Union Berlin: Pause zur richtigen Zeit
Ende Oktober grüßte der 1. FC Union Berlin von ganz oben: 2:1-Sieg in der letzten Minute gegen Borussia Mönchengladbach, die Köpenicker verteidigten die Tabellenführung. Doch nur drei Spieltage später klafft bereits eine Lücke von sieben Punkten zwischen den mittlerweile auf Rang fünf rangierenden Unionern und dem FC Bayern auf dem ersten Platz. Freiburg, Leipzig und Frankfurt zogen ebenfalls an den Berlinern vorbei.
Die drei Bundesliga-Spiele im November standen im starken Kontrast zu den zuvor gezeigten Leistungen. 0:5 in Leverkusen, 2:2 gegen Augsburg und 1:4 in Freiburg – Union kassierte in diesen drei Spielen mehr Gegentore (11) als in den zwölf Partien zuvor (9). Die Mini-Krise nahm Trainer Urs Fischer in der Winterpause zum Anlass, an der taktischen Variabilität zu arbeiten. In fünf von sechs Testspielen spielte Union mit einer Viererkette – zuvor war die Dreierkette unter dem Schweizer Übungsleiter in Stein gemeißelt.
Die Vorbereitung lief mit sechs Siegen in sechs Testspielen optimal, das Team ist also gerüstet für den zweiten Saisonabschnitt. Dennoch wird Urs Fischer seine Aufstellung verändern müssen. Der Abgang von Julian Ryerson zu Borussia Dortmund wurde zwar schon präventiv mit der Verpflichtung von Wolfsburgs Jerome Roussillon aufgefangen, dennoch wird der Norweger auf der linken Seite vermisst werden. Roussillon ist laut Fischer für Samstag aber noch keine Option. Gegen die TSG wird dazu Diogo Leite ausfallen, der vor der Winterpause gegen Freiburg eine rote Karte sah. Im zentralen Mittelfeld fehlen Morten Thorsby und Andras Schäfer verletzt. Sven Michel konnte die Trainingswoche krankheitsbedingt nicht absolvieren und ist ebenfalls keine Option für den Kader.
Dennoch wird die TSG gewarnt sein, das starke Kollektiv aus der Hauptstadt nicht zu unterschätzen. Der November dürfte ein Ausrutscher gewesen sein – und ist längst verarbeitet.