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02.06.2024

Nubbemeyer: Titelfestival im Eingewöhnungsjahr

Eigentlich wollte Tobias Nubbemeyer sein erstes Jahr als Cheftrainer der U19 der TSG Hoffenheim dazu nutzen, sich einzugewöhnen, und im zweiten angreifen. Es kam anders. Das Eingewöhnungsjahr wurde zum Titelfestival. Mit 48 Stunden Abstand zum Triumph von Oberhausen werfen wir mit dem 31-Jährigen einen Blick zurück auf die letzten elf Monate und lassen ihn über seine Spieler sprechen, ehe er bis zum Trainingsstart 2024/25 am 27. Juni etwas entspannen darf.

Tobias, jetzt, da das Adrenalin abgebaut ist: Deine Einschätzung zum Finale?

Ganz ehrlich: Der Pokalsieg war von den Emotionen krasser, das Auf und Ab der Verlängerung und der Sieg in Unterzahl haben nach dem Abpfiff eine besondere Atmosphäre kreiert. Die Stimmung nach dem Deutschen Meistertitel war aufgrund einer sehr starken zweiten Halbzeit und der kurzen Regeneration zum vorangegangen Pokalfinale etwas ruhiger. Natürlich freue ich mich über diesen Titel sehr, er war folgerichtig und kam nicht aus dem Nichts. Wir wurden für die gute Arbeit der gesamten Saison belohnt.

Wie war die Pausenansprache? Paris Brunner hatte in der Nachspielzeit den Ausgleich für den BVB erzielt, das Momentum lag klar auf Seiten der Dortmunder…

Das 1:1 war zu diesem Zeitpunkt leistungsgerecht. Es war sehr ruhig in der Kabine, aber das war es in dieser Saison eigentlich immer. Das war genau die Stärke der Jungs, ihre Ruhe. Am Donnerstag waren sie müde, weil es auch ein bisschen viel war, die letzten Wochen. Nur: Wir haben nochmal eine Schippe drauf gelegt in der zweiten Halbzeit, den Ball kaum noch abgegeben. Wir sind da raus und haben es am Ende gezogen.

Wenn Du Dich mal an Ende August erinnerst, da gab es zu Hause ein 1:2 gegen 1860 München. Es war die zweite Niederlage in Folge, die TSG stand auf Platz acht. Wie war da Deine Gefühlslage? Hast Du damals mit diesem Saisonende gerechnet?

Es war ja nicht so, dass wir gegen 60 oder im Spiel davor bei Eintracht Frankfurt schlechter waren. Wir hatten ein Großchancenverhältnis von 7:2, waren aber als Team noch nicht so geschlossen, das Tor war fast wie verhext. Und der Turnaround kam schon eine Woche später mit dem 6:0 gegen den BVB im DFB-Pokal. Wir hatten zu Saisonbeginn noch mit einigen ungünstigen Konstellationen zu kämpfen, daher war da noch der Wurm drin. Wir haben die negativen Strömungen im Teamverbund geklärt, die Dinge haben sich gefügt und wir sind in einen Flow gekommen.

Es ist die zweite Deutsche A-Junioren-Meisterschaft für die TSG seit 2014, Trainer damals war Julian Nagelsmann. Du bist oft darauf angesprochen worden!

Ja, das macht mich stolz. Julian hat mit seinem Weg vielen jungen Trainern die Tür geöffnet, dafür bin ich ihm dankbar.

Apropos Julian: Nach seinem Titelgewinn vor zehn Jahren haben wir ihn zwei Tage später alle Spieler würdigen lassen. Mit dieser „Tradition“ wollen wir nun gerne fortfahren…

Gerne.

Fangen wir also in alphabetischer Reihenfolge mit den Torhütern an! Ferdinand Gebert…

Ein toller Mensch und Keeper, der bis zu seiner Verletzung unsere Nummer 1 war und sehr abgezockt in vielen Spielen eine echte Bank war. Er hat in wichtigen Duellen wie gegen den BVB, die Bayern oder in Düsseldorf zum Gesamterfolg beigetragen und ich freue mich, ihn ein weiteres Jahr in meinem Team zu haben.

