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AKADEMIE
07.07.2023

Gestern TSG-Akademie, heute … (XI): Neues Glück als „Lilien“

In der TSG-Akademie haben sie, obwohl sie gleichen Jahrgangs sind, nie zusammengespielt. Nun sind zwei ehemalige Hoffenheimer erstmals Teamkollegen – und das auch noch in einem Bundesliga-Kader. Der elfte Teil unserer Serie „Gestern TSG-Akademie, heute …“ zeichnet die Wege dieser beiden Jungs nach, die sich hartnäckig nach oben gekämpft haben und nun von ihrem Bundesliga-Debüt träumen dürfen.

Stojilković steigt auf

Filip Stojilković hat das schon einmal erlebt: Nach dem Schlusspfiff vor einer prall gefüllten Tribüne mit den Fans jubeln. Der Schweizer kann das. Im März 2019 feierte der Stürmer mit der Hoffenheimer U19 den sensationellen 4:2-Erfolg im Youth-League-Viertelfinale gegen Real Madrid. Knapp vier Jahre später zelebrierte der mittlerweile 23-Jährige den Bundesliga-Aufstieg mit dem SV Darmstadt 98. Sein Vertrag mit den „Lilien“ läuft noch vier Jahre – gut möglich also, dass der nächste Akademie-Absolvent demnächst sein Bundesliga-Debüt feiert.

Die Karriere des Schweizer U21-Nationalspielers verlief nicht geradlinig, passt aber zum seinem Typ. Als Stojilković im August 2018 vom FC Zürich in die TSG-Akademie kam, brachte er ein paar Gramm zu viel mit. Doch der damals 18-Jährige erarbeitete sich mit seiner unkonventionellen Spielweise schnell einen Stammplatz, traf in 20 Einsätzen in der A-Junioren-Bundesliga sieben Mal, hob sich aber seine großen Auftritte für die internationalen Partien auf. In der Youth League erzielte er vier Treffer, unter anderem einen sehenswerten Kopfball zum 1:0 beim eingangs erwähnten 4:2 gegen Real, obwohl er nur einmal über die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand. Nach nur einer Saison kehrte der Stürmer in seine Heimat zurück, wo er zunächst beim FC Wil anheuerte, dann zum FC Sion wechselte und später an den FC Aarau verliehen wurde, mal Zweite, mal Erste Liga spielte. Zurück in Sion startete Stojilković schließlich durch, traf in eineinhalb Spielzeiten 16 Mal in Schwarze, ehe ihn die „Lilien“ im Winter ans Böllenfalltor holten. Zum Aufstieg der Hessen steuerte der Ex-Hoffenheimer in 15 Einsätzen drei Tore bei. Die Saison war für ihn da allerdings noch nicht zu Ende: Bei der noch laufenden U21-EM in Georgien/Rumänien gehörte Stojilković zum Kader der Eidgenossen, konnte aber das 1:2 nach Verlängerung im Viertelfinale gegen Spanien nicht verhindern.

Müllers Durchmarsch

Ein weiterer Akademie-Absolvent, dessen Karrierekurve nicht schnurstracks, aber immerhin zuletzt kontinuierlich nach oben ging, ist Andreas Müller. Was den 22-Jährigen darüber hinaus noch mit Stojilković eint: Selber Jahrgang (2000), selber Verein. Denn vor wenigen Wochen unterschrieb auch der Mittelfeldspieler beim SV Darmstadt 98. Acht Jahre, von 2009 bis 2017, war Müller für die TSG am Ball und absolvierte mehrere Einsätze in der B-Junioren-Bundesliga. Seinen größten Moment hatte er im November 2016, als er als „Joker“ eine Minute vor Schluss gegen den SC Freiburg zum 3:2-Siegtreffer einnetzte. Coach Marcel Rapp, unter dem später auch Stojilković trainierte (eine weitere Gemeinsamkeit), hatte Müller erst zwei Minuten zuvor eingewechselt.

Der gebürtige Sinsheimer Müller schloss sich anschließend der U19 des FC-Astoria Walldorf an. Zur gleichen Zeit, als Stojilković mit der TSG-U19 beim Youth-League-Final-Four in Nyon spielte, debütierte Müller im Herrenfußball, als er Ende April 2019 für den FC-Astoria Walldorf II gegen den SV Schwetzingen (5:1) auf dem Platz stand. Nach weiteren Verbandsliga-Einsätzen rückte er im Frühjahr 2020 zum Stammspieler in der „Ersten“ auf, wo er unter anderem auch gegen „Hoffe zwo“ überzeugen konnte, doch nach nur vier Spielen machte ihm die Corona-Unterbrechung einen vorläufigen Strich durch die Rechnung. Obwohl er sich in der Regionalliga ab März nicht weiter beweisen konnte, holte ihn der 1.FC Magdeburg in die 3. Liga. Mit dem FCM stieg Müller in die 2. Bundesliga auf. Zwar setzte ihn seit Februar ein Syndesmosebandriss außer Gefecht, der SV Darmstadt sicherte sich seine Dienste dennoch – so dass Müller persönlich der direkte Durchmarsch gelungen ist und mit etwas Glück ein baldiges Bundesliga-Debüt bevorsteht.

Aidonis nach Saloniki / Albanese bei Amade

Als Müller vor sechseinhalb Jahren zum 3:2 gegen Freiburg einnetzte, gehörten zwei Teamkollegen mit den Initialen AA, Antonis Aidonis und Alessandro Albanese, zu den ersten Gratulanten. Aidonis war damals Kapitän der U17. Der in Neustadt an der Weinstraße geborene Mannheimer mit griechischen Wurzeln stieß als U12-Spieler zur TSG und wechselte im Sommer 2018 zum VfB Stuttgart, für den er später zwei Bundesliga-Einsätze bestreiten sollte. Nach einer Leihe zu Dynamo Dresden und mehreren Regionalliga-Spielen für die U23 des VfB entschied sich der Innenverteidiger, in das Heimatland seiner Vorfahren zu wechseln: Aidonis hat gerade für ein Jahr bei Aris Saloniki unterschrieben.

Albanese kehrte der TSG-Akademie im Januar 2018 den Rücken und nach einer Zwischenstation bei Eintracht Frankfurts U19 in seine belgische Heimat zurück. Zuletzt an den Drittligisten Excelsior Virton ausgeliehen, trainiert Albanese ab sofort wieder bei seinem Arbeitgeber KV Oostende, der gerade aus der ersten belgischen Liga abgestiegen ist. Dort trifft er auf einen weiteren Ex-Hoffenheimer (mit den Initialen AA): Alfons Amade. „Alfi“ steht seit Juli 2021 und noch für ein Jahr in Oostende, dem Seebad an Belgiens Küste, unter Vertrag. In der Youth-League-Saison stand er sechs Mal mit Filip Stojilković auf dem Platz. Und er ist neben Marco John und Dennis Geiger der einzige Spieler, der sowohl für die U12 als auch für die Profis der TSG Hoffenheim mindestens ein Pflichtspiel bestritten hat.

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Gestern Akademie, heute ... - die bisherigen Beiträge

  1 | Debüts und ein besonderer Doppelpack
  2 | Der schönste Moment
  3 | Vorliebe für Fallrückzieher
  4 | Tor zum Einstand, Assist zum Geburtstag
  5 | Vom Spieler zum Chefcoach
  6 | Von Schleifern und heilenden Händen
  7 | Raus aus dem Keller in Liga zwei
  8 | Die Klasse von 2011
  9 | Absolventen in Freiberg vereint
10 | Umwege, die zum Ziel führen

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