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02.09.2023

U19 stürmt ins DFB-Pokal-Achtelfinale

Was für ein Auftritt! Mit einem bemerkenswerten 6:0 (3:0)-Erfolg gegen Borussia Dortmund hat die U19 nicht nur das Achtelfinale im DFB-Pokal der Junioren erreicht, sondern nach dem enttäuschenden 1:2 in der Vorwoche gegen den TSV 1860 München auch noch restlos überzeugt. 150 Zuschauer im Dietmar-Hopp-Stadion sahen eine attraktive Begegnung mit einem selbst in der Höhe gerechtfertigten Ergebnis.

Vor dem Anpfiff verlas Stadionsprecher Horst Heinlein die traurige Nachricht vom Tod des langjährigen TSG-Betreuers Hans Schobes und rief zu einer Schweigeminute auf. Anschließend gaben die Hoffenheimer, die entsprechend mit einem Trauerflor spielten, Vollgas – und gingen schon nach fünf Minuten in Führung. Paul Hennrich war an der Strafraumgrenze gelegt worden, Melvin Onos legte sich die Kugel zurecht und zwirbelte sie in die linke Ecke.

Das 1:0 gab dem ohnehin selbstbewusst auftretenden Team von Trainer Tobias Nubbemeyer noch mehr Sicherheit, während der Tabellenführer der Bundesliga West nicht so richtig in Fahrt kam. Die Partie wurde dann auch etwas ruppig, in der 19 Minute lagen gleich zwei Gelb-Schwarze schreiend am Boden, konnten aber dann doch weiterspielen.

Die Nubbemeyer-Elf war im ersten Durchgang das klar spielbestimmende Team. Immer wieder setzte das Mittelfeld Max Moerstedt in Szene, der zwar das ein oder andere Mal im Abseits stand, seinen großen Auftritt aber noch bekommen sollte. In der 22. Minute köpfte er eine Freistoß-Hereingabe Florian Michelers freistehend BVB-Keeper Marlon Zacharias in die Arme, kurz darauf blockte ihn Rafael Lubach in letzter Sekunde.

Doppelpack Moerstedt vor der Pause

In der Schlussphase der ersten Hälfte schalteten die Hausherren noch einmal einen Gang hoch. Die Unruhe, die von der Seitenlinie hereingetragen wurde, schien sie zu beflügeln. Nach Hennes Behrens‘ langem Einwurf schaltete Onos am schnellsten, brachte den Ball von der Grundlinie vors Tor, wo ihn Moerstedt aus einem Meter über die Linie spitzelte. Die Nerven lagen nun bei den Gästen blank, und mit dem Pausenpfiff traf Moerstedt erneut. Blessing Makandas Direktablage in Richtung kurzer Pfosten nahm der Nationalspieler dankend an und drosch sie neben den Pfosten zum 3:0 ins Tor. Die beste Möglichkeit der Dortmunder vereitelte TSG-Verteidiger Lars Strobl, der in der Nachspielzeit einen Schuss von Charles Herrmann blockte.

Dass gegen einen Gegner wie Dortmund auch dieser klare Vorsprung zur Pause keine Garantie ist, zeigten die Gelb-Schwarzen direkt nach Wiederanpfiff, als sie mit viel Wut im Bauch auf den frühen Anschlusstreffer drängten. TSG-Schlussmann Ferdi Gebert bekam in den ersten zehn Minuten mehr zu tun als in der gesamten ersten Halbzeit.

Onos verpasst, legt dann zwei Mal auf

Die TSG hielt den Dortmunder Angriffen allerdings stand, und schaltete dann auch offensiv wieder einen Gang hoch. In der 60. Minute jubelte Onos bereits, als er sich nach Behrens‘ starker Vorarbeit aus fünf Metern die Ecke aussuchen konnte, aber ein herbeigrätschender Dortmunder noch auf der Linie klärte. Der Rest war Slapstick, der Ball flipperte durch den Fünfer, landete aber nicht im Tor. Dafür eine Minute später, als Makanda das Spielgerät stark behauptete, Onos bediente und der im rechten Moment auf Hennrich querlegte. 4:0 nach 61 Minuten, das war bei allem Respekt die Entscheidung. Wer das anders sah, wurde eines Besseren belehrt, als Makanda einen Pass des entfesselten Onos zum 5:0 einnetzte (70.).

Den Schlusspunkt setzte Milan Rehuš mit einem direkt verwandelten Freistoß in der 90. Minute. Die U19 ist mit einem Wow-Spiel ins Achtelfinale gestürmt - und hat Selbstvertrauen vollgetankt.

"Die vergebenen Chancen aus den letzten beiden Spielen haben wir heute genutzt", freute sich Nubbemeyer nach diesem denkwürdigen Auftritt. "Die Jungs waren vor dem Tor bedingungslos konsequent und haben das Momentum genutzt, so dass sich das Endergebnis besser liest als zuletzt. Das war heute eine sehr erwachsene Performance und wir ziehen verdient in die nächste Runde ein."

TSG 1899 Hoffenheim – Borussia Dortmund 6:0 (3:0)
Hoffenheim:
Gebert - Strobl (87. Girmann), Behrens, Erdal, Frees, Dağdeviren (83. Faß), Makanda, Micheler, Moerstedt (83. Gabriel), Onos (79. Krasniqi), Hennrich (83. Rehuš).
Dortmund:
Zacharias - Kabar (21. Ubani, 46. Onofrietti), Mane (69. Meiser), Korzynietz, Garcia, Lubach, Brunner (77. König), Campbell, Herrmann (77. Diallo), Wätjen, Krevsun.
Tore:
1:0 Onos (5.), 2:0 Moerstedt (39.), 3:0 Moerstedt (45.+1), 4:0 Hennrich (61.), 5:0 Makanda (70.), 6:0 Rehuš (90.). Zuschauer: 237. Schiedsrichter: Jannis Jäschke. Karten: Gelb für Frees, Strobl, Dağdeviren / Garcia, Lubach, Wätjen, Herrmann.

Daten & Fakten zum Spiel »

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