Vor den Duellen mit der TSG: Königsblau in der roten Zone
Es ist der Auftakt einer Woche im Zeichen der Farbe Blau für die TSG: Am Freitag (20.30 Uhr/Liveticker auf tsg-hoffenheim.de) tritt Hoffenheim beim FC Schalke 04 an – nur vier Tage später kommt es zum „Rückspiel“ in Sinsheim gegen das Team aus Gelsenkirchen, im DFB-Pokal. Das doppelte Aufeinandertreffen zwischen Königsblau und Kraichgaublau bietet für beide Klubs Chancen wie Risiken: Die TSG möchte sich im Verfolgerfeld der Liga festsetzen und ins Pokal-Achtelfinale einziehen, die Schalker stehen nach drei Niederlagen nacheinander in der Liga unter Druck und möchten neben dem Befreiungsschlag auch im Pokal Selbstvertrauen sammeln.
Eine weitere Besonderheit der blauen Festspiele ist, dass beide Klubs von Trainern gecoacht werden, die zuvor bereits beim jeweils anderen Verein tätig waren. TSG-Coach André Breitenreiter arbeitete in der Saison 2015/16 bei S04, Frank Kramer sammelte zwischen 2011 und 2013 in Hoffenheim Erfahrungen an der Seitenlinie. Damit nicht genug – auch die Hoffenheimer Sebastian Rudy und Ozan Kabak sowie die Schalker Kenan Karaman und Kerim Calhanoglu spielten bereits im anderen Blau – das Septett komplettiert der Hoffenheimer Co-Trainer Frank Fröhling, der in den Jahren 2019 und 2020 ebenfalls auf Schalke tätig war.
Für Frank Kramer spielt das Wiedersehen mit alten Bekannten jedoch am Freitag eine untergeordnete Rolle. Nach zuletzt drei Niederlagen steht der S04-Coach unter massivem Druck. Es gilt, als Aufsteiger nicht schon früh tief in den Tabellenkeller zu rutschen. Der Druck beim Traditionsverein ist bereits groß. So schreibt der kicker: „Letzte Versuche – Umstellungen und Personalwechsel sollen die Amtszeit Kramers auf Schalke verlängern“.
Dass es bei den Gelsenkirchenern, die beim 0:4 in Leverkusen zuletzt erst mit einer Dreier- und später mit einer Viererkette agierten, zu Änderungen kommt, liegt aber auch an der personellen Situation. Die beiden Innenverteidiger Ibrahima Cissé (Muskelverletzung) und Marcin Kaminski (Risswunde) fallen ebenso aus wie die in der Vorwoche verletzten Sepp van den Berg (Innenverteidiger/Sprunggelenkverletzung) und Rodrigo Zalazar (Mittelfeld/Mittelfußbruch). Die Verletztenliste erhöht die Schalker Sorgen zusätzlich zur Tabellensituation: Dort steht Schalke mit nur einem Sieg und sechs Punkten auf Rang 16, auch das Torverhältnis von -11 und bereits 21 Gegentreffer hellen die Stimmung nicht auf. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf den beiden Top-Scorern Tobias Mohr (sechs Assists) und Dominick Drexler (drei Tore, drei Vorlagen).
Kramer weiß um die derzeitige Situation („Ich bin ein Mensch. Das spürt man natürlich“), betonte aber auf der Pressekonferenz am Donnerstag auch: „Die Diskussionen vor dem Spiel sind nicht zielführend. Mein Fokus liegt auf der Mannschaft und dem Spiel gegen Hoffenheim. Von Tag eins haben wir uns darauf eingeschworen, dass wir um den Klassenerhalt spielen. Ich gebe jeden Tag alles dafür, dass wir unser Ziel erreichen.“