Nächster Coup: U19 bezwingt nach Dortmund auch die Bayern

Die U19 hat nachgelegt und ihre derzeit starke Verfassung auch in der Bundesliga Süd/Südwest der A-Junioren bestätigt. Gegen den auf Tabellenplatz zwei angereisten FC Bayern München setzte sich das Team von Trainer Tobias Nubbemeyer mit 5:2 (3:0) durch – der nächste Coup, nachdem der September bereits mit einem 6:0 im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund begonnen hatte.

Gleich zwei Streaming-Teams vor Ort, die die Partie live im Internet übertrugen, reger Betrieb im Stadion schon weit vor dem Anpfiff, dazu bestes Wetter mit strahlendem Sonnenschein – die Voraussetzungen für ein Spitzenspiel in der A-Junioren-Bundesliga am Freitagabend waren gegeben. Auf dem Balkon oberhalb der Trainerbänke rückten die Stative eng zusammen, um die Partie lückenlos zu dokumentieren – die Kameras fingen sogleich eine muntere Anfangsphase ein, in der Max Moerstedt in der ersten Minute direkt verheißungsvoll in den Strafraum geschickt wurde, der Pass allerdings etwas zu steil geriet.

Die Hoffenheimer, unverändert im Vergleich zum 6:0 im DFB-Pokal über Borussia Dortmund, legten in den ersten Minuten weitere Angriffe nach, die allerdings nicht final abgeschlossen wurden. Auf der Gegenseite kombinierten sich die Bayern erstmals in der achten Minute vor den Strafraum, der Linksschuss von Adam Aznou war dann leichte Beute für TSG-Schlussmann Ferdinand Gebert.

Eine Standardsituation leitete die erste richtige Chance für die Kraichgauer ein: Florian Micheler flankte einen Freistoß von rechts in den Strafraum, dort köpfte Lars Strobl den Ball knapp am linken Pfosten vorbei (14.). Micheler behielt seine Rolle auch in der 17. Minute bei, als er mit starkem Steilpass nach Balleroberung von Paul Hennrich Moerstedt bediente, der Lupfer des Angreifers aber knapp über die Latte strich.

Drei Tore in acht Minuten

Richtig rund ging es schließlich ab der 30. Minute: Auf der rechten Seite erlief Moerstedt einen Ball und schüttelte seinen Gegenspieler ab. Der Pass in die Mitte saß, Melvin Onos war mitgelaufen und vollendete punktgenau zum 1:0 in die linke Ecke.

Nur gut 60 Sekunden später legte die TSG nach: Blessing Makanda erwischte die Bayern nach einem abgefangenen Angriff eiskalt, fand Moerstedt im Strafraum, der genug Zeit hatte, um seinen U17-Europameisterkollegen im Münchener Tor, Max Schmitt, auszugucken und in die rechte Ecke einzuschieben – 2:0 (31.)!

Und damit nicht genug bis zur Pause – denn das schnörkellose Spiel in die Spitze ging auch in er 37. Minute perfekt auf: Diesmal war es der erste Torschütze, Melvin Onos, der Paul Hennrich auf die Reise schickte – der Mittelfeldakteur tat es seinen Kollegen gleich und traf ebenfalls ansatzlos in die Maschen! Mit dem 3:0 ging es in die Kabinen.

Joker Rehuš sticht doppelt

Das Ziel für den zweiten Durchgang war klar: Die Hoffenheimer wollten die Anfangsphase unbeschadet überstehen, um den Münchenern in der Folge endgültig den Zahn zu ziehen. Der Plan ging allerdings nicht auf: Bereits in der 47. Minute verhängte Schiedsrichter Sebastian Hilsberg einen Handelfmeter zu Gunsten der Bayern, und Robert Ramsak verkürzte.

Gleichwohl: Die große Bayern-Druckwelle schwappte auf Dauer nicht in die TSG-Hälfte über. Vielmehr zogen die Hoffenheimer nach gut einer Stunde wieder an, verpassten es aber, für klare Verhältnisse zu sorgen. Micheler (58., vorbei), Hennrich (65.) und Diren Dağdeviren (66., beide gehalten) ließen gute Chancen liegen. Auf der Gegenseite klärte der für den angeschlagen ausgeschiedenen Kelven Frees eingewechselte David Girmann einen Ramsak-Abschluss im Fünfmeterraum (69.).

Die Partie lief auf die Ziellinie zu – und die Schlussphase hatte es in sich: Der eingewechselte Milan Rehuš stellte nach einem Konter und auf Zuspiel von Makanda aus kurzer Distanz den alten Abstand wieder her (84.). Die Bayern kamen durch Javier Fernandez per Kopf nach einer Ecke zwar noch mal heran (86.) – doch Joker Rehuš, der schon gegen den BVB gestochen hatte, zog endgültig den Schlussstrich unter die Partie, als er den Ball nur eine Minute später spektakulär in den Winkel hämmerte (87.). Der Sieg war kurz darauf unter Dach und Fach!

„Die Mannschaft kämpft füreinander, unterstützt sich gegenseitig“

„Heute waren alle Spieler richtig stark. Es war nicht die Taktik oder etwas anderes entscheidend, sondern das, was die Jungs von Beginn auf dem Platz gelassen haben. Wir waren geduldig, haben das Spiel kontrolliert und das Momentum dann mit Leidenschaft auf unsere Seite gezogen. Wir schaffen es zudem aktuell, auch schwierige Phasen im Spiel zu managen, etwa direkt nach der Pause. Die Mannschaft kämpft füreinander, unterstützt sich gegenseitig. Jetzt geht es darum, die Leistung zu bestätigen“, betont TSG-Coach Tobias Nubbemeyer nach der Partie.

Für die U19 geht es am Sonntag in der kommenden Woche um 13 Uhr mit der Partie beim 1. FC Nürnberg weiter.

TSG 1899 Hoffenheim – FC Bayern München 5:2 (3:0)

Hoffenheim: Gebert - Strobl, Behrens, Erdal, Frees (63. Girmann), Dağdeviren, Makanda, Micheler, Moerstedt (80. Faß), Onos, Hennrich (74. Rehuš).
München: Schmitt – Aznou, Hennig, Darwich, Scholl, Becker, Jensen, Fernandez, Ramsak, Licina (68. Schuhbauer), Scott (68. Rüger).
Tore: 1:0 Onos (30.), 2:1 Moerstedt (31.), 3:0 Hennrich (37.), 3:1 Ramsak (47., Handelfmeter), 4:1 Rehuš (84.), 4:2 Fernandez (86.), 5:2 Rehuš (87.). Zuschauer: 250. Schiedsrichter: Sebastian Hilsberg. Karten: Gelb für Hennig, Cheikh, Jensen.