U17-Rückblick: Kurve zeigt nach oben
„Wir sind mit zwei Siegen in diese Saison gestartet, haben aber nicht immer konstante Leistungen gezeigt“, so Kuhn. „Diese Schwankungen waren auch innerhalb einiger Spiele zu erkennen, zum Beispiel gleich zum Auftakt beim 3:1 gegen Ingolstadt, als wir einer schwachen ersten eine starke zweite Hälfte folgen ließen. Einige Jungs haben noch etwas gebraucht, um in der Bundesliga anzukommen, doch nach ein paar Wochen haben wir uns stabilisiert und auch konstanter gespielt, was sich auch in den Ergebnissen widergespiegelt hat. Der Prozess dauert aber noch an. Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen.“
Die Neuzugänge mussten sich im neuen Umfeld erst noch zurechtfinden, einige von ihnen plagten sich länger mit Blessuren herum. So zum Beispiel die Mittelfeldspieler Matthew Moore und Jykese Fields, die praktisch die ersten sechs Partien verpassten, sowie Keeper Nico Biedermann, der erst Mitte Dezember debütierte. Nicht zu vergessen die beiden Innenverteidiger Luca Erlein und zuletzt auch Marcello Maier, die schon in der vergangenen Saison Stammspieler in der U17 waren. Erlein brachte es bislang sogar auf nur zwei Einsätze. Zwischendurch fehlte auch Stürmer Lion Wagenbach wegen eines Bänderrisses, Offensivmann Emmanuel Owen kehrte verletzt von einer Länderspielreise zurück. Zudem fehlt Edin Avdić seit seiner Unterarmfraktur, die er im Spiel gegen Mainz erlitten hat. „Erfreulich“ war der Abwesenheitsgrund von Amar Brkić, der mit Indonesien an der U17-Weltmeisterschaft im Inselstaat teilnahm. „Das war für ihn eine tolle Sache, wir haben mit Amar am TV mitgefiebert“, so Kuhn.
Dauerbrenner Pfeiffer, Goalgetter Tubić und Wagenbach
Zu den nackten Zahlen: In Summe kamen bislang 30 Spieler zum Einsatz, aufgrund der erwähnten Personalproblematik waren auch bereits acht Jungjahrgänge dabei. „Dauerbrenner“ ist Tim Pfeiffer, der in allen 18 Begegnungen mitgewirkt hat, gefolgt von Zidan Tairi und Noah Mikrut (je 17). Insgesamt 13 Spieler haben über 50 Prozent der maximal möglichen Minuten auf dem Platz gestanden, zehn haben sich in die Torschützenliste eingetragen. Die erfolgreichsten sind Malik Tubić (12) und Lion Wagenbach (10), die zusammen 22 und somit fast die Hälfte aller Treffer erzielten.
„Der Spielplan hat es nicht gut gemeint, denn gleich zu Beginn, als wir den Rhythmus noch nicht gefunden hatten, mussten wir gegen Top-Teams ran“, spielt Kuhn auf die Niederlagen gegen Eintracht Frankfurt (4:5) und Bayern München (1:3) an. Besonders bitter: Gegen Frankfurt und später auch gegen Nürnberg gaben die Hoffenheimer deutliche Führungen aus der Hand. „Wir hatten am Ende einfach nichts mehr entgegenzusetzen und haben diese Partien auch verdient verloren, weil es uns nicht gelungen ist, gegen Widerstände anzukämpfen“, so Kuhn. „Natürlich hatten wir uns ausgerechnet, gegen die Spitzenteams mehr Punkte zu holen.“ Gegen die vier besser platzierten Mannschaften verbuchte die U17 in bislang sechs Duellen nur einen Zähler.
„Jungs spielen eine ordentliche Serie“
„Wir haben unsere Lehren aus diesen Niederlagen gezogen. Die Jungs müssen noch ein paar Sprünge machen und weiterhin an den U19-Fußball herangeführt werden. Hier sehe ich uns auf einem guten Weg, denn wir haben viele spannende Spieler in unseren Reihen, von daher gehe ich zufrieden in die Winterpause. Die Jungs spielen eine ordentliche Serie“, bilanziert Kuhn, der mit seinem Trainerteam die Schwachstellen identifiziert hat: „Wir wissen, in welchen Bereichen wir noch Nachholbedarf haben, weil es hier noch nicht für die nächsthöhere Altersklasse reicht, und werden gezielt daran arbeiten. Es geht darum, die hohe individuelle Qualität geschlossen als Mannschaft auf den Platz zu bringen.“
In den ersten Rückrundenbegegnungen hat Kuhn bereits Lernfortschritte festgestellt und den U16-Jungs ein gutes Zeugnis ausgestellt. Für die ausstehenden acht Pflichtspiele wird Kuhn kein tabellarisches Ziel ausrufen. „Selbstverständlich wollen wir möglichst viele Partien gewinnen und das Maximum an Punkten holen. Das Hauptaugenmerk wird aber unabhängig von den Ergebnissen wie immer darauf liegen, so viele Talente wie möglich auf A-Jugend-Niveau zu bringen.“
Am 8. Januar 2024 wird Kuhn mit seinem Team wieder auf dem Platz stehen.