1. FC Köln: Nur Siege helfen für die Rettung
Im Januar herrschte bei zahlreichen Vereinen wieder reges Treiben. Justierungen und Veränderungen für die anstehende Rückrunde wurden an den Kadern vorgenommen, um möglichst gut gewappnet in die zweite Saisonhälfte zu gehen. Das fiel beim 1. FC Köln in diesem Jahr aus. Aufgrund der im Dezember erteilten Transfersperre durften die Kölner in diesem Winter – und auch im anstehenden Sommer – keine Spieler verpflichten oder ausleihen.
Der internationale Sportgerichtshof (CAS) hat eine Entscheidung der FIFA bestätigt, den Klub mit dieser Sperre zu bestragen. Dem FC wurde vorgeworfen, den damals 16 Jahre alten Jugendspieler Jaka Cuber Potocnik zum Vertragsbruch bei seinem damaligen Verein FK Olimpija Ljubljana angestiftet zu haben, ehe er sich dem 1. FC Köln anschloss. Vor Gericht gelang es den Klub-Verantwortlichen nicht, diese Vorwürfe zu entkräften.
Der neue Trainer Timo Schultz, selbst erst seit dem Jahreswechsel im Amt, muss deshalb mit den Spielern arbeiten, die vorhanden waren. Eben diese Akteure müssen es nun richten, dass der 1. FC Köln, seit 1998 sechsmal ab- und ebenso häufig aufgestiegen, in seine sechste Erstliga-Saison nacheinander gehen kann. Dafür benötigt das Team aber Siege – an den ersten 20 Spieltagen hat es bloß drei davon gegeben. Das genügt aktuell für den Relegationsrang 16, mit jeweils drei Punkten Abstand nach oben (Union Berlin) und unten (Mainz 05).
Die Problemzone des Teams ist die Offensive, die in der bisherigen Saison erst 14 Treffer erzielt hat. Kein Team hat seltener getroffen, zudem fehlen in dem früheren Hoffenheimer Davie Selke (fünf Tore) und Luca Waldschmidt (2) zwei von erst sechs Akteuren, die in dieser Spielzeit bereits einen eigenen Treffer bejubelt haben.
Durch die Transfersperre hätte ein Abstieg deutlich größere Konsequenzen als ohnehin schon. Leistungsträger könnten den Verein verlassen, der Ersatz muss dann aber aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Umso mehr gilt es für das Team von Timo Schultz, am Sonntag nachzulegen. Ein Sieg in Sinsheim ist dem FC in der Bundesliga allerdings erst dreimal in zwölf Versuchen gelungen.