Prestigeduell, Spitzenspiel und Rekordjagd
„Wir haben zum Glück alle Mann an Bord – und die werden wir gegen die stärkste Offensive der Liga auch brauchen“, sagt Wagner vor dem Duell der beiden aktuell besten U23-Teams der Liga. Die Stuttgarter haben bislang 43 Tore erzielt, also fast drei pro Partie. Dabei spielen zwei ehemalige Hoffenheimer eine nicht ganz unwesentliche Rolle: VfB-Coach Markus Fiedler arbeitete ein Jahr als U17-Co-Trainer im Kraichgau, Dejan Galjen, mit 14 Treffern aktueller Toptorjäger der Südwest-Staffel, stürmte zwei Jahre für die B-Junioren der TSG.
Mit Keeper Dominik Draband (2007-18 und 2021-23) und Abwehrspieler Patrick Kapp (2011-17) kommt es mit zwei weiteren Ehemaligen zu einem Wiedersehen. „Kappo“, der auch neun Einsätze für „Hoffe zwo“ bestritten hat, feierte am vergangenen Wochenende nach langer Kreuzbandriss-Pause ein 16-minütiges Comeback und könnte in seinem „alten Wohnzimmer“ am Sonntag zum Einsatz kommen. Ein weiterer Ex-Hoffenheimer ist hingegen nicht mehr Teil des VfB Stuttgart: Nachwuchs-Chef Thomas Krücken, von 2013 bis 2014 als U23-Coach im Einsatz, steht seit Anfang diesen Monats in Diensten von Manchester City. Als sein Nachfolger wurde diese Woche Stephan Hildebrandt präsentiert.
Heimspiel auf Top-Niveau
„Hoffe zwo“ geht mit dem Rückenwind von fünf Siegen in Folge in diese Partie. Damit ist die in der vergangenen Saison aufgestellte zweitlängste Serie eingestellt, die längste – ebenfalls aus der vergangenen Runde – liegt bei neun. Eine weitere Bestmarke könnte zudem egalisiert werden: Bleibt die Wagner-Elf am Sonntag ohne Gegentreffer, würde sie zum vierten Mal hintereinander ein Pflichtspiel „zu null“ beenden.
Um den Kasten sauber zu halten, bedarf es einer Top-Leistung, denn Wagner beschreibt die Stärken des VfB wie folgt: „Stuttgart bringt viel Spielfreude und eine offensive Wucht auf den Platz, in den jüngsten Begegnungen hat sich der VfB zudem auch defensiv stabilisiert.“ Wie man gegen den VfB „zu null“ spielen kann, hat dessen Lokalrivale Stuttgarter Kickers beim 2:0-Sieg im von beiden Teams genutzten Waldaustadion aufgezeigt. Wie man die Defensive knacken kann, machte der FC Homburg beim 8:1 Mitte September deutlich. Allerdings sollte man die Fiedler-Truppe nicht an diesen beiden Partien messen, es gab auch beeindruckende Siege wie zum Beispiel gegen die U23-Teams aus Mainz (4:0) und Frankfurt (6:0), die Warnung genug sein sollten.
„Wir freuen uns auf ein Heimspiel auf Top-Niveau, das den Abschluss einer tollen Hinserie bildet“, so Wagner. „Wichtig wird sein, dass wir bei uns bleiben und wie immer unser Spiel spielen. Ich bin gespannt, wie weit unsere Truppe ist, und sehr optimistisch. Der Stuttgarter Offensivkraft werden wir unsere eigene sowie eine stabile Defensive entgegensetzen.“
Das Aufeinandertreffen des Tabellenzweiten (TSG) gegen den Vierten (VfB) ist nicht das einzige Top-Match dieses Spieltags. Parallel treffen in Stuttgart-Degerloch die Kickers (1.) und der FC Homburg (3.) aufeinander. Heißt also auch: Bei nur einem Zähler Rückstand auf Platz eins kann „Hoffe zwo“ zum Abschluss der Hinrunde sogar noch an die Spitze stürmen. Letztmals war das im August 2016 der Fall.
TSG 1899 Hoffenheim II – VfB Stuttgart II
Sonntag, 12. November, 14 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion