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AKADEMIE
01.09.2023

TSG trauert um Hans Schobes

Mit großer Bestürzung hat die TSG Hoffenheim vom Tod ihres langjährigen Betreuers Hans Schobes erfahren. Schobes war von 2004 bis Sommer 2021 unverzichtbarer Teil der TSG-Akademie und hat in diesen Jahren viele Trainer, Spieler und Funktionäre geprägt und begleitet. Am Donnerstagmorgen ist er im Kreis seiner Familie im Alter von 67 Jahren nach kurzer Krankheit friedlich eingeschlafen. Ein Nachruf.

„Wir sind sehr traurig über diese schlimme Nachricht und wünschen seiner Frau, seinen Kindern und Enkelkindern die nötige Kraft, um diesen Verlust so gut es geht zu verarbeiten“, sagt TSG-Präsident Kristian Baumgärtner. „Hans Schobes hat 17 Jahre mit viel Herzblut alles für die Jugend der TSG gegeben, mit seinem markanten und stets freundlichen Auftreten war er eine Institution. Er wird uns sehr fehlen und wir werden die Erinnerung an ihn immer bewahren.“

Schobes selbst bezeichnete sein TSG-Engagement als „Bratwurst-Idee“. Im Sommer 2004 wurde er bei einem Grillfest vom damaligen A-Jugend-Cheftrainer Uwe Wolf gefragt, ob er nicht neben seinem Hauptberuf bei einer Versicherung auch Betreuer bei einem aufstrebenden Fußballverein sein wolle. Schobes wollte – und ahnte wohl nicht, wieviele schöne Momente und spätere Bundesliga-Fußballer und -Trainer er erleben würde.

1982 siedelte der gebürtige Magdeburger mit seiner Frau Heike aus der Deutschen Demokratischen Republik in den Westen über, die Familie wurde 1989 in Mauer heimisch. Über seine bewegte Vergangenheit in der DDR wollte Schobes nie reden. „Darüber sprechen wir, wenn ich mal in Rente gehe“, doch dazu ist es nie gekommen. Der Fußballverrückte nahm sich selbst nie zu wichtig und stellte sein Handeln immer zu 100 Prozent in den Dienst der TSG. So sehr er sich auf den im Juni 2021 angetretenen Ruhestand freute, so geriet seine Stimme bei der offiziellen Verabschiedung doch etwas ins Stocken. Nur wenige Monate später erfuhr er von seiner heimtückischen Krankheit. Doch Hans Schobes gab sich, wie es nunmal seine Art war, kämpferisch. Wenige Wochen vor seinem 68. Geburtstag hat er diesen Kampf nun verloren.

"Schmerzhafter Verlust für TSG-Familie"

„Diese traurige Nachricht macht uns alle sehr betroffen“, sagt Geschäftsführer Sport Alexander Rosen, der Schobes aus seiner Zeit als Leiter der TSG-Akademie und U19-Interimstrainer (2010-13) bestens kannte. „Hans war ein Mensch, der es verstand, jeden mit seiner Empathie, Herzlichkeit, Loyalität und Hilfsbereitschaft einzunehmen. Jeder, der wie ich die Freude hatte, mit ihm zusammenzuarbeiten, weiß, wie sehr die TSG-Familie dieser Verlust schmerzt. Wir verlieren einen besonderen Menschen, der für unzählige Mitarbeiter und Spieler von großer Bedeutung war und der hier tiefe Spuren hinterlassen hat. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, der wir in dieser schwierigen Zeit viel Kraft und Stärke wünschen.“

Hans Schobes war für die TSG-Talente mehr als jemand, der am Wochenende die Trikots richtete und für reibungslose Abläufe sorgte. „Ich habe mich immer auch als väterlichen Freund für die Spieler gesehen und hoffe, dass sie mich auch so wahrgenommen haben“, sagte er einmal. Für die jungen Heranwachsenden war er als Vertrauensperson gefragt und für die neuen Trainer eine wichtige Stütze in deren Einarbeitungszeit.

17 Jahre TSG haben Schobes viele unvergessliche Erlebnisse beschert, unter anderem die Deutschen Meisterschaften mit der U17 (2008) und der U19 (2014). „Der größte Gänsehaut-Moment für mich war die Zeremonie nach dem DFB-Pokalsieg der U19 im Berliner Olympiastadion im Mai 2010. Nach der Regenschlacht im Finale gegen Hertha BSC aufgeregt durch die Katakomben zu geistern, dann da unten auf dem heiligen Rasen zu stehen und von 15.000 Menschen gefeiert zu werden, das war etwas ganz Besonderes.“

Die Frage, welche Trainer und welche Spieler den größten Eindruck hinterlassen haben, beantwortete Schobes bei seinem Renten-Eintritt mit der Gelassenheit eines Mittsechzigers: „Jeder Trainer hatte seine eigene Art und ich kam mit allen gut klar. Bei dem einen sind die Flaschen durch die Kabine geflogen, der andere war eher ruhig und besonnen.“ Und die Spieler? „Natürlich steht man dem einen näher als dem anderen. Aber ich habe sie alle ins Herz geschlossen. Den, der ein Rabauke war und mal zur Strafe für ein Fehlverhalten im Trainingslager alle Teller abräumen musste und heute in der Bundesliga spielt genauso wie den, der kein Profi wurde, aber im Berufsleben seinen Mann steht. Ich mache da keine Unterschiede, ob Karriere oder nicht – ich hatte einfach nur viel Freude daran, mit jungen Menschen zu arbeiten.“

Hans Schobes ist ein fester Bestandteil der TSG-Geschichte. Frühere Spieler und Trainer haben sich zu Wort gemeldet, nachdem die traurige Nachricht zu ihnen gedrungen war. Die U19 wird beim DFB-Pokal-Spiel am Samstag gegen Borussia Dortmund einen Trauerflor tragen, ebenso die U17 im Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg.

Mach’s gut, Hans. Wir werden Dich, Dein Wirken und Deinen Enthusiasmus in Erinnerung behalten!

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