Gut 700 Kinder mit viel Freude beim Tag der offenen Tür
Der Angriff läuft über die rechte Seite, fünf Sekunden sind noch zu spielen, Abschluss mit rechts, das Netz zappelt. Die „Golden Girls“ haben soeben ein Tor erzielt. Danach endet ihre Auftaktpartie – und die Spielerinnen des einzigen reinen Mädchenteams im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion sowie die „Bananenbolzer“ des SV Kickers Büchig reichen sich die Hände.
An der Außenbahn stehen Christian Jordan, der Trainer der Mädels, und Betreuerin Angelika Jordan. Sie freuen sich mit ihren Spielerinnen. Die „Golden Girls“, das Mädchenteam des SV Horrheim, sind an diesem Pfingstsonntag zum ersten Mal beim Tag der offenen Tür des TSG AOK Campus zu Gast. Sie nehmen somit auch erstmals am großen Minifußballturnier teil – und finden schnell Gefallen an der temporeichen Variante, bei der im Drei-gegen-drei-Modus auf vier kleine Tore gespielt wird. „Es macht viel Spaß hier. Wir waren zwar schon öfters in Hoffenheim, haben auch schon mal Spiele gegen Hoffenheimer Juniorinnen absolviert oder Einlaufkinder gestellt, aber das hier ist für uns etwas Neues. Wir werden uns in unseren Spielpausen auch das übrige Programm und die anderen Stationen anschauen“, verriet Angelika Jordan nach dem Spiel gegen die Büchiger Jungs, in dem es übrigens nicht bei einem Treffer geblieben war: „Es ist 8:2 für uns ausgegangen. Ein bisschen zählt man dann doch mit.“
Ein Dankeschön an alle Partner
Freilich stehen beim Minifußball nicht die Ergebnisse im Fokus, sondern der Spaß. Auch sollen an diesem Tag alle Kinder gleichermaßen Spielzeit auf dem Platz verbringen, weswegen von der Turnierleitung regelmäßig Wechselankündigungen per Mikrofon durchgesagt werden, nach denen stets drei neue Spielerinnen und Spieler pro Team den Platz betreten. Insgesamt wuseln an diesem Sonntag zwischen 600 und 700 Kinder über den TSG AOK Campus, eifern im Dietmar-Hopp-Stadion dem Ball hinterher oder suchen Kurzweil bei den zahlreichen Spielstationen auf dem Kunstrasenplatz hinter dem Stadion.
„Mit Eltern und Besuchern kommen wir insgesamt auf 1500 bis 1700 Gäste“, verrät Florian Mereien, Mitarbeiter am TSG AOK Campus, der sich selbst um die Ausgabe der Laufzettel kümmerte, mit denen die Kinder die verschiedenen Stationen ausprobieren und sozusagen sammeln konnten. Daran beteiligten sich auch mehrere Campus-Partner – also die TSG Fussballschule, Anpfiff ins Leben, die Rhein-Neckar-Löwen, die SLR Academy, der Hoffexpress, Fortschritt St. Leon-Rot und erstmals auch die Adler Mannheim, an dessen Pavillon der Hockeyschläger geschwungen werden konnte. Für die Kleinsten standen zudem ein Kletterparcours und eine Hüpfburg bereit, im Clubhaus „FairPlay“ konnten sich die Kinder zudem schminken lassen. Mereien: „An dieser Stelle noch mal ein großes Dankeschön an unsere Partner, die den Tag der offenen Tür mit ihrem Einsatz immer bereichern.“
„Einige unserer Spieler haben sich die vielen Stationen schon angeschaut, andere werden später mal hingehen“, sagt André Franzkowiak, nachdem seine Jungs gerade eine Minifußball-Partie hinter sich gebracht haben. Franzkowiak Jugendtrainer beim FC Bienwald Kandel, der gleich mit vier F-Junioren-Teams nach Hoffenheim gekommen ist. „Wir haben derzeit eine starke F-Jugend mit insgesamt 36 Kindern, deswegen ist es für uns kein Problem, so viele Teams zu stellen“, erläutert Franzkowiak. Die Kandeler sind als Partner des TSG AOK Campus bereits „alte Hasen“, was den Minifußball betrifft – sie werden im September sogar erstmals einen eigenen Spieltag ausrichten und sich somit an der nun beginnenden Minifußball-Saison beteiligen, die traditionell mit dem Tag der offenen Tür im Dietmar-Hopp-Stadion eingeläutet wird. „Wenn man so will, ist das für uns heute der Aufgalopp für mehr“, richtet Franzkowiak den Blick bereits voraus.
93 Teams, einige rückten spontan nach
Neben den vier Kandeler Teams und den „Golden Girls“, die sich ihren Namen übrigens spontan gegeben hatten, da ihre Stamm-Bezeichnung „Red White Dynamite“ bereits an eine andere Mannschaft vergeben war, fanden am Sonntag übrigens noch 88 weitere Teams den Weg nach Hoffenheim. Macht also 93 kleine Einheiten – und damit eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Tag der offenen Tür im Jahr 2022. Damals waren es noch 64 Teams gewesen – die Planungen waren seinerzeit aufgrund der Corona-Pandemie etwas verhaltener angegangen worden. Die Pandemie liegt mittlerweile glücklicherweise hinter uns, weswegen die Verantwortlichen am TSG AOK Campus diesmal wieder in die Vollen gehen konnten.
Für Simon Reich, Koordinator am TSG AOK Campus, war es der erste Tag der offenen Tür, den er hauptverantwortlich organisiert hatte – und tatsächlich wurden die Planungen noch bis zum Start fortgesetzt. „Wir hatten ein paar Absagen, aber eine Warteliste. Einigen Teams konnten wir dementsprechend am Samstag und sogar am Sonntagmorgen noch Zusagen übermitteln, sie haben sich dann spontan auf den Weg zu uns gemacht.“ Und ihr Kommen sicherlich nicht bereut, da diesmal auch – anders als noch im Vorjahr – das Wetter komplett mitspielte, keine einzige Wolke am Himmel zu sehen war und alle Gäste durchweg mit strahlendem Sonnenschein verwöhnt wurden. „Es passt heute einfach alles, überall lachende Gesichter und gute Laune. Ein Tag der offenen Tür, wie man sich ihn vorstellt“, fand Reich denn auch ein passendes Schlusswort für die Veranstaltung, die um 10.30 Uhr eröffnet worden war und am Sonntagabend um 17 Uhr endete.