VfB ein Leben lang
Für ungefähr ein Jahr erklang vor jedem Heimspiel des VfB Stuttgart der Song „VfB ein Leben lang“ in der Mercedes-Benz-Arena. Doch dann stoppten die Vereinsoberen der Landeshauptstädter den Hit, verboten den CD-Verkauf im Fan-Shop und erteilten der Band, „Die Rote Tor Fraktion“, die das Lied komponiert hatten, Hausverbot.
Doch wie kam es zu dieser Entscheidung: Der Name der Band und ihr Logo erinnerten stark an die Terroristengruppe „Rote Arme Fraktion (RAF)“, die in den 70er und 80er Jahren für zahlreiche Morde und Attentate in Deutschland verantwortlich war. Ein Opfer der Terroristen war der damalige Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. Dessen Sohn, Jörg Schleyer, sah einen Auftritt der VfB-Band im Stadion und war entsetzt: „Durch den Namen und das Logo werden die Taten einer Mörderbande verharmlost“, sagte er. Daraufhin stoppte der heutige Ehrenpräsident der Schwaben, Erwin Staudt, das Abspielen des Songs und versprach: Der Bandname und das Logo werden nicht mehr im Zusammenhang mit dem VfB Stuttgart verwendet.
Band entschuldigt sich
Die Rockband reagierte auf den Platzverweis der Landeshauptstädter und gab sich einen neuen Namen. Fortan nannte man sich „Die Fraktion“. Dazu sagte der Gitarrist Marc Lory: „Wir haben den Namen geändert, das Layout unser Produkte und Internetseiten umgestaltet und die CDs vom Markt genommen.“ Zum Vorwurf der Verharmlosung der RAF-Taten sagte Lory weiter: „Wir entschuldigen uns, wenn wir Betroffenen und Opfern in diesem sensiblen Punkt zu nahe getreten sind.“ Der VfB akzeptierte die Entschuldigung und machte ihren Song wieder zu einem festen Bestandteil der Stadionshow.
Comeback gegen die TSG
Sein Comeback feierte der Hit ausgerechnet am 21. Februar 2009. An diesem Samstag spielten die Schwaben gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Die Wiedereinführung von „VfB ein Leben lang“ brachte den Landeshauptstädtern aber nur bedingt Glück. Nach einem spannenden Spiel trennten sich die Stuttgarter und die Kraichgauer 3:3.