„Du musst dem Ball wie ein Tiger hinterherlaufen“
Beide sind in der Mitte zu Hause, beide gelten als Strategen auf dem Spielfeld. Doch persönlich kennengelernt hatten Juri Knorr und Anton Stach sich bislang nicht. Im neuen City-Store, der ab Anfang April permanent eröffneten Anlaufstelle für alle Sportbegeisterten und solche, die es werden wollen, trafen sich der Ausnahme-Handballer der Rhein-Neckar Löwen und der zweimalige Nationalspieler in Diensten der TSG Hoffenheim. Mit dabei waren auch 15 glückliche Gewinner, die die Teilnahme über die Kanäle der TSG, der Löwen und der RNZ gewonnen hatten.
In dem Gespräch ging es um die beiden unterschiedlichen Sportarten, aber auch um Druck im Profisport allgemein und sportliche Träume. „Druck ist auf jeden Fall immer da. Sportler gehen damit sehr unterschiedlich um, weil es eben sehr individuell ist“, sagte Stach: „Wenn man – wie wir in dieser Saison – die eigentlichen Ziele nicht erreichen kann, muss man sich neue Ziele setzen, damit man etwas vor Augen hat. Das finde ich sehr wichtig.“ Handballer Knorr empfand es ähnlich: „Eine Saison oder auch eine Karriere verläuft in Wellen. Mit zunehmender Erfahrung weiß man besser damit umzugehen. Man spielt vor tausenden Zuschauern und muss damit klarkommen, dass alle Augen auf einen gerichtet sind.“
Beide eint nicht nur, dass sie in der Mitte spielen, sondern auch, dass sie einen familiären Hintergrund im Profisport haben. Knorrs Vater Thomas war selbst Handball-Nationalspieler. Stachs Vater Matthias ist TV-Kommentator, seine beiden Schwestern spielen in der Basketball-Bundesliga. Gibt es da am Familientisch überhaupt mal andere Themen neben dem Sport? „Mit meinem Vater rede ich viel über Handball, aber ich bin froh, dass zum Beispiel meine Freundin mit Sport nicht viel am Hut hat. Dadurch gibt es ein Kontrastprogramm, einen guten Ausgleich“, sagte der olympische Silbermedaillengewinner Knorr und fand damit Zustimmung beim fußballspielenden Sportkollegen Stach: „Ich spreche mit meinem Vater nach den Spielen detailliert über meine Leistung, das hat mir immer extrem geholfen“, sagte der Hoffenheimer. „Meine Mutter ist der Gegenpol dazu. Sie sagt dann zu mir, dass ich dem Ball wie ein Tiger hinterherlaufen muss. Das hat dann nichts mit Taktik zu tun und ist eigentlich auch ein schöner Ansatz.“ Eine menschliche Seite im oft harten Profigeschäft, die bei den Zuhörern gut ankam.
Nach dem Interview nahmen sich die Profis noch viel Zeit für die 15 Gewinner und erfüllten alle Autogramm- und Selfie-Wünsche.

