Union Berlin: Kontinuierlich nach oben
Seitdem Urs Fischer Trainer von Union Berlin ist, geht es für den Klub ausschließlich in eine Richtung: nach oben. Aufstieg im ersten Jahr, nach einem elften Platz in der Premieren-Saison in der Bundesliga folgten Rang sieben und Rang fünf – aktuell kämpft Union gegen RB Leipzig um den dritten Platz, die Qualifikation für die Champions League ist nah. Bei drei Punkten Vorsprung auf den fünftplatzierten SC Freiburg und dem deutlich besseren Torverhältnis (+14 zu +6) genügt den Hauptstädtern wohl ein Sieg aus den verbleibenden beiden Partien. Nach Europa Conference League und Europa League stünde dann das nächste große Highlight in der Vereinsgeschichte bevor: die erstmalige Qualifikation für die Königsklasse.
Dabei war es in den vergangenen Jahren beinahe irrelevant, dass die wichtigsten Spieler den Verein immer wieder verließen. Im vergangenen Sommer verloren die Eisernen Top-Stürmer Taiwo Awoniyi und den jetzigen TSG-Mittelfeldmotor Grischa Prömel, in der Saison zuvor waren in Robert Andrich, Marvin Friedrich und Max Kruse ebenfalls drei wichtige Stammspieler gegangen. Doch Union wurde trotz der Abgänge von Saison zu Saison besser – weil Fischers Taktik unabhängig von Einzelnen funktioniert.
„Union steht zu Recht da oben, das ist weder Zufall noch ein Wunder“, sagte Prömel. „Dahinter steckt so viel Arbeit und Energie, dass es dann auch folgerichtig ist.“ Die Berliner spielen vermutlich nicht den attraktivsten Fußball der Liga, aber einen der erfolgreichsten. Union erarbeitet sich in der Liga die wenigsten Großchancen, hat aber die beste Quote bei der Verwertung. Dazu haben die Berliner (zusammen mit den Bayern) die beste Abwehr der Bundesliga, erst 34 Gegentore mussten sie hinnehmen.
Die Mannschaft setzt dabei auf Konterfußball, kein Team hat mehr Tore nach Schnellangriffen erzielt (sieben). Den Ball benötigen sie für ihre Art, Fußball zu spielen, nicht allzu häufig, nur Stadtrivale Hertha hat noch weniger Ballbesitz. Auch bei der Passquote (13.) und der Zweikampfquote (16.) steht Union statistisch im unteren Drittel. Die Köpenicker sind ein Beleg dafür, dass Statistiken immer nur bedingte Aussagekraft über die Leistungsfähigkeit haben.
Die Unioner können am Samstag in der PreZero Arena die Teilnahme an der Champions League sichern, die TSG wiederum kämpft um wichtige Punkte für den Klassenerhalt.