oder der Robustheit.“

DM-Finale als großes Saisonziel

Täglich schuftet er Stunden mit seinem Physiotherapeuten Michael Ludwig und seinem Rehatrainer Bernd Steinhoff für das Comeback. „Es wird von Tag zu Tag besser“, sagt der 17-Jährige. Im Dezember möchte er erstmals wieder auf dem Platz stehen, in der Vorbereitung auf die Rückrunde soll sein Bein bereit für das Mannschaftstraining sein. Dann möchte er umso stärker zurückkommen und mit der U19 ganz oben angreifen. „Wir haben sehr viel Potenzial in der Mannschaft und können in dieser Saison noch viel erreichen“, sagt „Hacki“, wie er eigentlich von allen genannt wird.

Als übergeordnetes Ziel steht natürlich auch bei ihm der Sprung zu den Profis. „So schnell wie möglich“ möchte er das schaffen. Bei den A-Junioren strebt er in dieser Saison neben der Süddeutschen auch die Deutsche Meisterschaft an. Einen Vorgeschmack darauf hat er bereits bekommen. In der vergangenen Saison stand Hack als B-Jugendlicher im Kader der U19, die im Finale um den nationalen Titel Schalke 04 unterlag. „Ein geiles Erlebnis, das mich total anspornt – noch einmal in solch einem Finale vor so vielen Zuschauern zu stehen und dann vielleicht sogar das Siegtor schießen“, schwärmt Hack. Genau dafür quält er sich Tag für Tag in der Reha.

 

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