Roberto Firmino
Trotz brasilianerunfreundlicher Temperaturen um den Gefrierpunkt, eines katastrophalen Rasens, einer fremden Sprache und weitgehend unbekannter Teamkollegen ließ „Bobby“ an diesem Wintermorgen sein Können aufblitzen und bereitete fünf Minuten vor dem Ende den 2:1-Siegtreffer vor. Es sollte sein letzter Auftritt für „Hoffe zwo“ bleiben, der Rest ist TSG-Geschichte.
In den darauffolgenden vier Jahren wurde der Offensivkünstler zur Leuchtturm-Figur im Kraichgau. Es sind nicht unbedingt die 38 Tore in 153 Pflichtspielen, die den jungen Mann aus der Küstenstadt Maceió zur Hoffenheimer Legende werden ließen, sondern sein kreativer Straßenfußball-Stil, der – gepaart mit einer „europäischen“ Disziplin – sinnbildlich für die offensive Spielweise stand und bald international Aufmerksamkeit erregte, aber auch Begehrlichkeiten weckte. Ende 2014 wurde er als Hoffenheimer erstmals in die Seleção berufen, für die er 55 Partien bestritt.
2015 klopfte schließlich der Liverpool FC im Kraichgau an und zahlte 41 Millionen Euro Ablöse für Firmino, der sich auch in Anfield schnell in die Herzen der Fans spielte und in der Champions-League-Qualifikation 2017/18 mit den „Reds“ in die Rhein-Neckar-Arena zurückkehrte. In Liverpool wurde „Bobby“ englischer Meister und gewann 2019 sogar die Champions League. Der kleine Junge, der mit Zahnspange am Alsenweg erstmals im damals orangefarbenen TSG-Trikot aufgelaufen war, war längst zu einem Fußballer von Weltformat gereift.