Weber: „Der sportliche Ehrgeiz ist groß“

Rico, das letzte Jahr endete für euch sehr erfolgreich. Konntet ihr eure gute Form über den Winter hinweg konservieren?

„Die Wintervorbereitung war sehr fordernd, denn wir mussten immer wieder mit verschieden zusammengestellten Trainingskadern arbeiten. Mehrere Spielerinnen durften über einen längeren Zeitraum bei der ersten Mannschaft mittrainieren, Napsugár Sinka hat gegen den FC Bayern München sogar ihr Bundesligadebüt gefeiert. Außerdem durften wir uns über DFB-Nominierungen für Nadine Bitzer, Leonie Schetter, Milena Röder und Svenja Vöhringer freuen. Deshalb war es nicht leicht, mit der Mannschaft dort anzuknüpfen, wo wir im Dezember aufgehört haben und weiterzumachen. Dennoch denke ich, dass die Spielerinnen sehr fleißig waren und wir bestmöglich an uns gearbeitet haben. Die kommenden beiden Spiele gegen den 1. FFC Hof und die Kickers Offenbach werden nun sehr wichtig, um zur alten Form zurückzufinden und weiterhin erfolgreich zu spielen.

Wo mussten du und dein Trainerteam in der Wintervorbereitung noch mal auffrischen?

„In einer derart langen Vorbereitung wie der unseren kommen viele Themen zur Sprache. Manche haben wir jedoch intensiver behandelt: Wir wollten an unserer Konsequenz gegen den Ball arbeiten, um gegen unsere kommenden Gegner passend vorbereitet zu sein. In der Offensive ging es uns vor allem darum, aus unseren Ballbesitzphasen mehr Profit zu schlagen und uns auf unterschiedlichen Wegen mehr Torchancen zu erspielen. Das hat in den Vorbereitungsspielen schon gut funktioniert. Ich bin gespannt, wie wir unsere Trainingsinhalte in die Saison transportieren und uns über diese verbessern können.“

Welche Fortschritte hat deine Mannschaft dabei gemacht?

„Als Trainer hat man nie genug und möchte immer mehr Entwicklung sehen. Wir sind mit dem aktuellen Stand der Mannschaft zufrieden, wissen aber genau, dass wir noch nicht da sind, wo wir sein wollen und können. Wir sind technisch und taktisch vorangekommen, es liegt aber immer noch viel Arbeit vor uns.“

Wie bewertest du die Ergebnisse der absolvierten Testspiele und wie viel Bedeutung misst du ihnen bei?

„Ergebnisse aus Testspielen sind in jeglicher Hinsicht zweitrangig, über eine Saison hinweg haben sie wenig Aussagekraft. Es geht dabei mehr um das Auftreten der Mannschaft, welches ich als überwiegend positiv bewerten kann. Insbesondere gegen unsere beiden Testspielgegner aus der zweiten Frauen-Bundesliga konnten wir uns gut präsentieren, aber auch gegen den Karlsruher SC haben wir trotz des Unentschiedens ein gutes Spiel abgelegt. Hingegen waren die beiden Partien gegen Herren- und Elversberg nicht unsere stärksten. Aber auch in diesen gab es Szenen und Momente, aus denen wir etwas lernen können!“

Welche Ziele habt ihr euch für die restliche Saison gesetzt?

„Unser Saisonziel war von Beginn an ein Platz unter den ersten drei Mannschaften der Regionalliga Süd, dabei ist es auch geblieben. Das ist uns in der Hinrunde gelungen, in der zweiten Saisonhälfte wollen wir nicht nachlassen. Der sportliche Ehrgeiz ist so groß, dass wir das Maximum aus unserer Saison herausholen wollen. Wenn wir gegen Ende noch den ein oder anderen Punkt hergeben, ist das jedoch kein Problem. Auch in diesem Fall wäre unser Saisonziel immer noch greifbar, wir befinden uns aktuell auf einem guten Weg.“

Wo siehst du noch Verbesserungspotenzial für dein Team, damit dieses Ziel auch erreicht werden kann?

„Es gibt in jedem Spiel kleine entscheidende Momente, in denen wir da sein müssen. Wir dürfen defensiv nichts zulassen oder in der Offensive diese Szenen dann auch nutzen. Das hat in der Hinrunde schon häufig funktioniert, wir wollen auf dem Feld jedoch noch überlegener werden, um dem Zufall keine Möglichkeit mehr zu geben, in die falsche Richtung auszuschlagen.“

Am kommenden Sonntag (14:00 Uhr in St. Leon) startet ihr gegen den 1. FFC Hof wieder in die Regionalliga Süd. Auf was wird es in diesem Spiel ankommen?

„Das Hinspiel wird kein Gradmesser für die bevorstehende Partie sein. Hof wird sich verbessert präsentieren und es uns schwer machen, ein ähnliches Ergebnis wie im vergangenen Jahr zu erzielen. Wir sind der Favorit, werden viel den Ball haben und damit gegen einen eher tief stehenden Gegner agieren müssen. Das wird zum Teil auch ein Spiel der Geduld werden, die wir aufbringen müssen. Wenn wir das tun, werden unsere Chancen mit der Zeit kommen. Defensiv müssen wir wiederum allzeit bereit sein, die auf uns zukommenden Situationen zu verteidigen. “

Bereits kurz nach Wiederbeginn kommt es in der Liga zur Begegnung mit dem VfB Stuttgart, der mit drei Punkten vor euch auf dem Aufstiegsplatz steht. Für dich das Spiel des Jahres?

„Das ist zu hochgegriffen! Die Partie spielt für uns noch keine Rolle in den Planungen. Wir haben zwei Spiele vor der Brust, die wir zuerst absolvieren müssen. In der Woche vor der Partie gegen den VfB werden wir uns entsprechend vorbereiten. Wir haben in diesem Spiel den kleinen Vorteil, nicht der Favorit zu sein. Stuttgart will unbedingt aufsteigen und muss dieses Spiel gewinnen. Vielleicht können wir das ausnutzen, für uns wollen wir aber auf jeden Fall das Maximum herausholen.“