Benjamin Lade…

Hat eine tolle Entwicklung genommen. Musste sich zuerst hinten anstellen, weil die anderen beiden Torhüter Momentum hatten. Hat dann in Sandhausen seine Chance bekommen, beim 2:1 den Dreier gerettet und sich seitdem als Nummer 1 festgespielt. Mental stark und ruhig in den Finalspielen. Er nimmt sich selbst nicht zu wichtig und ist damit eine feste Größe geworden.

Tim Philipp…

Ein sehr angenehmer Charakter und feiner Typ, der immer brennt und seine Torwartkollegen maximal unterstützt, was alles andere als selbstverständlich ist. Stellt sich bedingungslos in den Dienst der Mannschaft und ich bin mir sicher, dass wir von ihm noch hören werden. Hatte sich im Herbst verletzt, durfte dann aber unter anderem in Augsburg, als wir Süddeutscher Meister wurden, sowie im BFV-Pokal-Halbfinale und Finale ran, was er sich verdient und souverän gemeistert hat.

Mauritius Schönig…

Ein guter Typ, der erst im Winter zu uns gestoßen ist. Er hat sich toll in den Teamverbund eingefügt und alle neuen Eindrücke aufgesogen. Ich freue mich mit ihm einen ambitionierten Herausforderer im Team zu haben.

Kommen wir zu den Verteidigern: Dennis Arnst…

Ein Malocher, ein „Soldat“. Er hat alles für die Mannschaft gegeben, ist immer eingesprungen, wenn er gebraucht wurde und war sich für nichts zu schade. Hat sich zuverlässig dem Teamgedanken untergeordnet und wurde bei seinem Abschied im Düsseldorfer Restaurant nach dem Finale zurecht mit Gesängen gefeiert.

Hennes Behrens…

Ein absoluter Leader auf und neben dem Platz. Zeichnete sich durch seine vorbildlichen Ansprachen, seine Dynamik und Widerstandsfähigkeit aus. Ein Antreiber und einer der besten Linksverteidiger Deutschlands. Ein Gewinn für jede Mannschaft.

İzzet Erdal…

Gemeinsam mit Kelven Frees einziger externer Neuzugang, war mit seiner Art und Weise und seiner Erfahrung mit entscheidend für unseren Erfolg. Der personifizierte Siegeswille und wichtiger Faktor in engen Spielen. Nach seiner Verletzung zum Saisonende hin war das Momentum etwas raus und er musste seinen Stammplatz räumen. Hat trotzdem weiter 100 Prozent gegeben und der Truppe mit seinem professionellen Auftreten sehr geholfen.

Luca Erlein…

Hat die Saison in der U17 begonnen und war lange verletzt, hatte gerade mal zwei Spiele bestritten, als er im Winter zu uns hochkam. Er hat sich dann schnell zurechtgefunden und seine Aufgabe für sein Alter sehr abgeklärt gelöst. Hat in den Finalspielen stark aufgespielt. Ein toller Mensch und Spieler, auf den wir uns für die neue Saison sehr freuen können.

Kelven Frees…

Ein Mensch und Spieler mit einer unglaublichen Aura. Es war für mich sehr beeindruckend, wie sehr er vom ersten Tag an unsere Vision geglaubt und sie als Kapitän dem Team vermittelt hat. Hat mir das Gefühl gegeben, für die Mannschaft, aber auch für mich, für unser Ziel durchs Feuer zu gehen. Seine Ansprachen waren Weltklasse – ich habe mich gefreut, diese Saison mit ihm arbeiten zu dürfen.

David Girmann…

Als Jungjahrgang hat es noch nicht für regelmäßige Einsätze gereicht, hat aber als absoluter Teamplayer alles dem Teamerfolg untergeordnet. Wenn er gespielt hat, hat er durch seine Geschwindigkeit und Zweikampfstärke überzeugt und ich bin froh, ihn kommende Saison dabei zu haben.

Yannis Hör…

Ein sehr vielseitiger Spieler, der als Außen- und Innenverteidiger sowie als Sechser überzeugt hat. Fußballerisch sehr gut, spielintelligent und antizipationsstark. Der Junge bringt viel mit und wenn er fit war, stand er auch immer im Kader. Lieferte im Pokalfinale ab und half, den Sack in Unterzahl zuzumachen.

Briek Morel…

Hat leider keine Minute gespielt, weil ihn eine Schambeinverletzung außer Gefecht gesetzt hat. Aber wie die letzten Tage gezeigt haben: Nicht nur ein positiver Teamplayer, sondern auch immer für eine Feier zu haben. Und was mich besonders freut: Er hat zuletzt drei Einheiten schmerzfrei mittrainiert.

Lars Strobl…

Einer der komplettesten Verteidiger der Liga, sehr kopfballstark und abgezockt. Hatte im Finale gegen den BVB eine wichtige Last-Minute-Rettungsaktion und hat in der Saison mehrfach die Kastanien aus dem Feuer geholt. Ein unglaublich zweikampfstarker Spieler, der alles für diese Mannschaft gegeben hat.

Vincenzo Taschetta…

Auch er ist praktisch die ganze Saison mit einer Schambeinverletzung ausgefallen. Abseits des Platzes ein toller Junge, der viele positive Vibes in die Mannschaft gebracht hat und von dem wir hoffen, dass er uns kommende Runde helfen kann.

Und jetzt ins Mittelfeld: Diren Dağdeviren…

Unser Motor. Ein Terrier. Defensiver Leader, der alles in Grund und Boden verteidigt hat. War in allen Finalspielen eine Bank und hat gefühlt nicht einen Fehlpass gespielt. Ist völlig zurecht eine tragende Säule der türkischen U19-Nationalmannschaft und ich wünsche ihm bei der EM viel Erfolg.

Tebo Gabriel…

Hatte es in dieser Saison sehr schwer und nur wenig Einsatzzeiten. Hätte natürlich gerne mehr gespielt, hat seine Enttäuschung gut weggesteckt und genoss eine hohe Anerkennung im Team. Wechselt zur neuen Runde nach Mainz, der FSV gewinnt mit ihm einen starken Spieler. Auch er wurde gebührend gefeiert bei unserem Saisonabschluss nach dem Meisterschaftsfinale.

Paul Hennrich…

Als er verstanden hat, wie wichtig es ist, zu marschieren, war er aus der Startelf nicht mehr wegzudenken. Mit dem Ball ohnehin eine Waffe, wurde im Saisonverlauf auch gegen den Ball immer stärker. Hat unsere Spielidee umarmt und ist zum Unterschiedsspieler gereift. Hat nicht nur durch sein Tor im Finale wegweisende Momente kreiert.

Alex Honajzer…

Ein sehr bescheidener Junge, der das Herz am rechten Fleck trägt. War lange verletzt. Hat sich zuletzt wieder herangearbeitet und stand beim Finale im Kader. Er hat sich nun Momentum für die neue Saison erarbeitet.

Benedikt Huber…

Hatte leider ebenfalls Verletzungspech, nachdem er sich zurückgekämpft hatte. Ihm wäre in der Endphase der Saison mit Sicherheit eine wichtige Rolle zugekommen. Hat tolle Spiele in der Rückrunde gemacht und eine gute Entwicklung genommen. Hat den Kopf nie in den Sand gesteckt und ist marschiert, wenn er spielen konnte.

Florian Micheler…

Eine außergewöhnliche Entwicklung. Wie bei Paul Hennrich gilt auch für ihn: defensiv stark verbessert und dadurch komplett geworden. Hat im DFB-Pokal-Finale eine Gelb-Rote Karte bekommen – das hätte ich vor der Saison nicht erwartet, dass er mal vom Platz fliegen könnte, da hätte er keiner Fliege was zu Leide getan. Kam mit unglaublich starkem Mindset aus seiner Rückenverletzung zurück. Ein sehr feiner Fuß und eine Waffe bei Standards, ist in den Final-Wochen wie ein Profi-Spieler aufgetreten.

Matthew Moore…

Startete in der U17, wurde dann aufgrund von seinen konstanten Leistungen in der U17 hochgezogen und hat sich als sehr demütiger wie zweikampfstarker Spieler erwiesen. Hat sich leider am vorletzten Spieltag zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt verletzt, hätte ansonsten eine wichtige Rolle spielen können. Ich freue mich, ihn nächstes Jahr dabei zu haben. Ist nicht ohne Grund Kapitän der irischen U17-Nationalmannschaft. Einer, der immer vorneweg marschiert.

Melvin Onos…

Ein wahnsinnig guter Fußballer, der leider in den letzten Monaten verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand, aber neben dem Platz in Potsdam und Oberhausen ein wichtiger Faktor war und der, obwohl er aktiv nicht teilnehmen konnte, viel positiven Einfluss genommen hat. Ein ganz toller Typ, der sicherlich Startelf-Kandidat gewesen wäre. Ich kann es nicht erwarten, ihn wieder einsatzbereit zum Training begrüßen zu dürfen.

