10 Jahre Bundesliga: Der Faktencheck

Der Tag des Aufstiegs

Am 26. Mai 2013 machte die TSG Hoffenheim den Aufstieg in die Bundesliga perfekt. Es war der letzte Spieltag in der 2. Frauen-Bundesliga Süd und die Mannschaft von Cheftrainer Jürgen Ehrmann empfing als Tabellenführer ihren ärgsten Verfolger im Dietmar-Hopp-Stadion. Ins Duell mit dem 1. FC Köln ging die TSG mit einem Zähler Vorsprung, ein Punktgewinn sollte also zur Meisterschaft und dem erstmaligen Aufstieg ins Oberhaus reichen. Nach einem packenden Duell vor über 3.000 Zuschauern trennten sich die beiden Teams mit einem 3:3 voneinander, die Fans stürmten den Platz und der Jubel kannte keine Grenzen.

Das erste Jahr

Ihre erste Bundesliga-Spielzeit beendete die TSG auf Platz neun. Ihr Saisonziel, den Klassenerhalt, erreichten die Hoffenheimerinnen am vorletzten Spieltag durch einen furiosen 3:2-Erfolg beim FC Bayern München. Nach einem frühen 0:2-Rückstand drehte die Ehrmann-Elf durch einen Doppelpack von Mana Iwabuchi und einen Treffer von Sabine Stoller die Partie. In den Folgejahren sprangen ausschließlich bessere Platzierungen heraus: zweimal Platz acht, einmal Platz sieben, zweimal Platz sechs, einmal Platz fünf, einmal Platz vier und zweimal Platz drei.

Die Torschützenkönigin

23 Treffer erzielte Hoffenheimerin Nicole Billa in der Saison 2020/21 und sicherte sich damit die Torjägerinnen-Kanone in der Frauen-Bundesliga. Die Rekordtorschützin der TSG erhielt im Jahr 2021 zudem die Auszeichnung als Fußballerin des Jahres in Deutschland und in ihrem Heimatland Österreich.

Der Rekordsieg

Dreimal siegte die TSG in den vergangenen Bundesliga-Jahren mit 7:0, es sind die Rekordsiege der Hoffenheimerinnen im Oberhaus. 2019/20 traf Isabella Hartig beim 7:0-Heimerfolg gegen die SGS Essen dreifach, in der Saison 2020/21 netzte Nicole Billa im Heimspiel gegen den MSV Duisburg sogar viermal ein. Gegen die Zebra-Frauen siegte die TSG auch in ihrer zehnten Bundesliga-Spielzeit im Dietmar-Hopp-Stadion mit 7:0, Jana Feldkamp, Julia Hickelsberger und Nicole Billa trafen jeweils doppelt.

Die ewige Tabelle

Mit 344 Punkten hat sich die TSG Hoffenheim in der Ewigen Bundesliga-Tabelle auf den neunten Platz vorgeschoben. Kein anderes Team aus den Top-Ten hat für so eine gute Platzierung so wenige Spiele gebraucht. Die Tabelle führt der 1. FFC Turbine Potsdam an (1.161 Punkte), der in dieser Saison erstmals aus der Bundesliga absteigen wird. 

Die Torausbeute

Die meisten Tore in einer Saison schossen die Hoffenheimerinnen 2019/20, dabei landete der Ball 67-Mal im gegnerischen Gehäuse. In dieser Spielzeit holte die TSG auch die meisten Punkte, 49 waren es nach 22 Spieltagen. Die wenigsten Gegentreffer kassierte die Kraichgau-Elf hingegen in den Jahren 2016/17 und 2020/21 (jeweils 23). 

Die Talentschmiede

Talentierte Spielerinnen im eigenen Nachwuchs auszubilden und sie Schritt für Schritt an die Bundesliga heranzuführen, gehört seit jeher zum Konzept der TSG Hoffenheim. Und so schafften seit dem Aufstieg 28 Spielerinnen den Sprung vom eigenen Nachwuchs ins Bundesligateam und feierten im TSG-Trikot ihr Debüt im Oberhaus. Im aktuellen Hoffenheimer Kader befinden sich elf Spielerinnen, die zuvor für die zweite Mannschaft aufliefen. Mit Chantal Hagel, Paulina Krumbiegel und Sarai Linder reiften drei davon sogar zu Nationalspielerinnen heran. Auch Tabea Waßmuth, Jule Brand und Maximiliane Rall liefen einst für die TSG in der 2. Bundesliga auf.

Das Nationalteam

TSG-Eigengewächs Sarai Linder feierte vor wenigen Wochen ihr Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft. Sie ist damit die neunte Hoffenheimerin, die aus dem Kraichgau den Sprung in die DFB-Elf schaffte. Insgesamt zwölf Spielerinnen bestritten während ihrer Zeit in Hoffenheim ihr erstes A-Länderspiel, denn zu den neun deutschen Nationalspielerinnen kommen Celina Degen (Österreich), Sophie Howard (Schottland) und Silvana Chojnowski (Polen).

Die hundert Spiele

Neun Spielerinnen bestritten bereits mehr als 100 Spiele in der höchsten Spielklasse für die TSG. Fabienne Dongus stand in allen zehn Bundesliga-Jahren im Hoffenheim-Trikot auf dem Platz, mit 171 Einsätzen ist die 29-Jährige die Bundesliga-Rekordspielerin der TSG. Kaum Spiele verpasste Nicole Billa, die in den vergangenen acht Jahren 160-Mal für den Kraichgau-Klub im Oberhaus auflief. Die drittmeisten Begegnungen bestritt Leonie Pankratz (135), gefolgt von Isabella Hartig (113), Franziska Harsch und Martina Tufekovic (111), Judith Steinert (109) sowie Anne Fühner und Michaela Specht (beide 106).

Der Trainerwechsel

In den vergangenen zehn Jahren wurde das Hoffenheimer Bundesligateam von drei verschiedenen Cheftrainern sowie einer Cheftrainerin betreut. Sieben Spielzeiten coachte Jürgen Ehrmann, der auch schon vor dem Bundesliga-Aufstieg fünf Jahre im Amt war, die Mannschaft aus dem Kraichgau. Nach der mit 49 Punkten bisher erfolgreichsten Spielzeit reichte der gebürtige Karlsruher das Zepter 2021 an den damaligen Co-Trainer Gabor Gallai weiter, der mit seinem Team ein Jahr später die Champions League-Qualifikation feierte und in der Saison 2021/22 nur knapp den Einzug in Viertelfinale der Königsklasse verpasste. In der Winterpause der aktuellen Spielzeit übernahm Nadine Rolser interimsweise als Cheftrainerin, unter ihrer Leitung gewann die TSG vier von vier Bundesligaspielen. Seit Mitte März leitet Stephan Lerch das Hoffenheimer Team, das unter ihrem neuen Coach bisher nur eine Niederlage einstecken musste.