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AKADEMIE
17.10.2023

Gestern TSG-Akademie, heute … (XIV): Hoffnungsträger an der Ruhr

Fußballkarrieren verlaufen individuell – bei mittlerweile 72. Laufbahnen stand vor dem Debüt in einer großen europäischen Ersten Liga (mindestens) ein Einsatz für ein Team aus der TSG-Akademie. Im 14. Teil unserer Serie „Gestern Akademie, heute …“ blicken wir zurück auf die Premiere des früheren TSG-Nachwuchsspielers Moritz-Broni Kwarteng in der Bundesliga – und welchen Weg er bis dahin zurückgelegt hat. Außerdem beleuchten wir ein Quintett des Drittligisten SV Sandhausen.

Über Hoffenheim, Hamburg und Magdeburg zum Bundesliga-Debüt

Er ist die Nummer 72: Moritz-Broni Kwarteng ist seit dem siebten Spieltag der „jüngste“ Debütant mit Vergangenheit in der TSG-Akademie in der Fußball-Bundesliga (oder einer vergleichbaren europäischen Liga). Wobei „jung“ hier nicht auf das Alter des 25-Jährigen in Diensten des VfL Bochum abzielt, sondern auf die chronologische Reihenfolge aller „Akademie-Debütanten“ auf hochklassiger Erstliga-Ebene im Profifußball seit dem Jahr 2008 – also seit dem ersten Spiel der TSG Hoffenheim in der Bundesliga (16. August 2008, 3:0 beim FC Energie Cottbus). Die Partie seinerzeit in der Lausitz nutzte Matthias Jaissle als erster TSG-Akademiker zum Bundesliga-Debüt.

Jaissle als Nummer eins (oder „ältester“ Debütant), Kwarteng als Nummer 72. Der eine ist mittlerweile nach frühem Karriereende als aktiver Fußballer Trainer (in Saudi-Arabien bei al-Ahli), der andere hat seine Laufbahn als Bundesligaprofi noch vor sich. Kwarteng, im Sommer vom 1. FC Magdeburg ins Ruhrgebiet gewechselt, hätte für die Bochumer wahrscheinlich früher debütiert, eine Verletzung bremste ihn jedoch zu Saisonbeginn aus. Beim VfL, der noch auf seinen ersten Sieg in dieser Spielzeit wartet und momentan die 16. Position belegt, gilt er als Hoffnungsträger. In der Partie bei RB Leipzig half er ab der 73. Minute mit, ein 0:0 über die Zeit zu bringen.

Kwarteng war in der TSG-Akademie für die A-Junioren aktiv. Zwei Spielzeiten in der U19-Bundesliga Süd/Südwest brachte er im Hoffenheimer Dress hinter sich (2015/16, 2016/17). Die Bilanz: 29 Einsätze, einige Torvorlagen, aber keine eigenen Treffer. Im Sommer 2017 wechselte der gebürtige Stuttgarter, der auch beim VfB sowie bei RB Leipzig in der Jugend haltmachte, zum Hamburger SV II. Für die „Rothosen“ reichte es später zu drei Einsätzen bei den Profis in Liga zwei, zwischen Juli 2021 und Januar 2022 war Kwarteng jedoch ein halbes Jahr vereinslos. Die Karriere nahm erst in Magdeburg wieder Schwung auf (zehn Treffer in der Saison 2022/23 in der 2. Bundesliga) – sie mündete nun in der Erstliga-Premiere.

Übrigens: Kwarteng war am vergangenen Spieltag nicht der einzige frühere TSG-Akademiker, der erstmals in Deutschland Erstligaluft schnupperte – dies tat auch Andreas Müller beim 2:1 seines SV Darmstadt 98 beim FC Augsburg. Über Müllers Werdegang haben wir bereits in unserem Serienteil im Juli berichtet.

Galm versammelt Akademie-Absolventen am Hardtwald

Wir springen von der Bundes- in die Dritte Liga – genauer gesagt, zum SV Sandhausen, der sich als Absteiger das Ziel gesetzt hat, den direkten Wiederaufstieg zu meistern und dabei auf mehrere Protagonisten setzt, die in der TSG-Akademie ihre Spuren hinterlassen haben. Angefangen beim Trainer: In Danny Galm coacht ein langjähriger Linienchef Hoffenheimer Jugendteams den SVS.

Der 37-Jährige arbeitete zwischen 2016 und 2021 in der TSG-Akademie und war unter anderem für die U17 verantwortlich. Zur Saison 2021/22 übernahm er die U19 des FC Bayern, der er zwei Jahre später zugunsten des Wechsels an den Hardtwald den Rücken kehrte.

In seinem Kader hat Galm mehrere frühere Hoffenheimer Nachwuchskräfte versammelt. Max Geschwill spielte zehn Jahre für die TSG, angefangen mit dem Wechsel in die U13 im Jahr 2013, über Stationen in sämtlichen Jugendteams bis hin zu vier Nominierungen für den Spieltagskader der Profis in der Bundesliga. In seiner letzten Saison in Hoffenheim war Geschwill Kapitän der U23. Nun dirigiert er die Abwehr in Sandhausen als Fixpunkt: Er verpasste bis dato keine einzige Minute in der Dritten Liga.

Nur marginal weniger Spielzeit sammelte David Otto, der einmal in der 80. Minute ausgewechselt wurde und ansonsten immer durchspielte. Der 24-Jährige, der auch drei Partien für die TSG in der Bundesliga bestritt, fand über die Stationen 1. FC Heidenheim, Jahn Regensburg und FC St. Pauli den Weg zu den Schwarz-Weißen und ist mit vier Treffern aktuell deren erfolgreichster Knipser.

Verspätet, also kurz vor dem Ende der Transferphase, stieß Jonas Weik Ende August vom VfB Stuttgart II zu den Sandhäusern. Der Linksverteidiger lief zwischen 2016 und 2018 in der TSG-Akademie und unter anderem für die U17 auf (unter Galm), spielte anschließend noch für Waldhof Mannheim und den FC-Astoria Walldorf und ist in Sandhausen nach zwei Einwechselungen zu Beginn mittlerweile gesetzt.

Das gilt aus dem Quartett der Akademie-Ehemaligen in Sandhausen einzig nicht für Torhüter Daniel Klein, den der Drittligist vom FC Augsburg ausgeliehen hat. Der Schlussmann war in Hoffenheim zwischen 2016 und 2021 aktiv und damit – wie auch Max Geschwill – als Stammspieler Mitglied des Youth-League-Aufgebots in der Saison 2018/19. In Sandhausen ist Klein momentan die Nummer zwei.

Galm, Geschwill, Otto, Weik und Klein belegen mit dem SVS nach elf Spieltagen den neunten Platz. Der Rückstand auf Regelationsplatz drei beträgt fünf Zähler.

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Gestern Akademie, heute ... - die bisherigen Beiträge

  1 | Debüts und ein besonderer Doppelpack
  2 | Der schönste Moment
  3 | Vorliebe für Fallrückzieher
  4 | Tor zum Einstand, Assist zum Geburtstag
  5 | Vom Spieler zum Chefcoach
  6 | Von Schleifern und heilenden Händen
  7 | Raus aus dem Keller in Liga zwei
  8 | Die Klasse von 2011
  9 | Absolventen in Freiberg vereint
10 | Umwege, die zum Ziel führen
11 | Neues Glück als „Lilien“
12 | Erfolgreiche Torwartschule
13 | Die Klasse von 2008

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