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AKADEMIE
06.11.2023

Gestern TSG-Akademie, heute … (XV): Mit Geduld zum Debüt in Liga eins

Viele seiner einstigen Teamkollegen aus der Hoffenheimer U19, die in der Saison 2013/14 den Deutschen Meistertitel feierten, haben in den vergangenen Jahren in der Fußball-Bundesliga debütiert. Benedikt Gimber musste sich etwas länger gedulden – am Sonntag war es dann so weit: Beim 2:0 des 1.FC Heidenheim, zu dem der 26-Jährige vor der Saison gewechselt war, gegen den VfB Stuttgart spielte Gimber nach mehreren Wochen im zweiten Glied sogar durch. Das würdigen wir in der 15. Ausgabe unserer Serie „Gestern TSG-Akademie, heute …“.

Ein Sonderlob von Coach Schmidt nach der Premiere

Das Debüt im deutschen Fußball-Oberhaus schien bereits am 3. September zum Greifen nah. Als der 1.FC Heidenheim bei Borussia Dortmund gastierte und dem Fast-Meister aus der Vorsaison einen bravourösen Kampf lieferte, stand „Benne“ Gimber in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte in kompletter Montur an der Seitenlinie bereit. Trainer Frank Schmidt überlegte, den Defensivakteur einzuwechseln, zögerte jedoch. Die Minuten zogen ins Land, und als der Schiedsrichter schlussendlich abpfiff und die Württemberger mit dem 2:2 ihren ersten Punktgewinn überhaupt in Liga eins bejubelten, war Gimber seinem großen Ziel zwar nahegekommen, erreicht hatte er es jedoch nicht. Noch nicht.

Das änderte sich am vergangenen Sonntag, als Schmidt Gimber in die erste Elf beorderte und damit keine Zweifel mehr am Debüt offenließ. Angedeutet hatte sich die Premiere bereits unter der Woche, als der frühere deutsche U20-Nationalspieler in der zweiten Runde des DFB-Pokals in der Partie bei Borussia Mönchengladbach ab der 46. Minute mitwirken durfte. Die Heidenheimer hatten zur Pause 0:3 zurückgelegen. Mit Gimber auf dem Feld steigerten sie sich, abzulesen am Endergebnis von 1:3. Gimber ging also mit Rückenwind ins Duell mit dem VfB – und bejubelte nach den 90 Minuten plus Nachspielzeit einen 2:0-Erfolg.

Hinterher gab’s von Coach Schmidt im „kicker“ ein Sonderlob: "Riesenkompliment, er durfte bisher nicht ran, da kann man den Trainer kritisieren, warum eigentlich nicht? Aber manchmal muss man auf seine Chance warten und dann durch die Tür durchgehen, das hat er für dieses Spiel gemacht.“

Gimber selbst hielt sich mit seiner Freude verständlicherweise ebenfalls nicht zurück: „Dieses Spiel hat für mich eine extrem große Bedeutung, es war mein erstes Spiel in der Bundesliga. Wir haben alle elf zusammen mit Mann und Maus verteidigt, das hatten wir uns vorgenommen, dass genau das unsere Basis ist, wohin wir zurückfinden mussten, das ist uns auch richtig gut gelungen.“

Bemerkenswert: Gegen die Stuttgarter lief der langjährige Kapitän des SSV Jahn Regensburg in der Innenverteidigung auf – also auf jener Position, die er in seiner Zeit als Jugendfußballer in Hoffenheim oft besetzt hatte. 21 Spiele für die U17, 34 Partien für die U19 und 21 Einsätze in der U23 schlugen zu Buche, den letzten bestritt er im Finale um die Deutsche U19-Meisterschaft am 29. Mai 2016 gegen Borussia Dortmund (3:5).

Zwei Jahre zuvor war er bereits in den beiden Vorschlussrundenspielen gegen Schalke 04 (1:0; 0:0) sowie im Finale gegen Hannover 96 (5:0) zum Einsatz gekommen. In den Jahren nach der Zeit in Hoffenheim entwickelte er sich im defensiven Mittelfeld zum Leistungsträger in der 2. Bundesliga mit Stationen unter anderem beim Karlsruher SC, FC Ingolstadt und eben in Regensburg. Ob er seine Karriere in der Bundesliga nun wieder im Abwehrzentrum vorantreiben wird, darf mit Spannung beobachtet werden. Am kommenden Samstag könnte sein Gegenspieler in München Harry Kane heißen …

Sessa läutet das Ende von Galms Engagement in Sandhausen ein

Wir bleiben bei einem Spieler, der im Jahr 2014 ebenfalls mit der U19 der TSG Deutscher Meister geworden ist – und der nun einen Anteil daran hatte, dass die Zeit von Danny Galm als Trainer des SV Sandhausen in der 3. Liga frühzeitig zu Ende gegangen ist. Zur Erinnerung: In unserem Serienteil im Oktober hatten wir über Coach Galm, einst unter anderem für die TSG-U17 zuständig, und seine Gruppe an Spielern mit Akademie-Vergangenheit beim SVS berichtet. Dass der Profifußball ein schnelllebiges Geschäft ist, wurde kurz darauf einmal mehr untermauert: Galm wurde am 22. Oktober nach einem 2:2 gegen den SC Verl freigestellt. Den Ausgleichstreffer für den SCV erzielte ein in der TSG-Akademie alter Bekannter: Nicolás Sessa, Teamkollege von Gimber beim Titelgewinn vor bald zehn Jahren und in den vergangenen Jahren zumeist in der 3. Liga aktiv.

Aktuell kommt der Deutsch-Argentinier (Spitzname zu seiner Zeit in Hoffenheim: „Gaucho“) auf 95 Einsätze in Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Er war zudem zwei Mal in der 2. Bundesliga für den FC Erzgebirge Aue am Ball. Mit dem 1.FC Kaiserslautern stieg er im Sommer 2022 erneut in die Zweite Liga auf, entschied sich jedoch für den Wechsel nach Verl, wo er aktuell bei ordentlichen drei Treffern in sieben Spielen in dieser Saison und mit dem SCV auf Rang fünf steht.

Zur TSG Hoffenheim war Sessa in der Saison 2012/13 als U17-Spieler gestoßen und über die U19 in die U23 aufgerückt. Er blieb bis Januar 2017. Später spielte er noch für den VfB Stuttgart II und den VfR Aalen. Bei den Stuttgartern zählte er sogar drei Mal in der Bundesliga zum Spieltagskader. Zum Debüt kam es – anders als nun bei Benedikt Gimber – jedoch (noch) nicht.

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Gestern Akademie, heute ... - die bisherigen Beiträge

  1 | Debüts und ein besonderer Doppelpack
  2 | Der schönste Moment
  3 | Vorliebe für Fallrückzieher
  4 | Tor zum Einstand, Assist zum Geburtstag
  5 | Vom Spieler zum Chefcoach
  6 | Von Schleifern und heilenden Händen
  7 | Raus aus dem Keller in Liga zwei
  8 | Die Klasse von 2011
  9 | Absolventen in Freiberg vereint
10 | Umwege, die zum Ziel führen
11 | Neues Glück als „Lilien“
12 | Erfolgreiche Torwartschule
13 | Die Klasse von 2008
14 | Hoffnungsträger an der Ruhr

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