Tiago Poller…

Hätte noch B-Jugend spielen können und wurde zum Startelf-Stammspieler – das sagt alles über diesen Jungen. Hat in der Hinrunde gelernt, mit Widerständen umzugehen, ist aber im Laufe der Saison zu einem Balldieb und Jäger geworden, der auf der 10 den Unterschied gemacht und Momente kreiert hat. Ein geiler Kicker, der auch im letzten Drittel Gefahr versprüht, wie das Tor zum 1:1 im DFB-Pokal-Finale gezeigt hat.

Milan Rehuš…

Ein absoluter Arbeiter und Teamplayer, der viele Extra-Meter gemacht und sich mit seinem unermüdlichen Fleiß den Respekt der Mannschaft erarbeitet hat und ein hohes Ansehen genießt. Ein toller linker Fuß und ein Kämpfer, der es im DFB-Pokal-Finale in den Kader geschafft und einen wichtigen Beitrag geleistet hat, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen.

Zidan Tairi…

Ist wie Matthew Moore aus der U17 in eine Vakanz geschlüpft und hat seine Sache gut gemacht. Hat einen guten Blick für die Tiefe, kann auch rustikal verteidigen und hat sich in kürzester Zeit ein hohes Ansehen im Team verschafft. Ein Typ. Freuen uns auf ihn für die kommende Saison.

Jamie Wähling…

Ein positiv verrückter Malocher mit großer Liebe zum Fußball, der alles gibt und für den Erfolg lebt. Ein echter Arbeiter auf dem Platz. Stand regelmäßig im Kader und hat mit seinem Siegeswillen die Mannschaft auf aber auch neben dem Platz positiv beeinflusst und mitgerissen.

Die Stürmer: Marlon Faß…

Ein toller Charakter, der sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und bittere Entscheidungen mitgetragen hat. Ein echter Neuner, der mit viel Wucht verlässlich abgeliefert hat, wenn er zum Einsatz kam. Wir sind froh, weiter auf ihn bauen zu können.

Leonard Krasniqi…

Ein feiner Eins-gegen-Eins-Spieler, der mit seinen Tempodribblings den Unterschied macht. Hat uns im BFV-Pokal-Finale gegen Waldhof und im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Mainz wiederbelebt, als kurzzeitig die Luft raus war. Stand oft in der Startelf und wenn er von der Bank kam, hat er sich jedes Mal schnell eingefügt. Ein bescheidener Mensch, auf den wir uns für die kommende Saison freuen können.

Blessing Makanda…

Ein super Typ, der das Rampenlicht meidet. Hat genau wie Hennrich und Micheler eine unfassbare Mentalität entwickelt und das Verteidigen für sich entdeckt. Bringt eine enorme Wucht und Zielstrebigkeit ins Spiel und hat im Finale Weltklasse verteidigt. Und natürlich… wie so häufig diese Saison… ein entscheidendes Tor erzielt.

Max Moerstedt…

War immer da, wenn es darauf ankommt. War sich nicht zu schade, Wege zu gehen und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen, obwohl er seit dem Winter zum Profikader gehört. Hat für außergewöhnliche Momente gesorgt mit seiner Ruhe, seinen Toren und seiner Nervenstärke. Einfach ein beeindruckender Charakter, der in den Finalspielen mit seinen Leaderqualitäten überzeugt hat.

Ricardo Wagner…

Ein gefährlicher Flügelspieler, der die Außenbahn hoch und runter rennt und mit seinen Tempodribblings für torgefährliche Aktionen sorgt. Hat in seinen Einsätzen immer wieder viele Impulse gebracht und menschlich wie sportlich eine tolle Entwicklung genommen.

Und zum Abschluss noch die vier U17-Jungs, die zu Kurzeinsätzen kamen: Jykese Fields, Noah Mikrut, Lion Wagenbach und Tristan Spranger…

Sehr hoffnungsvolle Talente, die bereits etwas Luft bei uns schnuppern durften und gezeigt haben, dass sie tolle Jungs sind. Sie haben und machen Lust auf mehr. Werden die neue U19 bereichern.

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