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SPIELFELD
02.04.2023

Zamme simma Hoffe

Die TSG Hoffenheim ist weitaus mehr als die Spieler, die Woche für Woche in der Bundesliga auf dem Rasen um Punkte kämpfen. Der Dorfverein steht für Emotionen, Leidenschaft und Hingabe, ist Arbeitgeber, Wirtschaftsfaktor, Impulsgeber – und Heimat. Der Klub bewegt eine gesamte Region, vor allem auch in der aktuellen, schwierigen sportlichen Situation. Was bedeutet Dir die TSG Hoffenheim? Eine Frage, die jede und jeder ganz individuell beantwortet. Fans, Spielerinnen und Spieler, Politiker und Vorsitzender – sie alle verbindet eine persönliche Geschichte mit dem Klub. Sie sind die TSG. Wir alle sind die TSG. SPIELFELD lässt diese Menschen zu Wort kommen.

Sandro Wagner: „Eine Chance, um Kraft daraus zu ziehen“

„Ich verfolge jedes Spiel der TSG und bin auch immer noch im Austausch mit dem einen oder anderen Teamkameraden jener Zeit. Vor allem für die Region bedeutet der Klub sehr, sehr viel, da er eine besondere Ausrichtung hat. Meine Kinder waren zu meiner aktiven Zeit auch oft im Kraichgau, wir waren dann häufig auf den tollen Spielplätzen und ich erinnere mich, wie fremde Leute zu mir kamen und ‚Danke‘ gesagt haben – und zwar gar nicht zuerst für die sportliche Leistung, sondern vor allem auch für die sozialen Dinge, die Dietmar Hopp und die TSG in Gang gesetzt haben. Das ist ein wichtiger Faktor für die Region. Das gilt auch für das Nachwuchsleistungszentrum, wo extrem breit gefächert mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird – vor allem als vierfacher Familienvater und Verfechter des Nachwuchsfußballs finde ich das überragend. Der Abstiegskampf kann nur gemeinsam bewältigt werden – und dann kann man Kraft daraus ziehen für die nächsten Jahre, um wieder richtig durchzustarten, so wie wir es nach dem Klassenerhalt 2016 gemacht haben und bis nach Europa geschafft haben. So ein Abstiegskampf ist auch eine Chance, alles zu hinterfragen. Dabei ist es wichtig, Top-Leuten wie Alex Rosen zu vertrauen, der seit Jahren einer der Top-Manager der Liga ist und nun in Pirmin Schwegler dazu noch einen überragenden Typen und Ex-Spieler an seiner Seite hat. Wenn man ihnen das Vertrauen gibt, Dinge zu verändern und voranzutreiben, dann wird es wieder aufwärts gehen in den nächsten Jahren, da bin ich mir zu 100 Prozent sicher.“

Sarai Linder: Vom Fan zur Spielerin

„Ich weiß noch, wie ich als kleines Kind vor zwölf Jahren auf ein Fan-Fest gegangen bin und fleißig Autogramme gesammelt habe. Ich war so aufgeregt, dass ich meinen Mund kaum aufbekommen habe. Das unterschriebene Trikot von damals hängt noch immer zu Hause. Kurz darauf durfte ich als Einlaufkind mit der TSG ins Stadion und wollte unbedingt zu Chinedu Obasi gehören, weil er damals mein Lieblingsspieler war. Ich bin dann aber mit David Alaba eingelaufen, was im Nachhinein betrachtet nicht die schlechteste Wahl war. Früher bin ich mit meiner Familie ins Stadion gefahren, nun spiele ich selbst für meinen Herzensverein, der alle zwei Wochen vor unserer Haustür auf die besten Teams des Landes trifft. Ich fiebere noch immer bei jedem Spiel mit und hoffe so sehr, dass der Abstieg verhindert wird. Die Situation ist für die Spieler nicht leicht, aber sie besitzen die Qualität, um es eigenständig zu schaffen. Vielleicht können wir dann am Ende der Saison gemeinsam den Klassenerhalt der Männer und die Champions-League-Qualifikation der Frauen feiern.“

