„Wir als TSG wollen das Mögliche beitragen“
Stefan, Du bist Ende November bei der 28. UN-Klimakonferenz in Dubai. Was erwartest Du Dir von der Konferenz?
Stefan Wagner: „Es gibt nach Ansicht von Experten ein ‚Fenster der Möglichkeiten‘. Ein Zeichen dafür ist die kürzliche gemeinsame Erklärung der USA und Chinas, eines der zentralen Ziele – die weltweite Verdreifachung der Erneuerbaren Energien bis 2030 – zu unterstützen und selbst anzustreben. Es muss gelingen, die Einzelinteressen nicht dominieren zu lassen, denn dann werden wir alle verlieren. Die Weltklimakonferenz muss das schaffen, trotz einer sehr schwierigen geopolitischen Lage, die dort natürlich mitschwingen wird.“
Außenministerin Annalena Baerbock sprach bei einem Briefing-Termin vorab davon, dass diese Konferenz ähnlich wichtig ist wie die im Jahr 2015. Siehst Du das genauso?
„Wir müssen von der Ambition der Pariser Klimakonferenz 2015 in die Umsetzung kommen und brauchen mehr Ehrgeiz. Denn wir sind viel zu langsam. Wir sind auf Kurs einer um 2,7 Grad wärmeren Welt. Heute stehen wir bei 1,1 Grad mit bereits fatalen Folgen. Was nach wenig klingt, bedeutet eine dramatisch andere Welt, so dass jedes Zehntelgrad zählt. Es geht in Dubai um drei zentrale Ziele: Erstens, wie schon erwähnt, den Ausbau der Erneuerbaren, zweitens die Verdopplung der Energieeffizienz und drittens der schnellstmögliche Ausstieg aus den fossilen Energien. Dazu wird immer auch das Thema „Loss and Damage“, also die Übernahme von Verantwortung für die heute schon am stärksten betroffenen Länder mit dem geringsten Beitrag zur Klimakrise, eine wichtige Rolle spielen, und wer wieviel in den entsprechenden Fonds einzahlt.“
Vor Ort stellst Du mit weiteren Mitstreitern „SPORTS20“ vor. Was verbirgt sich dahinter?
„SPORTS20 ist eine Weiterentwicklung von Sports for Future, die mit IMPCT gGmbH als zentralem deutschen Partner entstanden ist und von einem internationalen Netzwerk unterstützt wird. Zudem hat Dietmar Hopp maßgeblich dazu beigetragen, dass wir SPORTS20 gründen konnten. Es ist ein Rahmenwerk, das zeigt, wie eine nachhaltige Welt aussieht. Und was zu tun ist, damit wir dort hinkommen. Der Claim ist „Another world is possible“ – das wollen wir am Beispiel des Sports zeigen. Der Angst vor Veränderung wollen wir mit einem positiven Blick in die Zukunft begegnen.“
Das Thema hast du auch bereits intern bei der TSG vorgestellt. Heißt das, dass sich die TSG auch in Zukunft an „SPORTS20“ orientiert?
„Ja, das haben wir verabredet und das ist fantastisch. Wir als TSG wollen das Mögliche beitragen – natürlich ökologisch aber auch mit einem starken Blick auf unsere regionale Rolle, zwischenmenschlich, mit Verantwortung für die Lieferkette und vielem mehr. Es heißt aber auch, dass wir sagen, was nicht geht und warum. Denn vieles muss anderswo gestaltet werden - die Verkehrswende etwa oder nachhaltige Produktlösungen. Hoffentlich aber bleibt es nicht nur bei der TSG. Wir arbeiten aktuell mit Partnern auf allen Kontinenten zusammen und wollen auch mit ihnen Zukunftsbilder malen und dann die unterschiedlichen Wege ableiten. Denn weder die Ausgangslage noch die Ziele sehen überall gleich aus, auch wenn wir letztlich in einem Boot sitzen.“
Die Pressekonferenz zur Verkündung beginnt am Donnerstag um 13:30 Uhr. Hier geht es zum Livestream.