Kein Zeitpunkt für Geschenke an den Ex-Klub
Für das Quartett wird es ein besonderes Duell, für Vogt und Volland aufgrund der emotionalen Rückkehr nach Sinsheim. Und auch für die beiden Hoffenheimer. So erzählte etwa Grischa Prömel diese Woche im Interview mit rbb Sport: „Ich freue mich aufs Wiedersehen. Mit Rani Khedira und Christopher Trimmel stehe ich zum Beispiel immer noch im Austausch. Aber sonst auch mit einigen Mitarbeitern aus dem Staff drumherum, die hinter dem Team stehen.“ Dennoch ist nicht davon auszugehen, dass einer der Profis Geschenke für den jeweiligen Ex-Klub bereithält. Die TSG hat nur eines der vergangenen zwölf Bundesliga-Spiele gewonnen und benötigt einen Sieg, um im Rennen um die Europapokal-Plätze zu verweilen. Eine ganz andere Motivation prägt die Köpenicker, die nach einer enttäuschenden Saison nur den 15. Platz belegen und trotz des in der Vorwoche eingefahrenen 1:0-Sieges gegen den VfL Wolfsburg und nun fünf Zählern Vorsprung auf Platz 16 noch von Abstiegssorgen geplagt sind.
Hoffnung macht den Berlinern das deutlich verbesserte Abschneiden in diesem Kalenderjahr. Sieben Punkte aus sechs Partien sind zwar kein Grund für grenzenlosen Optimismus, aber doch eine merklich deutlich bessere Ausbeute als die vorangegangenen 13 Zähler aus 16 Partien. Zuletzt gelangen ein 1:1 in Mainz sowie eben das 1:0 gegen Wolfsburg. Doch auch der leichte Aufwärtstrend verdeckt nicht, dass es in dieser Spielzeit und auch noch in der Rückrunde vor allem am Offensivspiel hapert. 20 Tore aus 21 Partien bedeuten den drittschlechtesten Wert der Liga. Defensiv hingegen hat sich der 1. FC stabilisiert. Unter Trainer Nenad Bjelica, der am 27. November 2023 auf Urs Fischer folgte, kassierte Union in neun Spielen nur acht Gegentreffer – und drei davon im zweiten Spiel des Kroaten beim 0:3 in Bochum.
Eine Schwäche des Teams ist aber auch unter Bjelica geblieben: Auswärts gelingt den Berlinern nur wenig, fünf Punkte aus elf Partien in der Fremde bedeuten die schlechteste Bilanz der Liga. In Sinsheim nimmt Union nun einen weiteren Anlauf, sich in der Tabelle und statistisch zu verbessern. Grischa Prömel erwartete ein intensives Duell mit dem Ex-Klub und Kevin Vogt, der sich auf Anhieb einen Stammplatz erkämpfte und nach seiner Gelbsperre wieder einsatzbereit ist: „Gegen Union ist es nie einfach zu spielen. Die wissen einfach, wie man verteidigt, sie hauen sich in alles rein, das hat man zuletzt auch gegen Wolfsburg gesehen. Sie spielen leidenschaftlich, haben Qualität im Kader. Deswegen wird es kein leichtes Spiel.“