Benjamin Hübner: „Viele einzigartige Momente“

„Die TSG ist für mich mehr als ein Verein. Hier habe ich die größten Erfolge meiner Karriere gefeiert und an einigen Vereinsrekorden mitgewirkt. Ich habe über das Team hinaus viele Freunde gewonnen und diese Region ist meine zweite Heimat geworden. Deshalb blutet mir das Herz, wenn ich sehe, wo wir aktuell in der Tabelle stehen. Jetzt nicht mehr auf dem Platz mitwirken zu können, tut besonders weh. Aber ich weiß, welches Potenzial in der Mannschaft sowie in diesem Verein steckt und bin überzeugt, dass wir in dieser Saison alle zusammen den Klassenerhalt feiern werden. Wir verdanken diesem Klub viele einzigartige Momente. Nach dieser komplizierten Saison mit der unglaublich belastenden Sieglos-Serie die Klasse zu halten, wäre für mich persönlich tatsächlich auch ein großer Augenblick, wenn auch einer ganz anderen Art. Und vielleicht lässt man mich dann ja noch einmal auf den Rasen, um mit den Jungs und den Fans im Stadion zu feiern.“

Lutz Pfannenstiel: „Auf ewig mein Herzensverein“

„Mich trennen hier in St. Louis 7.500 Kilometer Luftlinie und sechs Stunden Zeitunterschied vom Kraichgau, aber ich fühle mich Hoffenheim dennoch eng verbunden. Die TSG wird auf ewig mein Herzensverein bleiben. Für mich ist jeder Besuch in der Geschäftsstelle in Zuzenhausen oder in der Arena in Sinsheim ein Nachhausekommen, ein Familienbesuch. Die Nähe der Menschen, das innige Verhältnis untereinander hat mich geprägt. Die TSG war nie ein Job, sondern immer eine Berufung für mich. Inhaltlich war ich immer fasziniert von der Bereitschaft bei den Machern des Klubs, ‚out of the box‘ zu denken, wie man es heute wohl formulieren würde. Die Bereitschaft, über den Tellerrand hinaus zu schauen, egal ob es um moderne Trainingsmethoden, die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen oder lohnende Gedanken über Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind. Dieses ‚Mehr-als-ein-Fußballverein‘ hat die TSG für mich immer zu einem besonderen und besonders wichtigen Teil dieses Spiels gemacht. Viele Ideen und Ansätze der TSG habe ich hier als Verantwortlicher beim MLS-Klub St. Louis CITY einbringen und umsetzen können, ‚Hoffenheim reloaded‘ sozusagen. Ich freue mich sehr, nach der MLS-Saison beim nächsten Heimatbesuch wieder Bundesliga-Luft in Hoffenheim zu schnuppern. Nicht nur, weil ich noch viele persönliche Kontakte zu Spielern, Mitarbeitenden und Verantwortlichen pflege, sage ich voller Überzeugung: Dieser Klub gehört in die Bundesliga.“

Jörg Albrecht: „Ein absoluter Image- und Wirtschaftsfaktor“

„Die TSG ist für die Stadt Sinsheim ein absoluter Image- und Wirtschaftsfaktor, der zudem den Freizeitwert unglaublich erhöht. Ich spüre auch in meinen vielen Gesprächen als Oberbürgermeister, wer alles von der TSG profitiert, wie die Menschen mitfiebern. Egal, ob es die Hotellerie ist, das Gaststättengewerbe, aber eben auch die unzähligen Menschen, die etwa über einen Minijob in der Arena an der TSG hängen. Überall machen sich Menschen Sorgen. Für mich als Oberbürgermeister ist es natürlich toll, dass der Name unserer Stadt inzwischen auf der Landkarte ist, jeder Fußball-Fan etwas mit dem Kraichgau verbindet und Sinsheim kennt. Es macht einen als OB stolz, durch die Republik gehen zu dürfen und als kleinste Stadt mit den großen Metropolen zu konkurrieren. Und natürlich waren die internationalen Auftritte außergewöhnlich. Das Heimspiel gegen den FC Liverpool werde ich nie vergessen. Fünf-, sechstausend englische Fans in unserer Stadt, tolles Sommerwetter, alles friedlich, fröhlich. ‚You‘ll never walk alone‘ in Sinsheim – Gänsehaut pur.“

