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26.08.2024

TSG Hoffenheim von Robert-Enke-Stiftung ausgezeichnet

Die TSG Hoffenheim hat von der Robert-Enke-Stiftung den zweiten Platz des ‚Förderpreises für seelische Gesundheit im Leistungssport‘ erhalten.

Eine tolle Wertschätzung für die wichtige Arbeit der Sportpsychologinnen und Sportpsychologinnen des TSG ResearchLab: Die TSG Hoffenheim wurde von der Robert-Enke-Stiftung für ihr Projekt ‚Mental gesund durch die Saison?!‘ mit dem zweiten Platz des ‚Förderpreises für seelische Gesundheit im Leistungssport‘ geehrt. Das ist für die TSG nach einem zweiten Platz 2019 bereits die zweite Auszeichnung der Robert-Enke-Stiftung, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 2010 für die Aufklärung, Erforschung und Behandlung von Depressionen einsetzt.

Das von der ehemaligen TSG-Spielerin und mittlerweile TSG-Sportpsychologin Lina Bürger angestoßene Projekt ‚Mental gesund durch die Saison?!‘ zielt darauf ab, einen offenen Umgang mit dem Thema der mentalen Gesundheit zu fördern, um die frühzeitige Erkennung psychischer Erkrankungen und die Unterstützung Betroffener zu erleichtern. Zentral für das Projekt war eine Forschungsarbeit, die den mentalen Gesundheitszustand der Spielerinnen und Spieler der TSG erforschte. Besonders bemerkenswert ist dabei, dass dieses Forschungsprojekt durch eine Fragestellung aus der sportpsychologischen Praxis inspiriert und angestoßen wurde. Die aus der Studie gewonnenen Erkenntnisse flossen unmittelbar wieder in die praktische Anwendung zurück: von der Praxis in die Forschung – und zurück.

In anonymen Fragebögen berichteten 205 Spielerinnen und Spieler zu vier Zeitpunkten in der Saison 2022/23 über das aktuell empfundene Ausmaß an Symptomen von Depressionen und Angststörungen. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass mentale Gesundheitsprobleme alle Teams des Klubs betreffen, dass Frauen stärker betroffen sind als Männer und dass Spielerinnen und Spieler in der Rückrunde besonders stark mental belastet sind. 

Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Workshops für alle Trainer- und Physiotherapeutenteams des Klubs aufgegriffen. Diese Personen haben direkten Einfluss auf die Spielerinnen und Spieler und stehen ihnen während des Trainingsbetriebs am nächsten. Somit können sie einen Unterschied machen, wenn es um die frühe Erkennung Betroffener und den Umgang mit ebendiesen geht. Die selbst erhobenen Daten aus dem eigenen Verein und die daraus resultierende Aussage „Das sind unsere eigenen Spieler!“ machen das Thema der mentalen Gesundheit zugänglich und bedeutsam und schaffen Nähe zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ziele der Workshops sind es, Wissen zu vermitteln, die frühe Erkennung von Risikofaktoren und Symptomen zu fördern, Vorurteile abzubauen, einen offenen Umgang mit dem Thema zu begünstigen und gemeinsam Handlungsempfehlungen zu erarbeiten.

In Lena Steindorf und Geschäftsführer Jan Spielmann arbeiten Forschende des TSG ResearchLab und angewandt arbeitende Sportpsychologen der TSG Hoffenheim – darunter Lina Bürger, Nicola Kemmerling und Jan Deneke – sowie TSG-Geschäftsführer Jan Mayer in diesem Rahmen eng zusammen, um die eigenen wissenschaftlichen Erkenntnisse im Verein in psychoedukativen Workshops effizient zu nutzen.

„Von mentalen Gesundheitsproblemen betroffene Spitzensportlerinnen und -sportler suchen oft erst spät im Krankheitsverlauf nach Unterstützung, was ihre Behandlung erschwert. Wir möchten aufklären, enttabuisieren und zeigen, dass betroffene Spielerinnen und Spieler nicht allein sind. Durch einen offenen Umgang mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen im Verein soll das Thema ansprechbar werden, sodass Betroffene ermutigt werden, sich frühzeitig an Vertrauenspersonen zu wenden“, sagte Lena Steindorf.

Die Verleihung des Förderpreises der Robert-Enke-Stiftung war in der Halbzeit des Supercups in Leverkusen am 17. August. Für ihre Projekte in der Kategorie ‚Leistungszentren‘ wurden zwei weitere Bundesliga-Vereine ausgezeichnet: Bayer 04 Leverkusen belegte den ersten Platz, der VfB Stuttgart erreichte ebenfalls den geteilten zweiten Platz. Die Kategorie ‚Olympiastützpunkte‘ konnte der OSP Berlin für sich entscheiden.

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