Bestens vorbereitet in die Schulsaison: Talente laufen in Mathe warm
Ziel beim „Warmlaufen“ ist es, dass die Nachwuchskicker noch einmal intensiv an ihren Schwächen arbeiten können und den Fokus auf den kommenden Schulstart richten. Dafür bekommen sie in den letzten zwei Ferienwochen nochmal verstärkt Nachhilfe.
Gearbeitet wird in kleinen Gruppen oder auch im Eins-zu-Eins-Austausch. Das etwa ist an diesem Nachmittag bei Mauritius Schönig, Torwart der U19, der Fall. Er hat eine Einzelstunde mit Nachhilfelehrer Volker Hoffmann. Thema: Ableitungen. Volker Hoffmann ist ein Glücksfall für die Jungs, denn er ist überzeugt, dass Mathe Spaß machen kann, und das vermittelt er auch. So kommt Mauritius schnell zum richtigen Ergebnis. Außerdem können die Spieler hier gezielt Fragen stellen und Aufgaben wiederholen.
„Es hilft einem, wenn man viele Aufgaben löst“, sagt Leonard Krasniqi, der an diesem Tag in einer Gruppe lernt, und natürlich, dass der Lehrer das Thema gründlich erklärt. Das bleibt im Alltag in einer größeren Klasse manchmal auf der Strecke. Auch Benny Lade ist froh über das Angebot. „In der Schule geht es manchmal extrem schnell. Hier kann man nachträglich etwas berechnen und hat keinen Zeitdruck.“ 45 bis 60 Minuten dauern die Nachhilfestunden, aber ihr Lehrer ist auch sonst für sie da. Nicht selten werden auch mal via Smartphone Lernblätter ausgetauscht.
„Anpfiff ins Leben“ begleitet die Kicker bei Schule und Beruf
Die TSG Hoffenheim legt großen Wert darauf, dass die Spieler einen Schulabschluss machen. Denn, das wird immer wieder vermittelt, nicht jeder schafft den Sprung in den Profifußball, und auch dort kann die Karriere jederzeit vorbei sein. Damit es mit der Schulkarriere klappt, unterstützen die Laufbahnbegleiter von „Anpfiff ins Leben“ die Spieler schon ab der U12.
Zunächst ist das Nachhilfeangebot sowohl in den Ferien als auch während des Schuljahres freiwillig. Für die älteren Spieler, die im Leistungszentrum wohnen und in der Schule Probleme haben, ist die Nachhilfe eine Pflichtveranstaltung. „Wir wollen, dass jeder Spieler den für sich bestmöglichen Abschluss schafft“, erklärt Jule Schneider, die als Laufbahnbegleiterin für die U19 bei Anpfiff ist. 25 Lehrkräfte gibt es im Pool, die in unterschiedlichen Fächern unterstützen.
„Zweites Standbein ist wichtig“
Leo, Benny und Mauritius von der U19 haben das Ziel, es in den Profifußball zu schaffen. „Aber man weiß nie, was passiert“, sagt Leo. „Daher ist ein zweites Standbein wichtig.“ Dass der Spagat zwischen Fußball und Schule nicht immer einfach ist, weiß Nachhilfelehrer Hoffmann nur zu gut. „Da spielen die Jungs am Samstag um die Meisterschaft und sitzen dann am Dienstag in der Schule und schreiben die Abiprüfung“, erzählt er. Daher ist es wichtig, den Fokus zu bewahren.
„Warmlaufen“ dient aber nicht allein der Vorbereitung auf die neue Schulsaison, sondern ist auch eine Möglichkeit, dass neue Spieler ihre Nachhilfelehrer schon mal kennenlernen - und umgekehrt. Denn viele kommen aus anderen Bundesländern und haben einen anderen Wissensstand, erzählt Jule Schneider. Nach dem intensiven Warmlaufprogramm „können wir planen und den Jungs hilft es, wieder an die Schule zu denken“.