U20: Gebrauchter Tag in Potsdam
„Da war ein Gegentreffer kurioser als der andere“, haderte Hoffenheims Co-Trainer Rico Weber nach der 0:4-Niederlage in Potsdam. „Das Ergebnis ist echt hart. Wir wollen das schnell aus den Köpfen bekommen und den Blick nach vorne richten.“ Aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen sowie drei Abstellungen zur U17-Europameisterschaft reiste die TSG mit dünner Personaldecke zum Tabellenschlusslicht. Trotz vieler Umstellungen fanden die Hoffenheimerinnen gegen den U20-Kontrahenten aber gut ins Spiel. „Wir sind stark gestartet, waren in den ersten 20 Minuten total überlegen“, betont auch Weber. Die U20 erarbeitete sich schnell erste gute Offensivaktionen, verpasste es aber, in Führung zu gehen. Auf der Gegenseite zeigten sich die Potsdamerinnen hingegen gnadenlos effizient, denn ihren ersten gefährlichen Angriff nutzten die Gastgeberinnen zum 1:0: Ein Querpass von der rechten Seite landete im Zentrum und nach einer verunglückte Rettungsaktion kurz vor der Linie stolperte Potsdams Angreiferin den Ball über die Linie. „Dieser Gegentreffer hat uns leider sichtlich verunsichert und wir haben die Spielkontrolle verloren“, gab Rico Weber zu. Zwar zeigte die U20 weiter die besseren Ansätze, jedoch fehlte in vielen Aktionen die letzte Überzeugung.
In der zweiten Halbzeit nahm das Unheil seinen Lauf: Während sich die U20 um den Ausgleichstreffer bemühte, glückte Potsdams Spielführerin Laura Lindner im Torabschluss nahezu alles. Erst schoss die Potsdamerin das Leder nach einem Fehlpass im Spielaufbau aus 25 Metern direkt aufs Tor und die Bogenlampe senkte sich zentimetergenau unter der Latte in die Maschen (60). Dann landete das Spielgerät nach einem Kopfballduell an der Strafraumkante in den Füßen von Lindner, die Lina von Schrader mit einem wuchtigen Volleyschuss ins lange Eck keine Chance ließ (69.). Mit Melina Goyn und Johanna Lackus feierten in der Schlussphase noch zwei U17-Talente ihr Debüt in der 2. Frauen-Bundesliga, beim vierten Gegentreffer musste das Offensivduo jedoch machtlos zusehen. In der Nachspielzeit köpfte Anne Reif, die erst eine Woche zuvor nach langer Verletzungspause ihr Comeback gefeiert hatte, den Ball nach einer Ecke ins eigene Tor (90. +2). „Wir verbuchen dieses Spiel als Ausrutscher und konzentrieren uns auf den nächsten Gegner, gegen den wir wieder anders auftreten wollen“, erklärt Weber, der die Mannschaft zur neuen Saison als Cheftrainer übernehmen wird. Am Sonntag empfängt die U20 den abstiegsbedrohten FC Carl Zeiss Jena zum letzten Heimspiel der Zweitligasaison in St. Leon. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung der TSG auf den ersten Abstiegsplatz, mit einem Punktgewinn könnte die U20 den Klassenerhalt endgültig klarmachen.