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MÄNNER
01.10.2024

Große Tradition und neue Heimat

Nach dem 1:1 beim FC Midtjylland steht nun das erste Heimspiel in der UEFA Europa League für die TSG Hoffenheim an. Am Donnerstag (18:457 Uhr, Liveticker auf tsg-hoffenheim.de) ist Dynamo Kiew zu Gast. Das TSG-Magazin SPIELFELD hat sich den traditionsreichen Verein genauer angeschaut.

Am zweiten Spieltag der UEFA Europa League empfängt die TSG einen Klub, der den Fußball geprägt hat. Nicht unbedingt in der Neuzeit, doch vor der Jahrtausendwende galt Dynamo Kiew als einer der erfolgreichsten Vereine Europas, taktischer Vorreiter und als herausragende Talentschmiede. Vor allem die Trainerlegende Walerij Lobanowskyj ist eng verknüpft mit dem wohl glorreichsten Kapitel der Vereinsgeschichte, als Kiew 1975 den Europapokal der Pokalsieger und den UEFA Super Cup gewann. Ein Jahr zuvor war der Klub erst im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister knapp an Borussia Mönchengladbach gescheitert. Doch nicht nur durch Titel und Ergebnisse sorgte Dynamo in dieser Zeit für Aufsehen. Lobanowskyj gilt vielen Experten und Fußballhistorikern als Erfinder der Viererkette – eine taktische Formation, die den Fußball nachhaltig veränderte.

Von früheren Glanzzeiten ist Dynamo aktuell weit entfernt. Einzig das Walerij-Lobanowskyj-Stadion, in dem der Klub seine Liga-Heimspiele austrägt, erinnert noch an die furiosen Epochen, in denen Stürmerlegende Oleg Blochin (266 Tore) zum Rekordschützen des Klubs aufstieg und sich neunmal nacheinander (1972 bis 1981) den Titel des ukrainischen Fußballers des Jahres sicherte. Zwischen 1974 und 1986 gewann der spätere Dynamo-Coach und Nationaltrainer zudem sieben Meistertitel mit Kiew. Mittlerweile blicken die Fans wehmütig auf die goldene Zeitspanne zurück – die bislang letzte Meisterschaft gewann Dynamo 2021, seitdem belegte der Hauptstadt-Klub die Plätze zwei, vier und – in diesem Sommer – zwei.

Das reichte, um sich die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League zu sichern. Kiew spielte groß auf, setzte sich gegen Partizan Belgrad (6:2/3:0) und die Glasgow Rangers (1:1/2:0) durch, scheiterte dann aber an RB Salzburg (0:2/1:1). Die heimischen Fans verfolgten die starken Leistungen dabei nur vor dem Fernseher. Aufgrund des russischen Angriffskrieges trug der mit drei Siegen aus drei Spielen in die Saison gestartete Traditionsverein die Qualifikations-Heimspiele im polnischen Lublin vor im Schnitt 6.500 Zuschauern aus. In der UEFA Europa League wird Dynamo nach Hamburg wechseln und versuchen, an glorreiche Zeiten anzuknüpfen.

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