VfL Wolfsburg: Unzufrieden mit Unentschieden
Das Jahr 2024 hat dem VfL Wolfsburg bislang nicht den erhofften Stimmungsumschwung verschafft. Zwar ist das Team von Niko Kovac in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagen, drei Unentschieden trugen aber nicht wirklich zu guter Laune und Zuversicht bei – zumal erreicht gegen Gegner, die der Klub wohl intern allesamt als durchaus bezwingbar erachtet. Doch die einzige Konstante in den Duellen mit Mainz 05, dem 1. FC Heidenheim und dem 1. FC Köln war das Ergebnis – die Wölfe trennten sich jeweils 1:1.
Die auch in diesen Spielen zu erkennende offensive Schwerfälligkeit will der VfL im übrigen Saisonverlauf beheben. Durch harte Trainingsarbeit, aber auch durch Transfers. Mitte der Woche wurde bekannt, dass Wolfsburg den in dieser Saison zum Nationalspieler gereiften Kevin Behrens vom Ligarivalen Union Berlin nach Niedersachsen gelotst hat. Der 32-Jährige hat in dieser Spielzeit vier Tore in 18 Einsätzen erzielt, die Quote litt allerdings zuletzt: Drei der vier Tore erzielte Behrens am ersten Spieltag (4:1 gegen Mainz), das vierte am zweiten Spieltag (4:1 gegen Darmstadt). Dennoch war die Hinserie ein voller Erfolg für den langjährigen Regionalliga- und Zweiliga-Spieler, der es zudem auf fünf Einsätze in der Champions League und eben auf drei Minuten im DFB-Trikot brachte (beim 2:2 gegen Mexiko).
Behrens will sich beim VfL beweisen und Argumente für eine erneute Nominierung sowie das EM-Ticket sammeln. Der VfL erhofft sich eine variablere Offensive. Bislang ist Top-Torschütze Jonas Wind (9) dort mehr oder weniger Alleinunterhalter, der zweitbeste Goalgetter ist Rechtsaußen Vaclav Cerny (3). Behrens könnte in die Sturmspitze rücken, wodurch Wind als hängende Spitze agieren könnte.
Unabhängig von Personal und Aufstellung ist eine Trendwende im Wolfsburger Angriff nötig, um tabellarisch noch einmal anzugreifen. 23 Tore in 19 Spielen lautet die derzeitige Bilanz – nur fünf Mannschaften haben weniger Tore erzielt als der stark besetzte VfL, der zudem nur eins der vergangenen sieben Bundesligaspiele gewinnen konnte (1:0 in Darmstadt). Eine durchaus überraschende Entwicklung, nachdem die Wölfe mit drei Siegen aus den ersten vier Spielen verheißungsvoll in die Saison gestartet waren.
Immerhin defensiv zeigt Wolfsburg konstant gute Leistungen. Die Abwehr steht stets kompakt, wofür auch die bislang nur kassierten 30 Gegentreffer sprechen – nur die Top-Sechs der Liga haben weniger Tore hinnehmen müssen.
Mangelnden Ehrgeiz kann man den Wolfsburgern ohnehin nicht absprechen: Im bisherigen Saisonverlauf legte das Kovac-Team die meisten intensiven Läufe (15.317, Zweiter ist Frankfurt mit 14.807) und die zweitmeisten Sprints (4.664, Erster ist Heidenheim mit 4.790) zurück. Die Lauf-Bilanzen nicht weiter verbessern können die momentan fehlenden Patrick Wimmer (Rechtsaußen), Lukas Nmecha und Tiago Tomas (beide Mittelstürmer).