Kristian Baumgärtner: Mein Freund, die TSG

Als das Dietmar-Hopp-Stadion 1999 mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern München eröffnet wurde, stand Kristian Baumgärtner noch selbst auf dem Rasen. Der ehemalige Linksaußen war damals als Spieler für Hoffenheim aktiv und stieg mit der TSG später in die Regionalliga auf. „Leider war das Spiel gegen die Bayern für mich schon nach fünf Minuten vorbei, weil ich mir bei einem Zusammenprall mit Markus Babbel das Nasenbein gebrochen habe“, sagt „Baum“, wie er im Kraichgau genannt wird. Doch auch nach seiner aktiven Karriere blieb der gebürtige Heidelberger „seiner“ TSG treu und trat dem Vorstand bei. Zudem arbeitet er für den Klub und betreut den HOFFEXPRESS, mit dem Baumgärtner durch die Rhein-Neckar-Region tourt. „Baum“ weiß, was die Menschen vor Ort bewegt, wirbt mit großer Empathie für den Klub und ist zugleich sein bester Botschafter. Mit Herz und Leidenschaft verfolgt der 54-Jährige, der im Oktober 2021 zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde, jede Partie. „Der Sieg gegen Hertha war enorm wichtig. Wir haben das erste von zehn Endspielen gewonnen, nun müssen die Jungs nachlegen. Ich hoffe, dass der Sieg der Brustlöser für einen klasse Endspurt ist.“

Maximilian Marterer: „Der Blick muss immer nach vorn gehen“

„Bei meinen Reisen im Tennis-Alltag rund um den Globus verfolge ich die TSG seit vielen Jahren intensiv, auch wenn es mit der Zeitverschiebung manchmal gar nicht so leicht ist. Ich habe lange Zeit für Grün-Weiss Mannheim gespielt und dabei gespürt, was die TSG für die Region bedeutet. Die unterschiedlichen Vereine der Umgebung halten sportartenübergreifend zusammen, das mag ich sehr am Rhein-Neckar-Kreis. Auch wenn die aktuelle sportliche Situation nicht so gut ist, bleibe ich als Hoffenheim-Fan zuversichtlich. Es steckt viel Qualität in der Mannschaft. Es geht darum, diese zu zeigen und aus dem Erfolgserlebnis gegen Hertha positive Energie zu gewinnen und sich beflügeln zu lassen. Daran gilt es anzuknüpfen, es sind ja noch viele Spiele, dann wird es die TSG schaffen. Als Tennis-Spieler muss ich auch oft schwierige Situationen überstehen, ich kenne das Gefühl. Dann geht es darum, sich nicht davon einschüchtern zu lassen und nicht zu viel nach unten zu schauen. Der Blick muss immer nach vorn gehen. Dann wird man am Ende belohnt.“

Sejad Salihović: Publikumsliebling und Retter

„Ziemlich genau zehn Jahre ist es her, dass die TSG Hoffenheim kurz vor dem Abgrund stand, eigentlich schon runtergefallen war. Die Situation 2013 war aussichtslos, niemand hat mehr an uns geglaubt, als wir in Dortmund zurücklagen und zwei Tore brauchten, um in die Relegation zu kommen. Der BVB stand im Champions-League-Finale und hatte in den zwei Jahren zuvor die Meisterschaft gewonnen, sie waren eines der besten Teams der Welt. Aber der Fußballgott meinte es gut mit uns und wir haben es tatsächlich noch geschafft. Dass ich meinen Anteil daran haben durfte und die beiden Elfmeter verwertet habe, macht mich enorm stolz. Dieser Verein hat sich seitdem so großartig entwickelt und die größten Höhepunkte erlebt. Gemeinsam durften wir nach Liverpool, Manchester oder Lyon reisen. Wer hätte es damals in Dortmund für möglich gehalten, dass die TSG nur fünf Jahre später erstmals in der Vereinsgeschichte in der Champions League spielen wird? Ich wünsche es weder den Spielern noch den Fans, dass sie nochmal in diese Situation kommen, in der wir 2013 waren. Aber ich bin gleichzeitig auch zuversichtlich, dass es nicht so weit kommt. Wie sagt man so schön: ‚Totgesagte leben länger‘. Unsere Truppe ist stark genug, um den Klassenerhalt zu schaffen und es allen Kritikern zu zeigen. Das hat sie gegen Hertha BSC gezeigt und daran wird sie in den nächsten Wochen anknüpfen.“

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