Wolfsburgs U17 im Porträt: Konstante Defensivkünstler
Die Saison
Während das Rennen um den ersten Platz in der Süd/Südwest-Staffel bis zum letzten Spieltag offen geblieben war, gelang es der U17 des VfL Wolfsburg, im Norden und Nordosten frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Bereits am 18. Februar, nach einem 3:0 beim FC Carl Zeiss Jena, war den „Wölfen“ der erste Platz nicht mehr zu nehmen. Bis dahin hatten die Niedersachsen in 14 Partien 13 Siege eingefahren und sich lediglich einen Ausrutscher erlaubt – direkt am ersten Spieltag, am 14. August (3:4 beim SV Werder Bremen).
Eine zweite Niederlage kam nach dem eingetüteten Staffeltitel noch dazu (1:2 beim Niendorfer TSV am 25. Februar). Mit letztlich 14 Siegen, nur zwei verlorenen Spielen und 42 Punkten beendete der VfL die Nord/Nordost-Saison dennoch unangefochten auf Platz eins. Der zweitplatzierte Chemnitzer FC lief mit zehn Zählern weniger auf der Habenseite über die Ziellinie.
Das Team
25 Akteure kamen in dieser Saison in der Nord/Nordost-Staffel für den VfL zum Einsatz. In sämtlichen 16 Saisonspielen auf dem Feld standen Mittelfeldspieler Bennit Bröger und Angreifer Alexander Georgiadi, der mit neun Treffern auch der Toptorschütze der Niedersachsen ist. Weitere „Dauerbrenner“ des Teams waren im regulären Saisonverlauf Leo Klipphahn (15 Einsätze) sowie Dennis Celik, Akram-Dine Mohamadou und Trevor Benedict (alle 14).
Auffällig ist die Defensivstärke des VfL. Lediglich 15 Gegentreffer in 16 Partien bedeuteten den Spitzenwert der Staffel. Demgegenüber standen 38 erzielte Treffer und damit weniger, als den nachfolgenden Kontrahenten RB Leipzig (3., 45), Werder Bremen (4., 44), Hertha BSC (5., 39) sowie Hamburger SV (7., 39) gelungen waren. Die Wolfsburger bewiesen oft in knappen Spielen Nervenstärke, der höchste Sieg datiert vom 12. November (4:0 beim SV Meppen).
Der Trainer
Dennis da Silva Félix coacht seit Beginn der aktuellen Saison die U17 des VfL Wolfsburg. Bei den Niedersachsen war der 31-Jährige ab der Saison 2020/21 Coach der U16. Zuvor hatte er zwei Jahre als Co-Trainer der U19 von Fortuna Düsseldorf gewirkt. Der Deutsch-Portugiese musste seine Laufbahn als Fußballer aufgrund einer schweren Knieverletzung früh beenden, nachdem er bis zu den A-Junioren beim KFC Uerdingen aktiv gewesen war. Bei den Krefeldern – und damit in seiner Geburtsstadt – sammelte er dann als U15- und U16-Trainer erste Coachingerfahrungen. Vor seinem Wechsel nach Düsseldorf arbeitete er zwei Jahre am Stützpunkt des Fußballkreises Kempen-Krefeld.
Der Gewinn der U17-Staffelmeisterschaft im Norden und Nordosten war für da Silva Félix der bisher größte Erfolg als Trainer. „Wir sind unfassbar stolz auf die Jungs“, betonte er unmittelbar nach dem entscheidenden Sieg in Jena. Auf die Frage, was sein Team auszeichnet, entgegnet er: „In allererster Linie der herausragende Teamspirit gepaart mit individueller Qualität vor allem im Offensivbereich. Aber auch den Willen, das Tor verteidigen zu wollen. Wir stellen die beste Defensive der Liga und dementsprechend gehen wir selbstbewusst in die Endrunde.“ Bei ihm überwiegt die Vorfreude auf die Partien gegen die TSG: „Das haben sich beide Mannschaften verdient. Hut ab auch vor dem Endspurt, den Hoffenheim noch hingelegt hat – Respekt vor der Leistung. Wir wissen, dass da ein technisch versiertes Team auf uns zukommt und freuen uns einfach auf einen heißen Kampf.“
Die Vorbereitung
Wie die TSG blieben auch die „Wölfe“ in der Pause zwischen dem letzten Spieltag in der Staffel und dem DM-Halbfinale im Spielrhythmus. Zwei Test absolvierte das Da-Silva-Félix Team – mit ausgeglichener Bilanz. Auf ein 1:3 bei Borussia Mönchengladbach folgte ein 2:0 gegen den VfL Bochum. Das Abschlusstraining, kündigte da Silva Félix an, werden die Wolfsburger am Samstag vor dem Spiel noch zu Hause absolvieren und im Anschluss nach dem Mittagessen in Richtung Hoffenheim reisen.
Die Historie
Drei Mal erreichte die U17 des VfL Wolfsburg bisher die Endrunde um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft – weiter hinaus ging es für die „Wölfe“ nicht. Mittlerweile im Profifußball bekannte Namen trafen in der Saison 2008/09 aufeinander, als sich die Niedersachsen mit dem FC Bayern duellierten. Tolga Ciğerci (heute Hertha BSC) und Robin Knoche (Union Berlin) auf der einen Seite, David Alaba (Real Madrid) auf der anderen. Die Bayern um Alaba setzten sich in München mit 3:0 durch und konnten ein 0:1 im Rückspiel verschmerzen. Meister wurde die U17 des VfB Stuttgart.
In der Saison 2015/16 ging es noch etwas knapper zu, als der VfL Wolfsburg im Halbfinale auf Bayer Leverkusen traf – die „Werkself“ um den damals schon als Megatalent gehandelten Kai Havertz (heute Chelsea FC) setzte sich durch (2:2 und 2:3 aus Wolfsburger Sicht) und gewann später auch den Titel.
Auch in der Saison 2018/19 bot der Wolfsburger Gegner einen aktuellen Nationalspieler auf: Youssoufa Moukoko traf für Borussia Dortmund im Hinspiel beim 4:1-Erfolg zwei Mal, auch das Rückspiel ging aus „Wölfe“-Sicht verloren (0:2). Meister wurden die Dortmunder allerdings nicht, der 1. FC Köln schnappte sich die B-Junioren-Krone, die sich auch die TSG Hoffenheim bisher einmal, in der Saison 2007/08, aufgezogen hat …
DM-Halbfinale, Hinspiel
TSG 1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg
Sonntag, 2. April, 11 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion
Bislang wurden 1.500 Eintrittskarten verkauft. Ticket-Informationen gibt es hier. Das Rückspiel findet am Ostermontag (10. April) um 13:15 Uhr in Wolfsburg statt. Die Partie wird zudem live auf sky übertragen.