Der Bison ist hungrig
Es war eine Szene mit Symbolcharakter. Adam Hložek erhielt den Ball auf dem linken Flügel, sah den freien Raum und nahm Tempo auf. Ein Doppelpass mit Andrej Kramarić, ein satter, flacher Abschluss – und danach der Jubel über seinen zweiten Treffer des Abends. Der Stürmer, der im vergangenen Sommer mit Bayer 04 Leverkusen das Double gewonnen hatte und vor der Saison zur TSG Hoffenheim wechselte, durfte nach seinem Premierentreffer am Sonntag gegen Bremen nun gleich doppelt jubeln – und beweist nun sein außergewöhnliches Talent.
Als solches galt der Stürmer schon früh, als er im Alter von 16 Jahren für die Profis von Sparta Prag debütierte. Aufmerksamkeit erhielt Hložek früh, sein schon im Teenager-Alter markanter Körperbau brachte ihm den Spitznamen Bison ein. „Als ich 18 war, hat mich mein damaliger Teamkollege und Freund Ondrej Celustka so genannt, weil ich ihn mit meinem sehr robusten Körper an ein starkes Tier erinnert habe. Erst hat nur er mich so gerufen, dann zog die Mannschaft nach, und irgendwann war ich auch für viele Fans nur noch der Bison“, sagte der Tscheche im Leverkusener Vereins-Magazin ‚Werkself‘ zu diesem Kosenamen, mit der Ergänzung: „Ich mag die Tiere und trage den Spitznamen gern.“
Nach zahlreichen Treffern für seinen Heimatklub folgte vor zwei Jahren der Wechsel in die Bundesliga zu Bayer 04 Leverkusen, wo er sich zwar nicht endgültig als Stammspieler etablieren konnte, wenngleich 14 Tore und 11 Vorlagen in 80 Einsätzen (diese aber mit einer durchschnittlichen Spielzeit von 37 Minuten) von seiner Qualität zeugen. Zuvor krönte er sich in Tschechien bereits zum Torschützenkönig, da war er gerade mal 18 Jahre alt.
Als Lautsprecher ist der 22-Jährige bisher nicht in Erscheinung getreten, er lässt lieber Taten sprechen. „Ich hoffe, dass ich weiterhin viele Tore erzielen werde“, war seine nüchterne Aussage nach dem Doppelpack gegen Kiew. Aber es genügt auch. Gegen weitere Treffer des Bisons hat schließlich kein TSG-Fan etwas einzuwenden.