Wagner und Đurić: Locker und fokussiert ins „Endspiel“
Gut gelaunt erschienen Wagner und Đurić zum Medientermin. Sie sprachen nicht nur über das große Ziel – den Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg –, sondern auch über Themen abseits der Arbeit auf dem Platz. Wagner etwa über seine aktuell laufende Pro-Lizenz-Ausbildung, Đurić über seinen „schärfsten Kritiker“, Vater Neso, der einst selbst für die U23 spielte und heute als Greenkeeper im Dietmar-Hopp-Stadion arbeitet.
Das Duo über …
… die Stimmungslage vor der Partie bei Eintracht Frankfurt II:
Luka Đurić: „Die Stimmung ist wie immer: gut. Alle sind gut gelaunt, es macht Spaß. Es verändert sich nicht viel, aber natürlich wollen wir den Meistertitel so früh wie möglich einfahren.“
Vincent Wagner: „Wir hatten zu Beginn der Woche zwei Tage frei und haben die Einheit am Ostermontag ausnahmsweise weggelassen. Das hatten sich die Jungs verdient. Jetzt bereiten wir uns konzentriert auf Frankfurt vor.“
… den Gegner aus Frankfurt, der mitten im Abstiegskampf steckt:
Wagner: „Die Frankfurter mussten sich in der Rückrunde steigern – das ist ihnen auch gelungen. Ihr Problem ist jetzt, dass es wahrscheinlich fünf Absteiger geben wird. Die Regionalliga Südwest ist in dieser Hinsicht brutal. Es ist beim Gegner sicherlich Druck auf dem Kessel. Aber es ist wie immer in der Regionalliga: Du musst deine maximale Leistung abrufen, um eine Chance zu haben.“
… den jüngsten Lauf der Mannschaft mit sieben Siegen in Folge:
Đurić: „Darüber machen wir uns nicht so viele Gedanken. Es geht darum, auf den Platz zu gehen und alles zu geben.“
… die starke persönliche Bilanz von Luka Đurić mit neun Treffern in diesem Jahr und einer Quote von sieben verwandelten Elfmetern bei sieben Versuchen:
Đurić: „Ab und an nehme ich mir im Training noch mal den Ball und trainiere das zusätzlich. Zuletzt musste ich in einer Trainingsform auch wieder zweimal ran.“
Wagner: „Die Erfahrung kommt über die Jahre. Das hat auch etwas mit Nervenstärke zu tun. Sieben verwandelte Elfmeter bei sieben Versuchen – das ist ein Qualitätsnachweis. Wobei der Torhüter im Spiel gegen Freiberg auch einmal nah dran war. (lacht) Aus Trainersicht ist es natürlich ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass derjenige, der antritt, auch weiß, was er tut.“
… die besondere Verbindung der Familie Đurić zur TSG Hoffenheim:
Đurić: „Wenn mein Vater Zeit hat, ist er bei den Spielen dabei. Er trainiert ja auch noch ein Team in der Region, den TSV Neckarbischofsheim. Aber meistens sieht er unsere Spiele – auch auswärts, wenn die Entfernung nicht zu weit ist. Der Austausch ist immer sehr direkt. Er ist immer ehrlich. Natürlich auch sehr streng. (lacht) Aber das hilft mir weiter.“
… den möglichen Aufstieg in die 3. Liga:
Wagner: „Wir müssen jetzt erst mal diesen einen Schritt noch gehen. Grundsätzlich werden wir unseren Weg nicht verändern. Ich freue mich in erster Linie darüber, wenn wir mit den Jungs, die diesen Hoffenheimer Weg bis hierhin gegangen sind, weitergehen können. Für viele Spieler wäre die 3. Liga ein logischer nächster Schritt. An unserer Spielweise würde sich aber grundsätzlich nichts ändern – auch wenn es eine Liga höher natürlich etwas komplizierter wird. Man muss sich noch besser auf Konter einstellen und wird sicherlich auch mal häufiger im Block stehen. Aber an der Grundidee wird sich nichts ändern.“
… die Entwicklung der U23 mit zwei knapp verpassten Aufstiegen:
Wagner: „Wir hätten auch in den Spielzeiten 2022/23 und 2023/24 bereits aufsteigen können. Da hat uns am Ende auch etwas die Breite im Kader gefehlt. Wenn einem die komplette Innenverteidigung wegbricht, so wie in der vergangenen Saison, bekommt jedes Team Probleme. Wir haben in diesen Jahren sehr viele Spieler im Profifußball untergebracht und damit die ersten Zielsetzungen erreicht: Spieler individuell fördern, also für den Profifußball vorbereiten, und die Profis supporten. Dieses Jahr ist es uns noch besser gelungen, das dritte Ziel, selbst sportlich maximal erfolgreich zu sein, bis zum Schluss durchzuziehen.“
Đurić: „Im vergangenen Jahr sind gegen Ende der Saison leider sehr viele Spieler ausgefallen.“
Wagner: „Richtig. In dieser Saison waren wir in der Breite einfach noch stärker. Und auch im Trainerteam haben wir in drei Jahren natürlich dazugelernt und gewisse Prozesse angepasst.“
… die Schlüsselspiele in dieser Saison:
Đurić: „Wichtig war das Spiel gegen Freiburg II in diesem Jahr (3:0, Anm. d. Red.). Nach zuvor drei Spielen ohne Sieg haben wir wieder die Null gehalten, den Turnaround geschafft und unsere Linie zurückgefunden.“
Wagner: „Für die Rückrunde bin ich da bei Luka. Ich finde zudem das Spiel in Freiberg in der Hinrunde spannend, das wir mit einem späten 2:1 auf unsere Seite gezogen und am Ende mit 3:1 gewonnen haben. Damals war noch nicht abzusehen, wie stark Freiberg wirklich ist.“
… die Pro-Lizenz-Ausbildung des Trainers:
Wagner: „Für mich ist bald Halbzeit. Wir haben es so strukturiert, dass ich in einer Trainingswoche maximal zwei Tage weg bin. Auf der einen Seite bin ich traurig, die Jungs in dieser Zeit nicht zu sehen. Auf der anderen Seite ist es absolut spannend, mal rauszukommen und etwas anderes zu sehen. Das möchte ich mir auch für die Zukunft beibehalten – auch mal in andere Bereiche reinschauen. Vielleicht mal einem coolen Basketballtrainer über die Schulter schauen. Einfach mal raus aus dem Alltagstrott und neue Energie mitnehmen. Aber: (Frage an Luka gerichtet) Wie ist es für euch, wenn der Trainer mal nicht da ist?“
Đurić: „Ein bisschen entspannter.“
Wagner: (lacht) „Aha! Aber das ist ja irgendwie auch normal. Vielleicht ist das ja das Erfolgsrezept …“
Eintracht Frankfurt II – TSG 1899 Hoffenheim II
Samstag, 14 Uhr, Ahorn Camp Sportpark Dreieich

